Psychischer Stress vor einer COVID-19-Infektion ist der stärkste Risikofaktor dafür, ob die psychischen Beschwerden danach weiterhin bestehen. Das zeigen Daten aus einer aktuellen Studie der Medizinischen Universität Innsbruck, bei der der Einfluss von mehr als 200 Variablen untersucht wurde.
Martin Schiller
Die Psyche kann bei COVID-19 sowohl in der Akutphase der Krankheit als auch nach der Genesung beeinträchtigt sein. Am Beginn steht das „Sickness Behaviour“, wie Univ. Prof. Katharina Hüfner von der Universitätsklinik für Psychiatrie II der Medizinischen Universität Innsbruck betont. „Sickness Behaviour“ umfasst Symptome, die auf der zentralnervösen Auswirkung der Immunantwort beruhen. Substanzen wie proinflammatorische Zytokine vermitteln bei akuten Immunreaktionen ein adaptives Schonverhalten. „Das erklärt das ausgeprägte Ruhebedürfnis, aber auch die allgemeine Tendenz zum Rückzug und zur Kontaktreduktion. Evolution