Auch in diesem Jahr ist die Österreichische Ärztekammer wieder bei der Kommunalmesse, der Fachmesse für die Entscheidungsträger der Kommunalpolitik, vertreten. Im Dialog können oft Lösungswege aufgezeigt werden, bevor es zu Schwierigkeiten in der ärztlichen Versorgung kommt.
Die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum ist nicht nur im Wahlkampf ein immer größeres Thema: Unbesetzte Kassenstellen, Wartezeiten auf Termine und zunehmende Sorge um die wortortnahe Versorgung beschäftigen die Bevölkerung immer mehr. Das vergrößert auch den Druck auf die Gemeinden.
Seit einigen Jahren nimmt die Österreichische Ärztekammer im Rahmen ihrer Informationsoffensive für Bürgermeister und andere Entscheidungsträger in den Gemeinden daher an der Kommunalmesse und dem Kommunalwirtschaftsforum teil. Im Dialog mit den Entscheidungsträgern in den Gemeinden können oft schon Lösungswege aufgezeigt werden, bevor es zu Schwierigkeiten in der ärztlichen Versorgung kommt. Rund 3.000 Entscheider und Anwender werden auch heuer wieder auf der Kommunalmesse erwartet, das bedeutet jede Menge Gelegenheiten, ins Gespräch zu kommen. Die Problematik rund um die Versorgungslage in der Gemeinde ist den Bürgermeistern absolut bewusst, immer mehr sehen auch die Vorzüge von Hausapotheken und die großen möglichen Vorteile für die eigene Bevölkerung – nicht nur bei der Nachbesetzung der Arztstelle in der Gemeinde betrifft. Denn von der ärztlichen Medikamentenabgabe in der Ordination profitieren auch die Gemeindebürger jeden Tag, wenn sie sich unnötige Wege ersparen können und ohne Umweg schnell zu ihrem Medikament kommen und sich ihrer Gesundung widmen können. Zudem, so erinnert ÖÄK-Vizepräsident und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, Edgar Wutscher, würde der Ausbau ärztlicher Hausapotheken dringend benötigte neue Kassenärzte bringen: „400 neue Kassenärzte wären so möglich, hat eine Studie im vergangenen Jahr ergeben. Aktuell haben wir über 290 unbesetzte Kassenstellen, 182 davon in der Allgemeinmedizin. Also wäre die Lösung ganz einfach: Die Vier-Kilometer-Grenze, die den Abstand zwischen ärztlichen Hausapotheken und öffentlichen Apotheken regelt, muss weg. Das kostet die Regierung nur einen Federstrich. Dann haben wir endlich das faire Miteinander von öffentlichen Apotheken und ärztlichen Hausapotheken, wie es auch die Bundeswettbewerbsbehörde gefordert hat. Gewinner sind die Patienten.“
In diesem Jahr wurde der traditionelle Mai-Termin der Messe in den Herbst verlegt, und so wird die ÖÄK am 18. und 19. September in der Messe Oberwart ihren Stand haben (Halle II/Stand L05). Das bedeutet auch eine fast unmittelbare zeitliche Nähe zur Nationalratswahl am 29. September. Daher ist anzunehmen, dass das schon bisher große Interesse der Spitzenpolitik an der Messe – in den vergangenen Jahren waren beispielsweise Bundespräsident Alexander van der Bellen, Bundeskanzler Karl Nehammer und Innenminister Gerhard Karner zugegen – diesmal noch größer sein wird. Die Politprominenz wird am ÖÄK-Stand auf die Spitzenvertreter der Ärztekammer treffen, unter anderem werden ÖÄK-Präsident Johannes Steinhart, Vizepräsident Wutscher und Christian Toth, Präsident der Ärztekammer für Burgenland, vor Ort sein.
Darüber hinaus hat die ÖÄK auch in diesem Jahr wieder ein höchst attraktives Rahmenprogramm zusammengestellt. Neben kostenlosen Impfungen (Influenza und Hepatitis) und einer Impf- und Heilmittelberatung werden am ÖÄK-Stand wieder Beratung und ein interaktives Programm zur ärztlichen Versorgung in den Gemeinden angeboten. (sb)
© Österreichische Ärztezeitung Nr. 17 / 10.9.2024