BKAÄ: Effiziente Entlastung

10.05.2024 | Aktuelles aus der ÖÄK

Die ungesteuerten Patientenströme belasten die heimischen Spitalsambulanzen und die dort arbeitenden Ärzte – welche Lösungen es geben kann, diesem Problem wirksam entgegen zu wirken, wird bei der Enquete „1450 – das Heilmittel für die Spitäler?“ am 22. Mai in Wien mit Top-Experten aus Gesundheitswesen, Politik und interessierten Zuschauern diskutiert.

Thorsten Medwedeff

Gesucht wird: Effiziente Entlastung. Und zwar für die heimischen Spitalsambulanzen und für die dort arbeitenden Ärzte. Aber auch Erleichterung für die Patienten, die sich aktuell schwertun, im Gesundheitssystem den richtigen Anlaufpunkt für die rasche und effektive Behandlung zu finden. „Ohne verbindliche und funktionierende Patientenlenkung wird das nicht gelingen“, befindet Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte (BKAÄ).

Die ÖÄK hat sich schon im Juni 2023 in einer Resolution für einen verbindlichen Weg des Patienten im Gesundheitssystem ausgesprochen: digital vor niedergelassen-ambulant vor spitalsambulant vor stationär. Diesem Weg folgend, könnten die Gesundheitshotline 1450, aber auch andere digitale Lösungen, dazu beitragen, die Patientenströme besser zu lenken und den Spitalsambulanzen jene Entlastung bringen, die sie dringend benötigen.

„Seit der Einführung der e-Card im Jahr 2005 und der damit verbundenen Abschaffung des Krankenscheins – das ist immerhin 18 Jahre her – fehlt eine funktionierende Patientenlenkung in Österreich. Darauf haben wir immer wieder hingewiesen. Leider fehlt diese Maßnahme auch in der am Ende des vergangenen Jahres verabschiedeten Gesundheitsreform, obwohl wir als Ärztekammer darauf gepocht hatten“, betont Mayer.

David Reif, Leiter der 1450 Gesundheitsberatung Wien, wird im Rahmen der Enquete am 22. Mai im Presseclub Concordia (Bankgasse 8, 1010 Wien, Beginn: 16:30 Uhr) in seinem Impulsvortrag erläutern, wie das System 1450 genau funktioniert – und welche Vorteile es mit sich bringt. Diese Gesundheitshotline könnte aus Sicht der BKAÄ noch viel mehr als bisher als erste Anlaufstelle für gesundheitliche Fragen fungieren und dazu beitragen, den richtigen Weg durch das Gesundheitssystem vorzugeben.

Neben BKAÄ-Obmann Harald Mayer und David Reif diskutieren außerdem Florian Tursky, ehemaliger Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation im Bundesministerium für Finanzen; Katharina Reich, Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit sowie Edith Bulant-Wodak, kaufmännische Leiterin der ELGA GmbH sowie interessiertes Publikum (der Eintritt ist kostenfrei). Die Enquete wird auch live im Internet via Youtube (https://youtube.com/live/y04S-mPkvnV0) übertragen, auch das Online-Publikum kann mitdiskutieren und per E-Mail seine Fragen an die Experten stellen.

„Ziel der Enquete ist es, gemeinsam mit den Expertinnen und Experten Wege und Lösungen aufzuzeigen, mit deren Hilfe alle, die an unserer Gesundheitsversorgung interessiert sind, endlich und so rasch wie möglich eine wirksame Patientenlenkung in unserem Land zu etablieren“, skizziert Mayer die Intention der Veranstaltung.


BKAÄ-Enquete:

1450 – das Heilmittel für die Spitäler?
Mittwoch, 22. Mai 2024, 16:30 Uhr
(Presseclub Concordia, Bankgasse 8, 1010 Wien)

Der Eintritt ist kostenfrei, bitte um Anmeldung unter pressestelle@aerztekammer.at. Alle Infos gibt es auch auf der Website der Österreichischen Ärztekammer unter https://bit.ly/4aE1APJ.


© Österreichische Ärztezeitung Nr. 9 / 10.05.2024