Kurz und informativ

11.04.2022 | Politik

Kärnten: Preiss erzielt die meisten Mandate
Bei der Ärztekammerwahl in Kärnten erzielte die Gruppe „Preiss-und-Team“ mit Listenführerin Petra Preiss zehn Mandate (2017: neun Mandate) und wurde mandatsstärkste Fraktion. Acht Mandate (2017: zehn Mandate) errangen „Wahlärzte, Spitals­ärzte und Kassenärzte Kärnten – WSKTN“, die in beiden Kurien mit Sandra Eder und Markus Opriessnig als Spitzenkandidaten antrat. Platz drei mit fünf Mandaten (2017: fünf) ging an die „Plattform Niedergelassene“ mit Wilhelm Kerber an der Spitze. Die erstmals kandidierende „LFÄ – Liste freier Ärztinnen und freier Ärzte“, angeführt von Kyra Borchhardt und Wilfried Amann, erzielte zwei Mandate. Die Liste „Wir.Ärzte“ mit Listenführer Andreas Braunegg erzielte ein Mandat (2017: zwei Mandate). Die 26 Mandatare – 16 davon fallen auf die Kurie angestellte Ärzte, zehn auf die Kurie niedergelassene Ärzte – wählen am 9. Mai 2022 den Präsidenten.

Vorarlberg: Gemeinschaftsliste bestätigt
Bei der Ärztekammerwahl in Vorarlberg Anfang April waren 1.800 Ärztinnen und Ärzte wahlberechtigt. Dabei wurde die „Gemeinschaftsliste Initiative für Ärztinnen und Ärzte in Vorarlberg (GIV)“ bestätigt. Die Kurie der Angestellten Ärzte mit Listenführer Hermann Blassnig erzielte 13 Mandate, die Kurie der Niedergelassenen Ärzte mit Burkhard Walla an der Spitze acht Mandate. Die Wahl des Präsidenten findet am 25. April 2022 statt.

Niederösterreich: ARGUS stimmenstärkste Fraktion
Bei der Ärztekammerwahl in Niederösterreich, bei der insgesamt neun Fraktionen antraten, erzielte die „ARGUS – Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Spitalsärzte“ mit Josef Sattler 14 Mandate (2017 angetreten als „ARGUS – Sattler/Gallob/Wallentich“: elf Mandate) und wurde stimmenstärkste Fraktion. An zweiter Stelle folgt die Fraktion „Ärzteverband NÖ – Team Dr. Andreas Stippler“ mit 13 Mandaten (2017: 19 Mandate. Sieben Mandate erzielte „#RELOAD – Hasenhündl/Wiltos/Zeitelberger/Frühwirth“ (2017 angetreten als „Die Engagierten – Reisner, Hasenhündl, Laschitz, Unterweger/Wahlärzte, Spitals­ärzte, Kassenärzte“: elf Mandate). Fünf Mandate erzielten „Die Niedergelassenen/IGMed/ARGUS/Hausarzt:konkret“, drei Mandate „Die UNABHÄNGIGEN“, ein Mandat die „Liste Integrative Medizin (LIM)“, drei Mandate „Gemeinsam Zukunft gestalten – Team Martina Dinhobl“ und vier Mandate „MFG – Liste Horst Schuller“. 31 Mandatare haben einen Sitz in der Kurie der angestellten Ärzte, 22 in der Kurie der niedergelassenen Ärzte. Die konstituierende Vollversammlung, im Rahmen derer der Präsident gewählt wird, findet am 27. April 2022 statt.

Burgenland: neue Liste „­Angestellte Ärzte für Veränderung“ gewinnt
Die Liste „Angestellte Ärzte für Veränderung“, die bei der Ärztekammerwahl im Burgenland erstmals angetreten ist, errang elf Mandante. Damit ist die von Christian Toth, Facharzt für Innere Medizin am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt, angeführte Liste nun die mandatsstärkste Fraktion. Mit acht Mandaten (2017: neun Mandate) rangiert die „Überparteiliche Arbeitsgemeinschaft Burgenländischer Ärzte“ mit dem Allgemeinmediziner Johann Gschwandtner an der Spitze auf Platz zwei. An dritter Stelle mit sieben Mandaten (2017: acht Mandate) liegt die „Liste der Ärzte für Allgemeinmedizin und Fachärzte“, die der Allgemeinmediziner Michael Schriefl anführt. Die „Liste der angestellten Ärzte und der Spitalsärzte“ mit der Chirurgin Brigitte Steininger an der Spitze erzielte vier Mandate (2017: 15 Mandate). Ein Mandat erreichte die ebenfalls erstmals angetretene Liste „MFG“ des Internisten Rudolf Golubich. Die Wahl des Präsidenten erfolgt am 11. Mai 2022 in der Vollversammlung der Ärztekammer Burgenland.

