1 Österreich über dem Durchschnitt
Beim – geschätzten – Drogenkonsum liegt Österreich fast überall über dem EUDurchschnitt. Das zeigt der aktuellste Europäische Drogenbericht (2023) der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) mit Sitz in Lissabon. Insgesamt werden 930 Drogen beobachtet.
2 Cannabis: am häufigsten
Cannabis ist weiterhin die am häufigsten verbreitete illegale Droge in Europa. Durchschnittlich acht Prozent der Erwachsenen – das sind 22,6 Millionen Menschen zwischen 15 und 64 Jahren – haben laut Schätzungen im Jahr 2022 Cannabis konsumiert. Insgesamt machen 29,3 Prozent der EUBürger als Erwachsene Erfahrungen mit Cannabis; in Österreich sind es 22,7 Prozent. Damit liegt Österreich nur beim Konsum von Cannabis unter dem EUSchnitt.
3 Vergiftungen durch Kokain
Kokain ist nach Cannabis die zweithäufigste illegale Droge in Europa. Im Jahr 2022 haben die Substanz schätzungsweise rund 3,7 Millionen europäische Erwachsene (1,3 Prozent) konsumiert. 2021 war Kokain die häufigste Ursache für eine akute Vergiftung in einer Notaufnahme. Mit einer geschätzten Verbreitung von rund 6,2 Prozent bei Erwachsenen liegt Österreich beim Kokainkonsum über dem EUDurchschnitt von 5,4 Prozent.
4 Heroin, MDMA & Amphetamine
Heroin ist in Europa die am häufigsten konsumierte illegale Droge. Bei den Hochrisiko-Fällen von Heroinkonsum liegt Österreich laut Schätzung hinter Finnland und Irland auf Platz drei. Auch beim Konsum von MDMA wie Ecstasy und Amphetaminen liegt Österreich über dem EUDurchschnitt.
5 Todesfälle durch Drogenkonsum
2022 waren 248 Todesfälle in Österreich auf Drogenkonsum zurückzuführen (80 Prozent Männer). Der Anstieg der letzten Jahre setzte sich damit fort (2021: 235, 2020: 191). Auch der Anteil der unter 25Jährigen ist auf 27 Prozent (2018: 18 Prozent) gestiegen.
Quellen: APA; European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction (2023), European Drug Report 2023: Trends and Developments; Epidemiologiebericht Sucht 2023. Illegale Drogen, Alkohol und Tabak, Gesundheit Österreich
© Österreichische Ärztezeitung Nr. 9 / 10.05.2024