Kurz und informativ

25.05.2022 | Politik

Peru: Regie­rung kauft gesamte Koka-Ernte
Im Kampf gegen den Dro­gen­han­del hat die perua­ni­sche Regie­rung ange­kün­digt, den gesam­ten Bestand an Koka­blät­tern – Haupt­be­stand­teil von Kokain – auf­zu­kau­fen. Es sei „uner­läss­lich“, min­des­tens ein Jahr lang die Koka­blät­ter von regis­trier­ten Erzeu­gern und den­je­ni­gen zu kau­fen, die in das neu geschaf­fene Regis­ter auf­ge­nom­men wer­den“, erklärte der perua­ni­sche Kabi­netts-Chef Aní­bal Tor­res. Peru zählt mit den Nach­bar­län­dern Kolum­bien und Boli­vien zu den drei größ­ten Kokain-Pro­du­zen­ten der Welt. Es pro­du­ziert jähr­lich rund 160.000 Ton­nen Koka­blät­ter auf einer Flä­che von 62.000 Hektar. 95 Pro­zent davon wer­den ille­gal ange­baut und an Dro­gen­händ­ler ver­kauft, die dar­aus pro Jahr rund 400 Ton­nen Kokain her­stel­len. Ledig­lich 2.500 Ton­nen pro Jahr wer­den legal ange­baut. Das Regis­ter umfasst rund 95.000 legale Koka-Pro­du­zen­ten. Geht es nach den Plä­nen der Regie­rung, sol­len die übri­gen 400.000 bis­lang nicht erfass­ten Erzeu­ger auch regis­triert wer­den. Peru hat das Regis­ter der Koka-Pro­du­zen­ten 1978 ein­ge­führt – als Teil einer staat­li­chen Stra­te­gie zur Bekämp­fung des Dro­gen­han­dels. Im Zuge des­sen wer­den ille­gale Ern­ten ver­nich­tet. Mitte April 2022 began­nen die Behör­den mit der Ver­bren­nung der 16,3 Ton­nen Dro­gen, die heuer beschlag­nahmt wur­den. Die Ver­bren­nung dau­ert meh­rere Wochen.

WHO Europa: Mehr­heit der Erwach­se­nen ist übergewichtig
59 Pro­zent der Erwach­se­nen in der euro­päi­schen Region der WHO sind über­ge­wich­tig oder adi­pös; der Anteil der Män­ner liegt bei 63 Pro­zent, jener der Frauen bei 54 Pro­zent. Zu die­sem Ergeb­nis kommt die WHO Europa in ihrem kürz­lich vor­ge­stell­ten Euro­pean Regio­nal Obe­sity Report 2022. Bei Kin­dern zwi­schen fünf und neun Jah­ren sind 28,1 Pro­zent über­ge­wich­tig oder adi­pös; bei den Zehn- bis 19-Jäh­ri­gen sind es 25,8 Pro­zent. Laut den Ver­tre­tern der WHO-Region Europa hät­ten die Raten von Über­ge­wicht und Fett­lei­big­keit „epi­de­mi­sche Aus­maße“ erreicht. Dem­nach sei kei­nes der 53 Län­der die­ser Region der­zeit dabei, das Ziel zu errei­chen, den Anstieg der Fett­lei­big­keit bis 2025 zu stoppen.

Imp­fun­gen für Kin­der: neue Bro­schü­ren
Auf der Web­site des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums ste­hen zwei neue Bro­schü­ren zum Down­load zur Ver­fü­gung: „Imp­fun­gen für Schul­kin­der und Jugend­li­che“ sowie „Die wich­tigs­ten Infor­ma­tio­nen zum Thema Kin­der­imp­fun­gen.“ Die Bro­schü­ren kön­nen beim Bro­schü­ren­ser­vice des Sozi­al­mi­nis­te­ri­ums kos­ten­frei bestellt wer­den unter: http://broschuerenservice.sozialministerium.at/

Defekte Ver­hü­tungsspi­rale: Firma haftet
Beim Pro­zess rund um defekte Ver­hü­tungs­spi­ra­len der spa­ni­schen Firma Euro­gine am Bezirks­ge­richt Fürs­ten­feld liegt nun das schrift­li­che Urteil vor. Dem­nach geht das Gericht von einem Pro­dukt­feh­ler im Sinn des Pro­dukt­haf­tungs­ge­set­zes aus und befin­det, dass der Her­stel­ler der Klä­ge­rin – ver­schul­dens­un­ab­hän­gig – für ihren Scha­den haf­tet. Das Urteil ist nicht rechts­kräf­tig. Beim Pro­zess han­delt es sich um eines von meh­re­ren Ver­fah­ren, die der Ver­brau­cher­schutz­ver­ein (VSV) im Zuge einer Sam­mel­klage gegen das spa­ni­sche Unter­neh­men ein­ge­bracht hatte. Ursa­che für die Kla­gen waren defekte Spi­ra­len, bei denen etwa Teile abge­bro­chen waren. Auch soll es zu unge­woll­ten Schwan­ger­schaf­ten gekom­men sein.

