Kurz und informativ

10.06.2024 | Politik

Spanien: 1,8 Tonnen Methamphetamin sichergestellt
In Spanien wurde die bisher zweitgrößte Menge Methamphetamin in Europa sichergestellt – insgesamt 1,8 Tonnen. Die Drogen aus Mexiko wurden über Madrid, Valencia, Alicante und Teneriffa nach ganz Europa verteilt, versteckt in Fahrzeugen mit doppeltem Boden und in Haushaltsgeräten.

DPU Krems: Medizin-Master akkreditiert
Die Danube Private University (DPU) Krems wird ab Herbst dieses Jahres am Standort Wiener Neustadt ein vollständiges Medizin-Studium anbieten. Der Master-Studiengang Humanmedizin wurde durch die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) zugelassen. Die AQ Austria hatte 2021 die erneute Zulassung des Masterstudiums an der DPU verweigert; die DPU legte daraufhin Rechtsmittel ein.

Brasilien: fünf Millionen Dengue-Fälle
Seit Anfang 2024 wurden in Brasilien rund 5,1 Millionen Infektionen mit dem Dengue-Virus registriert. Bislang wurden 2.827 Todesfälle bestätigt; 2.712 weitere Verdachtsfälle werden noch untersucht. Das teilte das brasilianische Gesundheitsministerium kürzlich mit. Damit handelt es sich um den bisher größten Dengue-Ausbruch in dem südamerikanischen Land. Bei der zuvor größten Epidemie 2015 wurden insgesamt rund 1,6 Millionen Dengue-Fälle gezählt. Auslöser für den starken Anstieg dürften die heftigen Regenfälle und die hohen Temperaturen der vergangenen Monate sein.

Europa: immer mehr Parvovirus-Fälle
Die Fälle von Ringelröteln sind in Deutschland, Österreich und anderen EU-Staaten seit Anfang des Jahres deutlich gestiegen. So meldete etwa die EU-Gesundheitsbehörde ECDC einen Anstieg der Zahl der Parvovirus-B19-Infektionen aus Dänemark, Irland, den Niederlanden, Norwegen und Frankreich. Auch das Zentrum für Virologie der MedUni Wien registrierte laut der aktuellen „Virusepidemiologischen Information“ zuletzt „sehr viele Parvo-Virusnachweise“; 35 Fälle wurden seit Jahresbeginn in Wien gemeldet, 13 im Burgenland und vereinzelte in weiteren Bundesländern. Besonders für Schwangere stellt die Infektion ein Risiko dar.

Häufigste Todesursachen: Herzkrankheiten & Schlaganfälle
2019 waren 74 Prozent der Todesfälle weltweit auf ischämische Herzkrankheiten und Schlaganfälle, Krebs, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, Alzheimer und andere Demenzerkrankungen sowie Diabetes zurückzuführen. Das geht aus der neuen Gesundheitsstatistik der WHO hervor. 2020 war COVID-19 die dritthäufigste Todesursache weltweit, 2021 die zweithäufigste. Bis Mai 2024 wurden der WHO weltweit rund sieben Millionen Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19 gemeldet; die Dunkelziffer wird deutlich höher geschätzt. Dadurch ist die statistische Lebenserwartung bei Geburt 2021 verglichen mit 2019 um 1,8 Jahre auf 71,4 Jahre gesunken. Auf dem Niveau lag sie zuletzt 2012; seitdem war sie kontinuierlich gestiegen.

Wahlarzt-Kostenerstattung: noch zahlreiche Punkte ungeklärt
Die geplante Umsetzung, dass Wahlärzte die Einreichung der Rechnungen zur Kostenerstattung online für die Patienten übernehmen, sei grundsätzlich begrüßenswert, sagt Edgar Wutscher, ÖÄK-Vizepräsident und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Allerdings gebe es immer noch zahlreiche ungeklärte Punkte. Die Ausgestaltung und Definition, unter welchen Voraussetzungen das System für Wahlärzte anzuschaffen und zu verwenden ist, seien immer noch nicht final. Somit werde derzeit von einer österreichweiten ,,Scharfstellung“ der verpflichtenden Verwendung des Systems per 1. Juli 2024 Abstand genommen. „Im Sommer 2024 werden die noch offenen Rahmenbedingungen mit dem Dachverband umfassend analysiert und anschließend festgelegt“, gab Wutscher die Marschroute vor. Zudem werde ein Online-Formular zur Erstellung und Übertragung der saldierten Honorarnoten an die SoziaIversicherungsträger zur Verfügung gestellt.  Für diese Online-Lösung sei keine Arztsoftware notwendig.

8
Millionen Syphilis-Infektionen wurden laut WHO weltweit im Jahr 2022 gemeldet.  Mehr dazu auf Seite 30.

5
Millionen Todesfälle pro Jahr stehen laut WHO-Angaben weltweit im Zusammenhang mit antimikrobieller Resistenz.

Impfplan 2023/2024: Version 2.0
Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz hat kürzlich die Version 2.0 des Impfplans 2023/2024 herausgegeben. Relevante Änderungen wurden in folgenden Kapiteln vorgenommen: COVID-19, HPV, Influenza, Masern, Pneumokokken und Tollwut. Die neue Version 2.0 ist abrufbar unter: https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Impfen/Impfplan-%C3%96sterreich.html

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 11 / 10.06.2024