Erkennung von häuslicher Gewalt: Enttabuisierung und mehr Awareness

15.12.2024 | Medizin

Autor: Martin Schiller

Besonders wenn es keine plausible Erklärung für körperliche Beschwerden gibt, ist Sensibilisierung für Gewaltausübung als mögliche Ursache wichtig, betonen Experten. Auch auf Widersprüchlichkeiten bei der Beschreibung von Vorfällen, die zu Verletzungen geführt haben, liegt ein wesentliches Augenmerk.

Der Gesundheitsbereich und hier vor allem Hausärztin und Hausarzt oder Klinik sind oft die erste Anlaufstelle für Menschen, die physische oder psychische Gewalt erfahren haben. „Die Sensibilisierung für das Thema beginnt bereits in der Anamnese. Es ist wichtig, die Awareness hierfür noch weiter zu schärfen“, sagt Dr. Klaus Kapelari, ärztlicher Leiter des Kompetenzzentrums Gewaltschutz am Landeskrankenhaus Innsbruck. Wenn es keine plausible Erklärung für ein Beschwerdebild gibt, sollte laut Kapelari auf eine mögliche psychosoziale Belastung als Ursache geachtet werden. „Es ist der wesentliche erste Schritt, an Gewaltanwendung als mögliche Ursache zu denken“, pflichtet Univ. Prof. Sarah Heinze vom Diagnostik- und Forschungsinstitut für Gerichtliche Medizin an der Medizinischen Universität Graz bei und führt weiter aus: „Bei einem Hämatom ist darauf eher ein Augenmerk vorhanden. Man soll das Thema aber auch bei merkwürdigen oder wiederkehrenden Symptomen, für

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