Wien: Liste Steinhart siegt und bildet Koalition
Johannes Steinhart erzielte bei der Wahl der Ärztekammer Wien mit der „VEREINIGUNG österreichischer Ärztinnen und Ärzte – Liste STEINHART“ 26 Mandate (2017: 26 Mandate) und bildete als stimmenstärkste Fraktion eine Koalition mit sieben Fraktionen. Er erreicht in der Vollversammlung 46 von 90 Stimmen. Zur Koalition gehören die „Turnusärzte für Turnus­ärzte – Assistenzärzt*inneninitiative“ (sechs Mandate, 2017: fünf Mandate), die Liste „We4U – Wohlfahrtsfonds abschaffen, Kammerumlage senken“ (sechs Mandate, 2017: nicht angetreten), die ­„Grünen Ärztinnen und Ärzten“ (vier Mandate, 2017: sechs Mandate), die Liste „ASKLEPIOS – die Alternative mit Mut“ (zwei Mandate, 2017: elf Mandate), die „WAHLÄRZTE WIEN“ (ein Mandat, 2017: ein Mandat) und die „Liste Integrative Medizin“ (ein Mandat, 2017: nicht angetreten. Bei der Wahl kam das „TEAM THOMAS SZEKERES“ mit 20 Mandaten (2017: 17 Mandate) an die zweite Stelle, gefolgt von der „WAHLGEMEINMSCHAFT – ÄRZTE FÜR ÄRZTE – WIENER MITTELBAU“ mit 17 Mandaten (2017: 15 Mandate), die „MFG – Liste Christian Fiala“ erzielte sechs Mandate, „Kammer light“ ein Mandat ((2017: vier Mandate). Die Wahl des Präsidenten erfolgt voraussichtlich am 3. Mai von der Vollversammlung der Ärztekammer Wien.
Kurz vor Redaktionsschluss wurde bekannt, dass die Koalition erweitert wurde um die Fraktion „ÄfÄ – Ärzt*innen für Ärzt*innen“ und hat nun 56 der 90 Mandate in der Vollversammlung.

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Christophorus-Einsätze nach Wintersport-Unfällen verzeichnete die ÖAMTC-Flugrettung während der Semesterferien von 5. bis 27. Feber 2022. Die meisten Einsätze gab es in Niederösterreich (92) und Tirol (91).


MedUni Wien: Markus Müller bleibt Rektor
Univ. Prof. Markus Müller (54) wurde in einem abgekürzten Verfahren vom Senat und Universitätsrat für weitere vier Jahre im Amt bestätigt. Müller bleibt damit bis ­September 2027 an der Spitze der Medizinischen Universität Wien. Der Internist und Klinische Pharmakologe ­wurde erstmals 2015 zum Rektor gewählt und nun zum zweiten Mal wiederbestellt.

Kassenleistung: mobile Ergo- und Logotherapie
Seit 1. April können mobile Therapie von Ergotherapeuten und Logopäden als Kassenleistung abgerechnet werden. Nachdem die ÖGK bereits im Vorjahr Rahmenvereinbarungen mit den drei Berufsverbänden Ergotherapie Austria, logopädieaustria und Physio Austria abgeschlossen hat, können nun im Bedarfsfall Ergotherapeuten und Logopäden auch ohne eigene Praxisräume einen Vertrag erhalten und mobil tätig werden. Bisher war dies nur in der Physiotherapie möglich. Seit 1. April 2022 beträgt die Honorierung für 60 Minuten Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie 60 Euro für alle Vertragspartner. Die Leistung muss weiterhin von Hausärzten oder Fachärzten verordnet werden. Bei Kassentherapeuten ist eine chefärztliche Bewilligung nicht mehr notwendig.

COVID-19-Therapie: ÖÄK fordert mehr Optionen
Einen österreichweit leichteren Zugang zu Medikamenten für die Behandlung von COVID-19 fordert ÖÄK-Präsident Thomas Szekeres kürzlich in einer Aussendung. So stünden neben Paxlovid® (Wirkstoffe: Nirmatrelvir und Ritonavir) auch tausende Dosen von Lagevrio® (Wirkstoff Molnupiravir) zur Verfügung. Letzteres steht in Österreich mit einer Sonderzulassung über den „Compassionate use“ für die Behandlung von Risikopatienten zur Verfügung. „Es sollte dringend daran gearbeitet werden, dass dieses Medikament schnell österreichweit zur Anwendung kommen kann“, appelliert Szekeres an die Gesundheitspolitik. Bisher ist das lediglich in Wien möglich. Hier kontaktiert ein Telemedizin-Team der MA 15 aktiv Personen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben. Ein solch einfacher Zugang sei auch für die Bundesländer „zu wünschen“ – vor allem auch im Hinblick darauf, dass dieses Medikament bereits im Land sei. Tausende Dosen von Molnupiravir seien schon da und müssten nur noch zum Einsatz kommen. Neben diesen beiden oralen Medikamenten sind in Österreich auch die monoklonalen Antikörper Sotrovimak (Xevudy®) und Regdanvimab (Regkirona®) ebenso wie Remdesivir (Veklury®) verfügbar.


© Österreichische Ärztezeitung Nr. 07 / 10.04.2022