Kurz und informativ

14.08.2024 | Politik

Ernährungsempfehlungen für Österreich überarbeitet
Das Gesundheitsministerium hat die Ernährungsempfehlungen für Österreich überarbeiten lassen. Damit stehen zum Beispiel erstmals „Hülsenfrüchte und daraus hergestellte Produkte“ als eigene Kategorie in den Empfehlungen. Bei Hülsenfrüchten halten Experten drei Portionen pro Woche für ideal; bei Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukten wurde hingegen zur Reduktion angeregt. Zum ersten Mal gibt es auch Empfehlungen für die vegetarische Ernährung. Wichtigste Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung bleiben Trinkwasser (sechs Portionen/Tag), Gemüse und Obst (fünf Portionen/Tag) sowie Getreide und Erdäpfel (vier Portionen/Tag). Die optimale Zusammenstellung einer Mahlzeit soll das neue „Tellermodell“ ergänzend zur Ernährungspyramide darstellen. Die Ernährungsempfehlungen wurden von der Nationalen Ernährungskommission beschlossen. Berücksichtigt wurden sowohl Gesundheits- als auch Klimaaspekte. Erarbeitet wurden die neuen Richtlinien vom Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit der Gesundheit Österreich GmbH gemeinsam mit der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung. Die Ernährungsempfehlungen sind auf www.sozialministerium.at/ernaehrung abrufbar.

USA: weitere H5N1-Fälle bestätigt
Die US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) hat zwei weitere Fälle von H5N1 beim Menschen bestätigt; zwei Arbeiter von Geflügelfarmen im US-Bundesstaat Colorado, die mit infiziertem Geflügel in Kontakt gekommen sind, seien betroffen. Schon zuvor wurden aus Colorado vier bestätigte H5N1-Infektionen gemeldet. Die H5N1-Vogelgrippe breitet sich zurzeit weltweit bei Wildvögeln aus und infiziert auch Geflügel und verschiedene Säugetiere, darunter Milchkühe. Genetische Untersuchungen bestätigten laut CDC, dass das Risiko für die Allgemeinbevölkerung nach wie vor gering sei.

Brasilien: weltweit erste Todesfälle durch Oropouche-Fieber
In Brasilien wurden die weltweit ersten Todesfälle durch das Oropouche-Fieber gemeldet. Die zwei betroffenen Frauen aus dem Nordosten des Landes seien unter 30 Jahre alt gewesen und hätten keine Begleiterkrankungen gehabt. Sie hätten aber Symptome gezeigt, die einem schweren Fall von Denguefieber ähnelten. 2024 seien in Brasilien bislang 7.236 Oropouche-Infektionen registriert worden. Laut US-Gesundheitsbehörde CDC sind derzeit Oropouche-Ausbrüche in Teilen von Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Kuba und Peru bekannt

DR Kongo: Mpox-Fälle stark gestiegen
In der Demokratischen Republik Kongo ist die Zahl der Mpox-Infektionen zuletzt „exponentiell“ angestiegen. Das teilte die dortige Regierung kürzlich mit. Es gebe mehr als 11.000 Verdachtsfälle und rund 450 Todesfälle. Die Todesrate liegt damit bei vier Prozent. Bereits zuvor hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Befürchtung geäußert, dass sich Mpox über die Grenzen der Demokratischen Republik Kongo hinaus ausbreiten könnte

Europäer konsumieren am meisten Alkohol
Die europäische Bevölkerung konsumiert mit durchschnittlich 9,2 Litern jährlich weltweit am meisten Alkohol – das zeigt der jüngste Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dahinter folgt Amerika mit durchschnittlich 7,5 Litern pro Jahr. Laut dem Bericht, der sich auf Daten aus 2019 stützt, trinken Männer in Europa mit 14,9 Litern Alkohol pro Jahr fast vier Mal so viel wie Frauen, die rund vier Liter konsumieren. Fast sechs Prozent der Erwachsenen gelten als alkoholabhängig; Alkohol zählt mit rund 800.000 Todesfällen pro Jahr zu den Haupttodesursachen in Europa. Weltweit sind 2,6 Millionen Todesfälle jährlich auf Alkohol zurückzuführen.

Durchimpfungsgrad bei Kindern stagniert
Weltweit stagniert der Durchimpfungsgrad bei Kindern: Im Vergleich zum Stand vor der COVID-19-Pandemie 2019 sind weltweit 2,7 Millionen zusätzliche Kinder nicht oder unzureichend geimpft. Das geht aus den Schätzungen von WHO und UNICEF zur nationalen Durchimpfungsrate (WUENIC) – die den weltweit größten Datensatz zu Impftrends für Impfungen gegen 14 Krankheiten liefern – hervor. Demnach stagniert die Zahl der Kinder, die 2023 drei Dosen des DTP-Impfstoffs erhalten haben bei 84 Prozent. Die Zahl jener, die keine einzige Dosis erhalten haben, stieg von 13,9 Millionen 2022 auf 14,5 Millionen 2023. Außerdem sind fast 35 Millionen Kinder nicht oder nur teilweise gegen Masern geschützt. Damit leben fast drei von vier Kleinkindern in Ländern, in denen eine niedrige Durchimpfungsrate zu Masernausbrüchen führt. 2023 erhielten laut WHO nur 83 Prozent der Kinder weltweit die erste Dosis des Masernimpfstoffs, 74 Prozent der Kinder die zweite Dosis.

12.872
Personen sind 2023 aufgrund von geminderter Arbeitsfähigkeit oder dauernder Erwerbsunfähigkeit in Frühpension gegangen. APA/Statistik Austria

15,4
Tage waren unselbstständige Erwerbstätige im Jahr 2023 im Krankenstand. 2022 waren es 14,9 Tage. APA/Statistik Austria

Pakistan: A(H9N2) auf Geflügelmärkten
Wissenschafter haben auf Lebend-Geflügelmärkten in der Punjab-Region in Pakistan bei den Tieren das A(H9N2)-Influenzavirus entdeckt. Auch eine Übertragung auf den Menschen wäre möglich, weshalb diese Märkte auf Influenza-Viren überwacht werden müssten, schrieb ein pakistanisch-amerikanisches Forscherteam kürzlich im Fachmagazin „International Journal of Infectious Diseases“ (https://doi.org/10.1016/j.ijid.2024.107146). Die Wissenschafter hatten in der pakistanischen Provinz Punjab auf 40 verschiedenen Lebend-Geflügelmärkten von 600 Tieren (300 Tiergruppen) und 240 Beschäftigten Abstriche genommen. Die Ergebnisse: 6,3 Prozent der Geflügel-Pools wurden positiv auf Vogelgrippeviren (IAV) getestet; von ihnen waren 73,7 Prozent positiv auf A(H9N2)-Subtypen. Zwei Arbeiter zeigten Hinweise auf Vogelgrippe-Viren, ebenfalls durch A(H9N2). Da bei den Betroffenen keine Erkrankungen vorlagen, ist dieser Influenza A(H9N2)-Subtyp laut den Forschern scheinbar in der Lage, den Menschen zumindest als Träger zu kolonisieren.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 15-16 / 15.08.2024