Kurz und informativ

24.03.2023 | Politik

Zahl der Dro­gen­to­ten gestiegen
Wäh­rend der Pan­de­mie ist die Zahl der Dro­gen­to­ten in Öster­reich stark gestie­gen: Star­ben im Jahr 2020 noch 191 an einer Über­do­sis, stiegt die Zahl im Jahr 2021 auf 235. Hier könnte ein Zusam­men­hang mit der Corona-Pan­de­mie, den damit ver­bun­de­nen Ängs­ten und der feh­len­den The­ra­pie bestehen – so lau­tet das Fazit von Mar­tin Busch anläss­lich der Prä­sen­ta­tion vom „Epi­de­mio­lo­gie­be­richt Sucht 2022“ der Gesund­heit Öster­reich GmbH (GÖG). Ganz gene­rell könne man jedoch noch von einer „sta­bi­len Dro­gen­si­tua­tion“ (Busch) in Öster­reich spre­chen. Der­zeit sind 0,5 Pro­zent der Öster­rei­cher opiodab­hän­gig – meist als Misch­kon­sum mit ande­ren Sub­stan­zen. Tabak­rauch (inklu­sive Pas­siv­rau­chen) ist für 16 Pro­zent aller Todes­fälle ver­ant­wort­lich. Rund 15 Pro­zent der Bevöl­ke­rung trin­ken Alko­hol in einem Aus­maß, das die Gesund­heit gefährdet.

Beschwerde der Sig­mund-Freud-Pri­vat­uni­ver­si­tät abgewiesen
Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt hat eine Beschwerde der Sig­mund-Freud-Pri­vat­uni­ver­si­tät (SFU) gegen die im Herbst 2022 erfolgte Wider­ru­fung der Akkre­di­tie­rung für das Stu­dium Human­me­di­zin abge­wie­sen. Ebenso bestä­tigte das Gericht, dass eine Beschwerde dage­gen keine auf­schie­bende Wir­kung haben soll. In einem Gut­ach­ten, das im Auf­trag der Agen­tur für Qua­li­täts­si­che­rung und Akkre­di­tie­rung Aus­tria (AQ Aus­tria) erstellt wor­den war, wur­den an der SFU zahl­rei­che Män­gel fest­ge­stellt wie etwa „große Abwei­chun­gen von natio­nal und inter­na­tio­nal übli­chen Stan­dards“ bei Per­so­nal und For­schungs­in­fra­struk­tur und auch „erheb­li­che Beden­ken“ bei den Stu­di­en­plä­nen. Das aktu­elle Erkennt­nis bedeu­tet, dass die Sig­mund-Freud-Pri­vat­uni­ver­si­tät bis zur Ent­schei­dung in der Haupt­sa­che das Medi­zin-Stu­dium nicht bewer­ben oder Stu­die­rende auf­neh­men darf.

8,8
Ton­nen Kokain wur­den in einem Schiffs­con­tai­ner mit Bana­nen in Ecua­dor beschlag­nahmt; die Lie­fe­rung war für Bel­gien bestimmt.

UNO warnt vor Lega­li­sie­rung von Cannabis
Die Lega­li­sie­rung des nicht-medi­zi­ni­schen Kon­sums von Can­na­bis scheint beson­ders bei jun­gen Men­schen zu einem höhe­ren Kon­sum und zu einer gerin­ge­ren Risiko-Wahr­neh­mung zu füh­ren. Zu die­sem Ergeb­nis kommt der inter­na­tio­nale Suchtstoff­kon­troll­rat (Inter­na­tio­nal Nar­co­tics Con­trol Board, INCB) in sei­nem Jah­res­be­richt 2022. Neue Pro­dukte wie Ess­wa­ren oder Vaping-Pro­dukte, die in anspre­chen­den Ver­pa­ckun­gen ver­mark­tet wer­den, hät­ten die­sen Trend ver­stärkt, heißt es im Bericht. In den USA hat sich dar­über hin­aus gezeigt, dass Jugend­li­che und junge Erwach­sene in den Bun­des­staa­ten, in denen Can­na­bis lega­li­siert wurde, deut­lich mehr kon­su­mie­ren. In allen Län­dern, in denen Can­na­bis lega­li­siert wurde, haben sich zwi­schen dem Jahr 2000 und 2018 welt­weit die medi­zi­ni­schen Auf­nah­men im Zusam­men­hang mit Can­na­bis-Abhän­gig­keit und Can­na­bis-Ent­zug ver­acht­facht, die Ein­wei­sun­gen auf­grund von Can­na­bis-beding­ten psy­cho­ti­schen Stö­run­gen vervierfacht.

Flug­ret­tung im Bur­gen­land: wei­ter durch ÖAMTC
Im Ver­ga­be­ver­fah­ren für die Flug­ret­tung im Bur­gen­land hat der Chris­to­pho­rus Flug­ret­tungs­ver­ein des ÖAMTC den Zuschlag erhal­ten. Den ent­spre­chen­den Beschluss hat die bur­gen­län­di­sche Lan­des­re­gie­rung bereits vor eini­gen Wochen gefasst. Der Stand­ort von Chris­to­pho­rus 18 – und damit der zweite im Bur­gen­land – könnte Zurn­dorf (Bezirk Neu­siedl am See) wer­den und Ende die­ses Jah­res den Betrieb auf­neh­men. Chris­to­pho­rus 16 ist seit dem Jahr 2005 in Ober­wart sta­tio­niert. Bei der Aus­schrei­bung des Stand­or­tes im Nord­bur­gen­land hatte sich ursprüng­lich die Mar­tin Flug­ret­tung GmbH durch­ge­setzt. Der unter­le­gene ÖAMTC beein­spruchte dies beim Lan­des­ver­wal­tungs­ge­richt, das die Ent­schei­dung aufhob.

