BKAÄ: Personalia: Natalja Haninger-Vacariu – Erste Wahl

25.04.2024 | Aktuelles aus der ÖÄK

Natalja Haninger-Vacariu ist nach einstimmiger Wahl die neue Kurienobmann-Stellvertreterin in der BKAÄ. Sie sieht Ausbildung, Entbürokratisierung, die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie als größte Herausforderungen und fordert mehr Personal im Spital.

Thorsten Medwedeff

Die Obfrau der Kurie angestellte Ärzte und 1. Vizepräsidentin der Ärztekammer für Wien, Natalja Haninger-Vacariu, wurde bei der Sitzung der Bundeskurie angestellte Ärzte der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) in Bad Loipersdorf einstimmig zur ersten Stellvertreterin des Bundeskurienobmanns Harald Mayer gewählt. Haninger-Vacariu folgt damit auf den aus persönlichen Gründen zurückgetretenen Stefan Ferenci.

Neben ihrer am Universitätsklinikum Wien absolvierten Facharztausbildung für Innere Medizin und ihrer derzeit am Landesklinikum Mödling laufenden Ausbildung zur Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde bringt die Turnusärztevertreterin einen breiten Erfahrungsschatz in der Kammerpolitik mit. „Ich freue mich sehr auf die neue, zusätzliche Aufgabe, weil es viele Herausforderungen gibt, die mir persönlich sehr am Herzen liegen – insbesondere im Bereich der Ausbildung“, sagte Haninger-Vacariu, die auch Architektur fertig studiert und einige Zeit als Architektin gearbeitet hat.

Ausbildungs- und Arbeitszufriedenheit schaffen

Umso mehr weiß sie um die Wichtigkeit struktureller Änderungen, vor allem, was die ärztliche Ausbildung betrifft, aber auch die Arbeitsbedingungen in den Spitälern an sich: „Mein größtes Anliegen ist natürlich die Ausbildung, wo ich mich vehement gegen eine weitere Aufweichung des Ausbildungsschlüssels, also des Betreuungsverhältnisses zwischen Facharzt und Arzt in Ausbildung, insbesondere auch in den Mangelfächern, einsetzen werde, weil damit stets ein deutlicher Qualitätsverlust in der Ausbildung einhergeht. Die Ausbildungszufriedenheit ist 1:1 mit einem weiteren zentralen Thema verbunden, nämlich der generellen Arbeitszufriedenheit. Das bedeutet für mich zum einen ausreichend Personal und eine deutliche Entbürokratisierung, um ausreichend Zeit für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung sowie für das Lernen und Lehren zu haben, zum anderen ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein wesentlicher Faktor“, skizziert Haninger-Vacariu ihre Ziele und Herausforderungen.

„Wir müssen zeitgemäße Arbeitszeitmodelle für unseren ärztlichen Nachwuchs entwickeln, damit es uns gelingt, diesen nachhaltig für den Arztberuf zu motivieren und es zu schaffen, dass ausreichend junge Ärztinnen und Ärzte nachrücken und auch in Österreich bleiben wollen. Nur so sichern wir unsere Gesundheitsversorgung in der gewohnten Qualität ab“, führt die Stellvertreterin von BKAÄ-Obmann Harald Mayer aus. Letzterer begrüßte die Wahl von Haninger-Vacariu ausdrücklich: „Wir freuen uns sehr, dass eine so engagierte Ärztin ab sofort die Turnusärzte in der ÖÄK und in der Bundeskurie vertritt. Ich verspreche ihr jede nötige Unterstützung, um den Bedürfnissen der Turnusärztinnen und Turnusärzten gerecht zu werden und entsprechende Maßnahmen gemeinsam umsetzen zu können.“

Haninger-Vacariu komplettiert damit die Spitze der BKAÄ. Diese besteht neben ihr aus dem Unfallchirurgen Harald Mayer als Obmann – er trat im Juni 2022 seine fünfte Amtsperiode an – und dem 2. Kurienobmann-Stellvertreter Rudolf Knapp, Radiologe am Bezirkskrankenhaus Kufstein und 2. Kurienobmann-Stellvertreter der angestellten Ärzte in der Ärztekammer Tirol.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 8 / 25.04.2024