Versicherte zahlen ihr Leben lang Sozialversicherungsbeiträge. Wenn sie ärztliche Leistungen benötigen, sollen sie diese auch erhalten. Und zwar keine Schmalspur-Versorgung, sondern die bestmögliche Versorgung. Unabhängig davon, in welchen Bundesländern sie wohnen. Als Bundeskurie niedergelassene Ärzte leisten wir unseren Beitrag, um die optimale ärztliche Versorgung zu stärken. Vor einigen Monaten haben wir daher drei Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, die sich mit wichtigen Fragen in der Versorgung beschäftigen. Sie alle haben sehr konstruktive Arbeit geleistet, wofür ich mich auch an dieser Stelle bedanken möchte.
Die erste Arbeitsgruppe hat sich dem Thema Gesamtvertrag gewidmet. Dieser stellt den Rahmen für die vertraglichen Beziehungen zwischen der Sozialversicherung und den Vertragsärzten dar und regelt unter anderem die Rechte und Pflichten der jeweiligen Vertragspartner, die Stellenpläne und die Vergabe von Einzelverträgen. Hier sind wir bereits in Abstimmung mit den Sozialversicherungsträgern.
Eine weitere Arbeitsgruppe befasste sich mit dem Thema „Leistungsharmonisierung“. Ziel ist, dass Patientinnen und Patienten österreichweit die gleichen ärztlichen Leistungen von der Sozialversicherung erhalten. Die Arbeitsgruppe stellte hier hoch effiziente Berechnungen an, um die regionalen Honorarverträge österreichweit in den einheitlichen Leistungskatalog umwandeln zu können, den die Bundeskurie schon vor einigen Jahren der Sozialversicherung vorgelegt hat.
Die dritte Arbeitsgruppe hat sehr gute Vorschläge erarbeitet, wie wir mögliche Zusammenarbeitsformen weiterentwickeln. Dazu gehört etwa auch ein Teilkassenvertrag, also die Kombination aus Vertragsarzt und Wahlarzt im gleichen Fach, oder auch die Zweitordination beziehungsweise dislozierte Standorte als Anreiz für die Versorgung vakanter Stellen ebenso wie die Forderung nach einem Mutterschutz für Kassenärztinnen.
Gemeinsam wollen wir hier als Ärzteschaft unsere Ideen politisch in die Gespräche mit unserem Gegenüber einbringen, um die Versorgung österreichweit sicherzustellen.
Dr. Edgar Wutscher
3.Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer
© Österreichische Ärztezeitung Nr. 13-14 / 15.7.2025