ÖÄK-Ehrenzeichenverleihung: Fünffach ausgezeichnet

15.07.2024 | Aktuelles aus der ÖÄK

Für besondere Verdienste in Gesundheitspolitik und Medizin ehrte die Österreichische Ärztekammer fünf herausragende Persönlichkeiten.

„‘Man muss sich einmischen statt nur zu schimpfen, sonst ändert sich nichts‘, hat Karlheinz Kornhäusl einmal gesagt“, begann ÖÄK-Präsident Johannes Steinhart seine Laudatio und legte damit Kornhäusls Leitmotiv offen. Sei es als Schülervertreter, Landesobmann der Schülerunion, als JVP-Obmann, Soldatensprecher oder später in seinen Funktionen in der steirischen und in der Österreichischen Ärztekammer, wo Kornhäusl – Allgemeinmediziner, Facharzt für Innere Medizin und leidenschaftlicher Notarzt – unter anderem Obmann-Stellvertreter der Bundeskurie angestellte Ärzte und Obmann der Bundessektion Turnusärzte war. „In diesen Funktionen hat er leidenschaftlich dafür gekämpft, die Rahmenbedingungen für die Menschen, die im Gesundheitssystem arbeiten, zu verbessern – aber auch für die, die auf die Gesundheitsversorgung angewiesen sind“, würdigte Steinhart. „Politik ist nie Selbstzweck. Wenn da was gelingt, befriedigt mich das“, hat Kornhäusl seine Motivation einmal geschildert. Diese Motivation führte ihn stetig bergauf – 2019 zog er in den Bundesrat ein und erst vor wenigen Monaten folgte mit der Wahl zum steirischen Gesundheitslandesrat der nächste Karriereschritt.

„Als Michael Sacherer 2022 in der Steiermark zum Präsidenten gewählt wurde, war er noch keine 40 Jahre alt und damit einer der jüngsten Landesärztekammer-Präsidenten aller Zeiten“, zeigte sich Steinhart von Sacherers rasanter Karriere beeindruckt. Dieser, seit 2022 auch ÖÄK-Finanzreferent, hatte früh nicht nur Lust auf Medizin, sondern auch auf Mitgestaltung: Schon bei der Österreichischen Schülerschaft Medizin Graz war Sacherer stellvertretender Vorsitzender. Später, während der Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin und danach auch für Kardiologie, übernahm er den Vorsitz des Betriebsrates für das wissenschaftliche Universitätspersonal der Med Uni Graz, den er bis heute innehat. „Das Ziel, die Arbeitsbedingungen der Ärzte umfassend zu verbessern, hat ihn angetrieben“, bemerkte Steinhart: „Michael Sacherer hat einmal gesagt: ‚Wäre ich nicht Arzt geworden, so wäre ich Koch geworden.‘ Ich freue mich sehr, dass es nicht so gekommen ist und ich ihn heute auszeichnen darf.“

Ausgezeichnet wurde auch Daniel von Langen. Der in Villach geborene, am Bodensee aufgewachsene und seit 2017 in der Ärztekammer für Tirol und in der ÖÄK tätige Kosmopolit war stellvertretender Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte und Turnusärztevertreter in Tirol. Seit 2022 ist der Anästhesist, Intensivmediziner sowie Arbeitsmediziner in Tirol Kurienobmann der angestellten Ärzte sowie Referatsleiter für Arbeitsmedizin und in der ÖÄK unter anderem Vorsitzender des Bildungsausschusses. „So vielfältig sein Werdegang in der Kammer und als Arzt, so vielfältig ist auch sein standespolitisches Spektrum. Sein größtes Steckenpferd ist aber die Ausbildung unserer Ärzte. Dass diese optimiert wird, dafür kämpft Daniel von Langen, dass deren Qualität stets evaluiert wird, dafür brennt er“, ehrte ihn Steinhart.

Für Klaus Kubin, Leiter des Referats für Gesundheitsberufe der ÖÄK, Kurienobmann-Stellvertreter der niedergelassenen Ärzte in Salzburg, Fachgruppen-Obmann für Radiologie – und nebenbei auch noch Mitglied des Aufsichtsrates der Salzburger Landeskliniken, war die Standesvertretung von Anfang an ein Herzensanliegen. „In den vergangenen Monaten hat er sich in der ÖÄK eindrucksvoll einen Namen gemacht. Seine Akribie und seine perfekte Begleitung der MTD-Gesetzesnovelle hat die höchsten ÖÄK-Gremien beeindruckt. Für diesen Einsatz kann die Ärzteschaft Klaus Kubin langfristig dankbar sein“, schloss Steinhart.

Im Krankenhaus Eisenstadt startete Reinhold Renner 1994 in den Arztberuf, absolvierte die Facharztausbildung für Chirurgie und anschließend auch jene zum Gefäßchirurgen. Währenddessen bemühte er sich auch um die ärztliche Standespolitik, „wobei es das Wort ‚Mühe‘ wirklich trifft“, adelte Steinhart Renner als „unermüdlichen Aktivposten“, vor allem, wenn es darum geht, die Interessen der Ärzte zu vertreten. Aktuell ist er unter anderem Obmann-Stellvertreter der Kurie angestellte Ärzte, Vorsitzender der Ausbildungskommission und Primarärztereferent. „Er will überall helfen und unterstützen, will die Standesvertretung mit seiner Expertise stärken – das ist ihm wirklich gelungen“, so Steinhart über Renner. (sb)

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 13-14 / 15.07.2024