Kurz und informativ

24.05.2024 | Politik

Extreme Hitze I: Todesfälle in Thailand
Bereits mehr als 60 Todesfälle gab es in Thailand wegen der teilweise extremen Hitze in diesem Jahr. Das teilte das Gesundheitsministerium in Bangkok kürzlich mit. Im Jahr 2023 waren es insgesamt 37 Hitzetote. Für Bangkok haben die Behörden im April eine Woche lang täglich Hitzewarnungen ausgegeben, weil die „gefühlte Hitze“ auf über 52 Grad Celsius stieg. Die Regenzeit in Thailand begann heuer später, die Phase der Trockenheit und Hitze dauerte länger als üblich.

Extreme Hitze II: Hitzewelle in Mexiko
Auch in Teilen Mexikos herrscht zurzeit eine Hitzewelle, die bereits mehrere Todesfälle verursacht hat. Teilweise wurden Temperaturen von über 50 Grad Celsius gemessen. In den Gesundheitszentren sei ein „besorgniserregender“ Anstieg von Patienten zu verzeichnen.

EEA: Klimawandel bedroht Gesundheit
Die Europäische Umweltagentur (EEA) berichtet, dass der Klimawandel Überschwemmungen und Dürren verschlimmert, damit die Wasserqualität verringert und in Folge die Gesundheit der Menschen zunehmend bedroht. Jeder achte Europäer lebe demnach in Gebieten, die potenziell für Flussüberschwemmungen anfällig seien. Die EEA fordert daher schnelles Handeln und bessere Abstimmung zwischen Regierungen und Behörden, um gesundheitliche Risiken einzuschränken.

Pertussis I: immer mehr Fälle in Europa
Fast 60.000 Pertussis-Fälle sind in Europa von Beginn 2023 bis April 2024 registriert worden. Das ist ein Anstieg um mehr als das Zehnfache verglichen mit 2022 und 2021. Das zeigt ein aktueller Bericht der EU-Gesundheitsbehörde ECDC. Demnach hat Österreich mit 84 Prozent die niedrigste Pertussis-Impfrate in Europa. Mit je 99 Prozent war die Impfrate im Jahr 2022 in Griechenland, Ungarn und Portugal am höchsten; der Durchschnittswert der EU-/EWR-Länder liegt bei 94 Prozent.

Pertussis II: Todesfälle in England
Die Zahl der Pertussis-Fälle in England ist in diesem Jahr laut der Gesundheitsbehörde UKHSA (UK Health Security Agency) drastisch gestiegen: Von Jänner bis Ende März 2024 seien knapp 2.800 Menschen an Pertussis erkrankt – mehr als dreimal so viele wie im gesamten letzten Jahr. Fünf Babys sind im ersten Quartal 2024 daran verstorben. Grund für den starken Anstieg ist laut Experten unter anderem, dass es schon seit 2016 keinen größeren Pertussis-Ausbruch mehr gegeben hat und die Immunität der Bevölkerung sowie die Impfrate zurückgegangen seien.

Cholera-Fälle in Kenia
In den von Überschwemmungen stark betroffenen Gebieten in Kenia wurden bisher mehr als 44 Cholera-Fälle registriert. Das teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kürzlich mit. Cholera wird unter anderem durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen. Seit Wochen gibt es in Kenia schwere Regenfälle, die zu weitflächigen Überschwemmungen mit hunderten Todesfällen geführt haben.

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Medikamente wurden in Österreich im Jahr 2023 zugelassen. Die meisten davon waren Medikamente gegen Krebs.

Mutter-Kind-Pass: ÖÄK verlieh Ingrid-Leodolter-Medaille
Anlässlich der festlichen Enquete „50 Jahre Mutter-Kind-Pass“ im Wiener Josephinum hat die Österreichische Ärztekammer erstmals die Ingrid-Leodolter-Medaille verliehen. Mit dieser Auszeichnung sollen künftig alle fünf Jahre Persönlichkeiten geehrt werden, die durch Worte und Taten dazu beigetragen haben, dieses Vorsorgeinstrument zum Schutz von Schwangeren und Kindern gleichermaßen im Sinne der ehemaligen Bundesministerin und Ärztin Ingrid Leodolter weiterzuentwickeln und zu stärken. Bei der Premiere wurden am 13. Mai von Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann niedergelassene Ärzte, und Thomas Fiedler, Bundesfachgruppenobmann Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Österreichischen Ärztekammer, folgende fünf Persönlichkeiten ausgezeichnet: Arnold Pollak, Wilhelm Sedlak, Dagmar Bancher-Todesca, Barbara Hasiba und Reinhold Kerbl.
Einen detaillierten Nachbericht zur Enquete lesen Sie in der nächsten ÖÄZ.

RÜCKBLICK ÖÄZ 2/1974
Vor 50 Jahren – am 25. Jänner 1974 – hat die ÖÄZ den „Mutter-Kind-Pass“ in Originaldarstellung mit Hinweisen für die Ausfertigung für Ärztinnen und  Ärzte veröffentlicht.
Anspruchsvoraussetzung für die erhöhte Geburtenbeihilfe waren damals vier Schwangerenuntersuchungen und die Untersuchung des Neugeborenen in der ersten Lebenswoche.
Jedes Befundblatt war doppelt angelegt, damit die Befunddurchschrift vom untersuchenden Arzt für die Patientenkartei entnommen werden konnte.
Rund 40 Prozent geringer war die Säuglingssterblichkeit in Österreich bereits fünf Jahre nach der Einführung des Mutter-Kind-Passes.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 10 / 25.05.2024