Einseitige Taubheit wird oft unterschätzt oder nicht behandelt. Dabei kann sie gravierende Folgen für Orientierung, Sprache, Schulleistung und Alltag haben – besonders bei Kindern.
Nina Hierzenberger
„Wenn Gespräch und Umgebungslärm auf ein einziges funktionierendes Ohr treffen, kann das Gehirn Nutz- und Störsignale nicht mehr sauber trennen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Christoph Arnoldner, MBA, Leiter der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten der Medizinischen Universität Wien. Hinzu kommt der sogenannte Kopf-Schatteneffekt: „Das Gehirn kann normalerweise durch minimale Unterschiede in Laufzeit und Lautstärke zwischen beiden Ohren erkennen, aus welcher Richtung ein Ton kommt. Bei einseitiger Taubheit fehlen diese Unterschiede – das Gehirn hat damit auch keine Grundlage, um Richtung oder Relevanz von Schallquellen zu beurteilen.“
Man wird gerufen, kann aber durch das fehlende Richtungshören nicht
