Weiter verbreitet als gedacht
Das Oropouche-Virus (OROV) ist in Lateinamerika deutlich weiter verbreitet als bisher angenommen. Ein internationales Forscherteam um Prof. Jan Felix Drexler vom Institut für Virologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat mehr als 9.420 Blutproben von Menschen aus Bolivien, Kolumbien, Costa Rica, Ecuador und Peru im Zeitraum von 2001 und 2022 untersucht. Insgesamt gesehen wurden in 6,3 Prozent der Proben Antikörper gegen OROV gefunden. Es gab allerdings große regionale Unterschiede: Während in Costa Rica im Schnitt rund zwei Prozent der Proben Antikörper aufwiesen, waren es in Ecuador fünf Prozent und in den Amazonasgebieten mehr als zehn Prozent.
Übertragung durch Gnitzen
Das OROV wird in Amerika hauptsächlich von Gnitzen (Culicoides paraensis), wahrscheinlich aber auch von echten Stechmücken übertragen. Der Erreger aus der Familie der Peribunyaviridae, Gattung Orthobunyavirus,