A-OQI Qualitätszirkel: Austausch bringt Qualität

10.09.2025 | Aktuelles aus der ÖÄK

Autorin: Ilona Gschmeidler

Die A-OQI Qualitätszirkel nutzen Know-how und Erfahrung von Ärztinnen und Ärzten, um daraus konkrete Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten. Ab Mitte September steht die ambulante Versorgungslage von Diabetes mellitus Typ II-Patienten im Fokus.

Ilona Gschmeidler

An die 150 Millionen e-Card-Kontakte verzeichnen niedergelassene Ärztinnen und Ärzte jedes Jahr und kennen daher die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten ganz genau. Aus dieser Expertise konkrete Maßnahmen zur unmittelbaren Verbesserung der Versorgung bei verschiedenen Erkrankungen abzuleiten, das ist die Zielsetzung der A-OQI (Austrian Outpatient Quality Indicators)-Zirkel. Ein wesentliches Element stellt dabei der Erfahrungsaustausch der teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte der entsprechenden Fachrichtungen dar.

 

Zu Beginn jedes Treffens werden von Vertretern der Sozialversicherung aktuelle Daten zur Versorgungssituation der jeweiligen Region präsentiert. Anschließend haben die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit der Betreuung ihrer Patientinnen und Patienten auszutauschen, ihre Einschätzung zur regionalen Versorgung aufzuzeigen und Vorschläge für Verbesserungsmaßnahmen für den jeweiligen Bezirk bzw. der Versorgungsregion zu diskutieren. Zum Schluss fließt der Input in einen strukturierten Feedback-Fragebogen ein, dessen Ergebnis vom Zielsteuerungsgremium „Projektgruppe A-OQI“ weiterbearbeitet und in einem Bericht veröffentlicht wird. Aus dem Bericht werden Maßnahmen zur Optimierung der Versorgung abgeleitet.

Wichtiges Instrument

„Die Qualitätszirkel sind ein Instrument der Qualitätsmessung und Qualitätssicherung im ambulanten Bereich“, sagt Artur Wechselberger, ÖÄK-Referent für Qualitätssicherheit und Qualitätsmanagement, der seitens der ÖÄK als Vertreter der ÖQMED für die „Projektgruppe A-OQI“ nominiert ist: „Nur mit intensiver Beobachtung der Versorgungssituation und regelmäßigem Erfahrungsaustausch der behandelnden Ärztinnen und Ärzte ist es möglich, die Qualität der ärztlichen Versorgung aufrechtzuerhalten und zu verbessern“, betont der Allgemeinmediziner. Auch Burkhard Walla, Internist und Präsident der Ärztekammer für Vorarlberg, der in der Projektgruppe die Österreichischen Ärztekammer vertritt, hebt die besondere Rolle der Ärzteschaft bei der ambulanten Qualitätsmessung hervor: „Um die Versorgungsqualität im niedergelassenen Bereich beurteilen und verbessern zu können, ist es wichtig, die Meinung der Ärzteschaft zu hören und Schritte daraus abzuleiten. Die behandelnden Medizinerinnen und Mediziner kennen die Krankengeschichte ihrer Patientinnen und Patienten am besten und können sehr gut beurteilen, welche Maßnahmen nötig sind, um eine höchstmögliche Versorgungsqualität gewährleisten zu können.“ Factbox: Die A-OQI (Austrian Outpatient Quality Indicators)-Zirkel wurden 2021 im Auftrag der „Bundes-Zielsteuerung Gesundheit“ eingeführt und werden seither in Zusammenarbeit zwischen dem Gesundheitsministerium, den Bundesländern, der Sozialversicherung und der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) in ganz Österreich abgehalten. Die Durchführung und Koordination der Qualitätszirkel obliegt der Österreichischen Gesellschaft für Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in der Medizin GmbH (ÖQMED), einer Tochtergesellschaft der ÖÄK. Die ÖQMED hat seit Beginn an über 100 A-OQI-Zirkel veranstaltet.

Service: Ab 15. September starten neue Qualitätszirkel zum Thema Diabetes mellitus Typ II in verschiedenen Versorgungsregionen (siehe Link zu den Terminen). Sie richten sich in erster Linie an niedergelassene Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin, Innere Medizin und Augenheilkunde.

Termine A-OQI Qualitätszirkel zum Thema Diabetes mellitus Typ 2: www.oeqmed.at/a-oqi-qualitaetszirkel

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 17 / 10.09.2025