AKH Wien zählt zu den welt­bes­ten Spitälern
Das AKH Wien und die Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken der Med­Uni Wien lie­gen auf Platz 30 der bes­ten Spi­tä­ler der Welt. So lau­tet das Ran­king des US-Nach­rich­ten­ma­ga­zins „News­week“ und des Daten-Pro­vi­ders Sta­tista. An der Spitze sind die Mayo Cli­nic in Roches­ter (USA), die Cleve­land Cli­nic (USA) und das Mas­sa­chu­setts Gene­ral Hos­pi­tal (USA). Das beste Spi­tal in Europa ist das Karo­linska Uni­ver­si­tets­sjuk­hu­set in Schwe­den (Platz sechs). Eben­falls unter den Top 100 befin­den sich die Inns­bru­cker Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken (Rang 58) und das Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Graz (79). Unter den Top 250 lie­gen das Lan­des­kran­ken­haus Salz­burg – Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum (114), das Ordens­kli­ni­kum Linz Eli­sa­be­thi­nen (156), das Kep­ler Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Linz (171), das Wie­ner Hanusch-Kran­ken­haus (198) und das Kran­ken­haus der Barm­her­zi­gen Schwes­tern Wien (234). Ins­ge­samt wur­den mehr als 2.300 Kli­ni­ken in 28 Län­dern bewertet.

Frist für Zer­ti­fi­zie­rung von Medi­zin­pro­duk­ten verlängert
Die EU ver­län­gert die Frist für die Zer­ti­fi­zie­rung von Hoch­ri­siko-Pro­duk­ten wie etwa Implan­tate bis Dezem­ber 2027; für Pro­dukte mit mitt­le­rem oder gerin­gem Risiko wie Sprit­zen bis Dezem­ber 2028. Für die seit Mai 2021 gel­ten­den Sicher­heits­vor­schrif­ten – Aus­lö­ser waren man­gel­hafte Brust­im­plan­tate – war eine Über­gangs­frist bis Mai 2024 vor­ge­se­hen. Wegen des zusätz­li­chen Auf­wands für die Zer­ti­fi­zie­rung war vor Eng­päs­sen bei der Ver­sor­gung gewarnt worden.

Per­so­nen: Chris­tine Ste­ger ist Behindertenanwältin
Die 43-jäh­rige Chris­tine Ste­ger wurde aus ins­ge­samt 19 Bewer­bern aus­ge­wählt und zur neuen Behin­der­ten­an­wäl­tin Öster­reichs bestellt. Die lang­jäh­rige Lei­te­rin der Abtei­lung Family, Gen­der, Disa­bi­lity & Diver­sity der Paris Lodron Uni­ver­si­tät Salz­burg folgt auf Hans Jörg Hofer, der im Sep­tem­ber 2022 im Amt ver­stor­ben ist.

Thai­land: erhöhte Fein­staub­werte durch Brandrodungen
Bei mehr als fünf Mil­lio­nen Men­schen in Thai­land wur­den seit Anfang März die­ses Jah­res Krank­hei­ten dia­gnos­ti­ziert, die auf den anhal­ten­den Smog zurück­zu­füh­ren sind. Hohe Fein­staub­werte wer­den beson­ders in 15 Pro­vin­zen im Nor­den des Lan­des, in der Tou­ris­ten­hoch­burg Chiang Mai und in Bang­kok regis­triert. Grund für den mas­si­ven Smog sind Brand­ro­dun­gen in Thai­land und den Nach­bar­staa­ten Myan­mar, Kam­bo­dscha und Laos. Zwi­schen Jän­ner und März, dem Ende der Tro­cken­zeit, bren­nen die Bau­ern ihre Fel­der ab, um sie von Gestrüpp und Unkraut zu befreien.

Spa­nien: Hacker­an­griff auf Krankenhaus
Rund 150 Ope­ra­tio­nen und mehr als 3.000 Ter­mine muss­ten kürz­lich in der Hos­pi­tal Cli­nic in Bar­ce­lona abge­sagt wer­den. Der Grund: ein Hacker­an­griff auf das IT-Sys­tem, bei dem auch Pati­en­ten­da­ten gestoh­len wur­den. Die Not­auf­nahme blieb den­noch in Betrieb; ebenso wur­den auch drin­gende Ein­griffe wei­ter­hin durchgeführt.

Deutsch­land: Wer­be­ver­bot für unge­sunde Lebensmittel
In Deutsch­land soll Wer­bung für Lebens­mit­tel mit zu viel Zucker, Fett und Salz, die sich an Kin­der rich­tet, ver­bo­ten wer­den. Den Plä­nen des deut­schen Ernäh­rungs­mi­nis­ters Cem Özd­emir zufolge soll sie in allen für Kin­der rele­van­ten Medien zwi­schen 6.00 und 23.00 unzu­läs­sig sein. Auch soll die Außen­wer­bung auf Pla­ka­ten für sol­che Pro­dukte im Umkreis von 100 Metern um Schu­len, Kin­der­gär­ten, Spiel­plätze und Frei­zeit­ein­rich­tun­gen für Kin­der ver­bo­ten wer­den. Ent­spre­chende Maß­nah­men hat­ten SPD, FPD und Grüne im Koali­ti­ons­ver­trag vereinbart.

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 6 /​25.03.2023