107.000
Dro­gen­tote – um fast 15 Pro­zent mehr als im Vor­jahr – wur­den laut den Cen­ters for Dise­ase Con­trol (CDC) 2021 in den USA regis­triert. Das ent­spricht einer töd­li­chen Über­do­sis etwa alle fünf Minuten.

WHO warnt vor Anstieg der Masern-Fälle
In den ers­ten bei­den Mona­ten im Jahr 2022 war die Zahl der gemel­de­ten Masern-Fälle mit 17.338 um 79 Pro­zent höher als im Ver­gleichs­zeit­raum des Vor­jah­res. Die WHO warnt daher, dass sich welt­weit Mil­lio­nen Kin­der mit Masern infi­zie­ren könn­ten. Die Gründe: Wegen der Corona-Pan­de­mie wur­den Impf­pro­gramme unter­bro­chen und wegen der Flucht vor Krie­gen konn­ten Kin­der nicht geimpft wer­den. So konn­ten im Jahr 2020 rund 23 Mil­lio­nen Kin­dern die übli­chen Kin­der­schutz­imp­fun­gen nicht erhal­ten – so viele waren es zuletzt im Jahr 2009. Zwi­schen April 2021 und April 2022 hat es 21 grö­ßere Masern-Aus­brü­che gege­ben; die größ­ten in Soma­lia, Jemen, Nige­ria, Afgha­ni­stan und Äthiopien.

Lie­fer­eng­pässe bei Kon­trast­mit­teln drohen
Vor einem Man­gel an Kon­trast­mit­teln des US-ame­ri­ka­ni­schen Her­stel­lers Gene­ral Elec­tric im kom­men­den Juni warnte kürz­lich ein Spre­cher der Deut­schen Kran­ken­haus­ge­sell­schaft. Ursa­che dafür ist der Pro­duk­ti­ons­aus­fall in Shang­hai wegen des Corona-Lock­downs. Zwar wurde die Anlage mitt­ler­weile wie­der­eröff­net; sie hat jedoch noch nicht die volle Aus­las­tung erreicht. Den Anga­ben des Her­stel­lers zufolge seien auch andere Regio­nen der Welt von die­sen Lie­fer­eng­päs­sen betrof­fen; in ganz beson­de­rem Maß jedoch die USA.

Mexiko und Kuba koope­rie­ren im Gesundheitsbereich
Dass sie im Gesund­heits­sek­tor künf­tig enger zusam­men­ar­bei­ten wol­len, dar­über haben kürz­lich die Staats­chefs von Mexiko und Kuba ein Abkom­men unter­zeich­net. Die Koope­ra­tion gilt für den medi­zi­ni­schen und wis­sen­schaft­li­chen Bereich. Bekannt­lich schickt Kuba immer wie­der Ärzte in andere Län­der, um bei medi­zi­ni­schen Not­la­gen zu hel­fen – etwa auch in Mexiko.

Ärz­te­kam­mer­wah­len

Ober­ös­ter­reich:
Peter Nie­der­mo­ser wiedergewählt
Der bis­he­rige Prä­si­dent der Ärz­te­kam­mer Ober­ös­ter­reich, Peter Nie­der­mo­ser, wurde bei der Voll­ver­samm­lung Anfang Mai 2022 mit 41 von 45 Stim­men wie­der­ge­wählt. Kuri­en­ob­mann der nie­der­ge­las­se­nen Ärzte ist wei­ter­hin Tho­mas Fied­ler, Kuri­en­ob­mann der ange­stell­ten Ärzte Harald Mayer.

Bur­gen­land:
Chris­tian Toth ist neuer Präsident
Der am Kran­ken­haus der Barm­her­zi­gen Brü­der in Eisen­stadt tätige Inter­nist Chris­tian Toth wurde ein­stim­mig zum Prä­si­den­ten der Ärz­te­kam­mer Bur­gen­land gewählt. Kuri­en­ob­mann der nie­der­ge­las­se­nen Ärzte ist wei­ter­hin Michael Schriefl. Neuer Kuri­en­ob­mann der ange­stell­ten Ärzte ist Mar­tin Ivan­s­chitz, Unfall­chir­urg am Kran­ken­haus der Barm­her­zi­gen Brü­der in Eisenstadt.

Kärn­ten:
Mar­kus Opriess­nig ist Präsident
Mit 14 von 26 Stim­men wurde der All­ge­mein­me­di­zi­ner Mar­kus Opriess­nig von der Liste „WSKTN – Wahl­ärzte, Spi­tals­ärzte und Kas­sen­ärzte Kärn­ten“ zum Prä­si­den­ten der Ärz­te­kam­mer Kärn­ten gewählt. Die Liste von Opriess­nig bil­det eine Koali­tion mit der „Platt­form Nie­der­ge­las­sene“ sowie „Wir.Ärzte“.

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 10 /​25.05.2022