ÖÄK-Ehrenzeichenverleihung: Feierlich überreicht

10.02.2024 | Aktuelles aus der ÖÄK

Die Österreichische Ärztekammer überreichte Ehrenzeichen für besondere Verdienste in der Gesundheitspolitik und in der Medizin.

Sophie Niedenzu

In einem kleinen, aber feierlichen Rahmen wurden Lothar Fiedler, Friedrich Mehnert, Raimund Margreiter und Erik Bodendick geehrt. Das goldene Ehrenzeichen erhielt der Facharzt für Innere Medizin und Allgemeinmediziner Erik Bodendieck, Präsident der Sächsischen Landesärztekammer. Er trage federführend zur engen Beziehung mit der Österreichischen Ärztekammer bei, sagte ÖÄK-Präsident Johannes Steinhart in seiner Rede: „Wir haben ihn alle dabei immer als absoluten Macher erlebt – nicht nur, weil er auch in seiner wenigen Freizeit gerne ganze Häuser saniert -, sondern auch weil er in seiner Tätigkeit als Standesvertreter mindestens ebenso leidenschaftlich an der Sanierung des Gesundheitssystems arbeitet.“

Das große Ehrenzeichen erhielt der Internist Lothar Fiedler. Er war Präsident der Ärztekammer Niederösterreich und Finanzreferent der Österreichischen Ärztekammer, zudem 23 Jahre lang Obmann der Bundesfachgruppe Innere Medizin und engagierte sich in der Bundessektion Fachärzte und war Gründungsmitglied der Medizinischen Gesellschaft Niederösterreich: „Damit sind nur einige Stationen in seiner Biographie genannt – aber ebenso wichtig ist, dass er als Mensch immer aufmerksam und konsensorientiert agiert hat“, sagte Steinhart.

Tiroler Engagement

Als „echter Tiroler mit Migrationshintergrund“ sei hingegen Friedrich Mehnert bekannt, der ebenfalls das große ÖÄK-Ehrenzeichen überreicht bekam. Geboren in Chemnitz zog es Mehnert nach Innsbruck und dann weiter als Sprengelarzt nach Kirchbichl: „Er gilt als sozial äußerst engagierter Hausarzt und Sprengelarzt seiner Gemeinde in Kirchbichl und dieses Engagement spiegelt sich auch in seiner Mitgliedschaft bei vielen Vereinen, seine Bemühungen um die Versorgung der alten Menschen – Betreuung des Altenwohnheimes – und Organisation der medizinischen Versorgung des großen Sprengels wider“, betonte Steinhart. Die Liste seiner standespolitischen Tätigkeiten in der Ärztekammer für Tirol sei lang, Mehnert war unter anderem erster Vizepräsident und Kurienobmann-Stellvertreter der Kurie der niedergelassenen Ärzte, aber auch Vorsitzender des Schlichtungsausschusses für Streitigkeiten unter Kollegen und Referent des Referats für pensionierte Ärzte. Steinhart betonte in seiner Rede Mehnerts Mitgliedschaft im Verein des Krippenbaus und die Bühne des örtlichen Theatervereins.

Neben Mehnert erhielt ein weiterer Tiroler, der Chirurg Raimund Margreiter, das große ÖÄK-Ehrenzeichen. Margreiter in kurzen Worten vorzustellen, sei angesichts seiner zahlreichen Erfolge und seiner Bekanntheit eine Herausforderung, so Steinhart. Immerhin habe er als einziger weltweit alle soliden Organe verpflanzt. Bereits in jungen Jahren sei Margreiter dafür bekannt gewesen, kräftig anzupacken und etwas zu bewegen, die Kenntnisse für die Transplantationsmedizin habe er sich weitgehend im Selbststudium angeeignet, berichtete Steinhart. Für internationales Aufsehen sorgte die Doppelhandtransplantation beim Polizisten Theo Kelz, der beim Versuch, eine Bombe des Attentäters Franz Fuchs zu entschärfen, beide Hände verloren hatte. Margreiter, ein starker Förderer der Forschung, war in den jungen Jahren ein begeisterter Abenteurer und Sportler und befuhr unter anderem mit dem Kajak solo über 1.000 Kilometer des Amazonas. Einer seiner Leitsprüche sei: „Lern´ die höchste Kunst auf Erden, übe sie trotz Not und Pein: Lerne mit dem Älterwerden langsam wieder nichts zu sein.“

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© Österreichische Ärztezeitung Nr. 3 / 10.02.2024