Umwelt­me­di­zin: Express-Sendung

24.03.2023 | Aktuelles aus der ÖÄK

30 Orga­ni­sa­tio­nen, dar­un­ter die Öster­rei­chi­sche Ärz­te­kam­mer, for­der­ten in einem offe­nen Brief an die zustän­di­gen Minis­te­rien mehr Kli­ma­kom­pe­tenz in den Gesund­heits­be­ru­fen ein.

Die Absen­der­liste ist lang, ihr Anlie­gen drin­gend: 30 Orga­ni­sa­tio­nen, vom Heb­am­men­gre­mium bis zur ÖÄK, haben sich in einem offe­nen Brief an vier Bun­des­mi­nis­te­rien gewandt: jenes für Gesund­heit, für Kli­ma­schutz, für Bil­dung und jenes für Finan­zen. In den jewei­li­gen Cur­ri­cula für Aus‑, Weiter‑, und Fort­bil­dung gebe es gro­ßen Bedarf an einer Imple­men­ta­tion von Inhal­ten des Klima-Gesund­heits-Kon­nex. „Wir haben keine Zeit mehr, dies län­ger hin­aus­zu­schie­ben“, schlos­sen die Unter­zeich­ner ihren Brief und gleich­zei­tig war dies auch die Kern­bot­schaft der ent­spre­chen­den Pres­se­kon­fe­renz: Das Gesund­heits­we­sen müsse auf allen Ebe­nen bes­ser für die vie­len Her­aus­for­de­run­gen gewapp­net wer­den, die der Kli­ma­wan­del mit sich bringt.

Einer der Pro­po­nen­ten des offe­nen Brie­fes ist Heinz Fuch­sig. Der All­ge­mein­me­di­zi­ner, Arbeits­me­di­zi­ner und Co-Refe­rent für Umwelt­me­di­zin in der Öster­rei­chi­schen Ärz­te­kam­mer war schon am Buch „Medi­zin im Kli­ma­wan­del“ feder­füh­rend betei­ligt, in dem die Aus­wir­kun­gen auf die Arbeit von Ärz­ten beleuch­tet wurde. Die Vor­be­rei­tung auf Ernst­fälle wie etwa ein Black­out wäh­rend einer Hit­ze­welle sei für alle Gesund­heits­be­rufe enorm wich­tig, so der Medi­zi­ner. Er ver­wies dar­auf, dass die ÖÄK sich im Rah­men der Kon­sul­ta­tiv­ta­gung der deutsch­spra­chi­gen Ärz­te­kam­mern bereits dazu bekannt hat, die gesund­heit­li­chen Fol­gen des Kli­ma­wan­dels adäquat in die Aus‑, Wei­ter- und Fort­bil­dung von Ärz­ten zu inte-grie­ren. Hierzu gebe es schon seit über 20 Jah­ren Fort­bil­dun­gen und bis­lang über­wie­gen frei­wil­lige Vor­le­sun­gen auf den Medi­zin­unis. Damit alle erreicht wer­den, soll­ten diese Inhalte im Stu­dium ver­pflich­tend und ein gan­zes Paket an Fort­bil­dun­gen zu den ver­schie­dens­ten Aspek­ten ange­bo­ten wer­den, for­dert Fuchsig.

Johanna Schauer-Berg, All­ge­mein­me­di­zi­ne­rin und Obfrau von „Health for Future“, denkt das auch in der nöti­gen Inter­dis­zi­pli­na­ri­tät an: „Sowohl in der Reduk­tion des schäd­li­chen Res­sour­cen­ver­brauchs, als auch im schüt­zen­den Han­deln bei Kli­ma­fol­gen wie Hit­ze­pe­ri­oden oder Stark­re­gen­er­eig­nis­sen sind wir auf Zusam­men­ar­beit ange­wie­sen“, betont sie. (sb)

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 6 /​25.03.2023