Die Deadline für die derzeit laufende Ausbildungsevaluierung wurde nun bis 16. Mai verlängert. Bis dahin ist noch Zeit, um die ärztliche Ausbildung in Österreich zu bewerten und wichtige Daten zu sammeln, um die Ausbildung zu verbessern.
Thorsten Medwedeff
„Sollten Sie Ärztin oder Arzt in Ausbildung sein und noch nicht mitgemacht haben, dann nehmen Sie die Chance bitte wahr und investieren Sie die 10 bis 15 Minuten, die das Ausfüllen des Fragebogens in Anspruch nimmt“, appelliert Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte. Und seine neue, Ende März bei der Kuriensitzung in Villach gewählte Stellvertreterin Kim Haas ergänzt: „Wir erhoffen uns eine erneute Steigerung der Rücklaufquote und damit einhergehend ein aussagekräftigeres Ergebnis, um die Ausbildung in unseren Spitälern weiter verbessern zu können.“
Im Vorjahr konnte die Teilnahmequote von 44 auf 53 Prozent gesteigert werden. Aber noch immer ist man von den Quoten in der Schweiz oder in Vorarlberg – wo über 70 Prozent teilgenommen haben – entfernt. „2024 haben wir ein sehr starkes Statement abgegeben, aber ich erhoffe mir eine weitere Steigerung, um der Politik wieder zu zeigen, wie ernst wir Ausbildung nehmen und auch, um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen“, betont Mayer. Nur so könne man unterstreichen, dass nicht nur zusätzliche personelle und zeitliche Ressourcen für die Ausbildung in den Spitälern notwendig sind, sondern dass schon in der Ausbildung eine optimale Balance zwischen Beruf und Privatleben mit flexiblen Arbeitszeiten und attraktiven Teilzeitmodellen ermöglicht werden muss. Mayer: „Machen Sie bitte mit und bewerten Sie Ihre Abteilung, damit deutlich wird, was gut läuft, aber auch, wo aus Ihrer ganz persönlichen Sicht noch Verbesserungen notwendig sind.“
Denn die Ausbildungsevaluierung 2024 war zwar ein Erfolg – so erhielten 20 Prozent aller bewerteten Abteilungen eine Bewertung zwischen 5,5 und 6,0 und somit quasi ein „Sehr gut“ –, ausruhen wolle man sich darauf aber keineswegs. Denn gleichzeitig wurden auch sieben Prozent der Abteilungen mit „nicht genügend“ bewertet.
Fakten zur Ausbildungs-Evaluierung 2025
Teilnahmeberechtigt sind alle in Ausbildung befindlichen Ärztinnen und Ärzte. Auch 2025 werden – um einen Vergleich zu den anderen Jahren zu gewährleisten – in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, die für die technische Abwicklung und die Auswertung zuständig ist, Print-Fragebögen mit dem Schwerpunkt auf die acht Themenfelder „Globalbeurteilung“, „Fachkompetenzen“, „Lernkultur“, „Führungskultur“, „Fehlerkultur“, „Entscheidungskultur“, „Betriebskultur“ und „evidenzbasierte Medizin“ verschickt. Die zusätzlichen „Modulfragen“, die ebenfalls abgefragt werden, drehen sich heuer um die Bereiche „Zufriedenheit mit der Arztprüfung und der Fortbildung“ und „KPJ und Basisausbildung“.
Die Teilnahme ist anonym und sicher – alle bekommen ein vorfrankiertes, für alle einheitliches Antwortkuvert. Eine Rückverfolgung der Daten ist daher nicht möglich. Rohdaten und Fragebögen bleiben bei der ETH Zürich sodass die Anonymität gewährleistet ist. Die ÖÄK erhält nur aggregierte Daten auf Basis der Ausbildungsstätte und nicht auf Basis von Einzelpersonen.
Alle Ergebnisse der Ausbildungsevaluierung 2023 und 2024 sind transparent und im Detail bis auf Abteilungsebene auf der Website der Österreichischen Ärztekammer abrufbar: https://www.aerztekammer.at/ausbildungsevaluierung.
© Österreichische Ärztezeitung Nr. 8 / 25.04.2025