Ehrenzeichenverleihung: Würdigung für jahrelangen Einsatz

10.06.2025 | Aktuelles aus der ÖÄK

Autoren: sb/tm

Vier Persönlichkeiten, die über Jahrzehnte hinweg für die ärztlichen Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen gekämpft hatten, wurden von der Österreichischen Ärztekammer mit Ehrenzeichen gewürdigt.

„Edgar Wutscher ist wohl der leidenschaftlichste und authentischste Vertreter eines Allgemeinmediziners, den man sich nur vorstellen kann“, begann Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, seine Laudatio für den aktuellen Vizepräsidenten und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. „Jeder, der mit diesem Mann spricht, spürt binnen Sekunden, welche Liebe dieser Mann für seinen Beruf und seine Berufung versprüht. Seit 1982 ist er als Allgemeinmediziner tätig und seine Begeisterung ist über die Jahre nur noch größer geworden“, so Steinhart, der den jüngsten und größten Triumph dieser jahrzehntelangen Aufopferung hervorhob: Als nämlich im vergangenen Jahr nach über 30 Jahren endlich die Weichen für die Einführung des Facharztes für Allgemeinmedizin und Familienmedizin gestellt wurden. Vor Kurzem wurde Wutscher im Rahmen der festlichen Enquete zur Einführung des Facharztes der inoffizielle Ehrentitel „Mr. Allgemeinmedizin“ verliehen. Nun kam auch noch das Große Ehrenzeichen der Österreichischen Ärztekammer hinzu.

Mit Thomas Fiedler wurde ein weiterer Fixstern im Ärztekammer-Kosmos mit einem Großen Ehrenzeichen ausgezeichnet. „Schon zu Beginn seiner nunmehr 40-jährigen Kammer-Tätigkeit hat er sich mit seiner engagierten und dabei wertschätzenden Art unverzichtbar gemacht“, lobte Steinhart. Ein besonderer Antrieb für Fiedler, seit 2012 Obmann der Bundesfachgruppe Frauenheilkunde und Geburtshilfe und über 13 Jahre Kurienobmann und Vizepräsident der Ärztekammer für Oberösterreich, war die Weiterentwicklung des Mutter-Kind-Passes, diesem internationalen Vorzeigemodell der präventiven Medizin. „Thomas Fiedler war der spiritus rector hinter der höchst gelungen Enquete zum 50. Geburtstag des Mutter-Kind-Passes im vergangenen Jahr im Wiener Josephinum“, unterstrich Steinhart und hob auch die Ingrid-Leodolter-Medaille für besondere Verdienste um den Mutter-Kind-Pass hervor, die Fiedler ins Leben gerufen hatte.

Als „Chirurgen mit Leib und Seele“ ehrte Steinhart danach Jörg Hutter mit dem Goldenen Ehrenzeichen. Für Hutter, unter anderem seit 18 Jahren Kurienobmann der angestellten Ärzte und Vizepräsident der Salzburger Ärztekammer, war stets die Verbesserung des Arbeitsumfelds der Spitalsärzte in Salzburg, aber auch bundesweit, der Fokus. „Sein Motto: Geht es den Spitalsärzten in ihrem Beruf gut, steigt auch die Lebensqualität und die Motivation – und das kommt wiederum den Patienten und deren Versorgung zugute“, unterstrich Steinhart.

Mit einem Silbernen Ehrenzeichen wurde mit Wilfried Leeb ein zweiter Salzburger ausgezeichnet. Der Allgemeinmediziner und später Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin gründete 1989 das erste Psy-Referat in Österreich und half bei der Entwicklung der Psy-Diplom-Lehrgänge maßgeblich mit. Bis heute ist Leeb im Psy-Referat der Ärztekammer für Salzburg und im Lehrausschuss tätig. Steinhart hob in seiner Laudatio auch die Initiierung der Gründungsversammlung der Österreichischen Balintgesellschaft hervor: „Auch ein Verdienst der innovativen und zielgerichteten Arbeit von Wilfried Leeb.“ (sb/tm)

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 11 / 10.06.2025