Im Fokus: Karzinome 

25.10.2018 | Themen


1. 9,6 Millionen Todesfälle
2018 rechnet die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) weltweit mit 9,6 Millionen Karzinom-bedingten Todesfällen: Jeder achte Mann und jede elfte Frau sterben demnach daran. Die meisten Todesfälle werden durch Lungen-, Darm-, Magen-, Leber- und Mammakarzinome erwartet. Lungenkarzinome sind für etwa 1,8 Millionen Todesfälle weltweit verantwortlich. Europa stellt zwar nur neun Prozent der Weltbevölkerung, registriert aber 23,4 Prozent der weltweiten Krebsdiagnosen und 20 Prozent der Karzinom-bedingten Todesfälle.

2. Steigende Inzidenz
Insgesamt steigt die Zahl der neuen Krebsdiagnosen weltweit an. 2018 rechnet man mit rund 18,1 Millionen entdeckten Fällen. Ursachen für diese Entwicklung sind u.a. die verbesserten Diagnosemöglichkeiten, das Bevölkerungswachstum und die längere Lebenserwartung der Menschen, so die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC). Weltweit erhält jeder fünfte Mann und jede sechste Frau im Leben eine Krebsdiagnose.

3. Österreich: mehr Lungenkarzinome

In Österreich steigt die Häufigkeit von Lungenkarzinomen weiter an. Das zeigen Daten der Statistik Austria. 1990 wurden 3.471 Neuerkrankungen registriert; 2009 waren es bereits 4.360. Für 2020 wird mit mehr als 5.200 Neuerkrankungen in Österreich gerechnet, 2030 mit rund 6.200. Vor allem Frauen sind immer häufiger betroffen: 2030 werden bereits mehr Frauen (rund 3.200) neu an Lungenkarzinomen erkranken als Männer (rund 2.960 Neuerkrankungen).

4. Schutzfaktor Großfamilie?

Je größer eine Familie ist, umso geringer ist das Krebsrisiko. Das haben Wissenschafter der Universitäten Zürich und Adelaide anhand der Daten aus 178 Ländern – darunter auch Österreich – festgestellt. Die Familiengröße schützt Männer besser als Frauen. Das Familienleben schaffe ein besonderes emotionales Umfeld, das sich positiv auf die Resistenz gegen Krankheiten auswirken könne, so die Vermutung.

5. Medizin-Nobelpreis 2018

Der diesjährige Medizin-Nobelpreis wird für eine „Revolution der Krebstherapie“ verliehen. Der US-amerikanische Forscher James Allison und der japanische Wissenschafter Tasuku Honjo erhalten die Auszeichnung für ihre Entdeckungen, die zur Immuntherapie gegen Krebserkrankungen führten. – Details dazu siehe Medizin-Nobelpreis 2018: Revolution der Krebstherapie.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 20 / 25.10.2018