Für die rasche klinische Unterscheidung zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen haben sich die SNNOOP10-Kriterien bewährt. Damit können Hochrisiko-Merkmale und mögliche zugrundeliegende Erkrankungen erfasst werden. Die richtige Diagnose stellt die Basis jeder Behandlung dar.
Irene Mlekusch
Bis zu 30 Prozent der Patienten suchten wegen Kopfschmerzen eine Notfallambulanz auf, berichtet Assoz. Prof. Gregor Brössner von der Universitätsklinik für Neurologie an der Medizinischen Universität Innsbruck. Der überwiegende Anteil der Kopfschmerzen lässt sich den primären Kopfschmerzen zuordnen. „Migräne ist eine ernstzunehmende Erkrankung mit neurobiologischer Grundlage, die in der Global Burden of Disease Studie 2019 an zweiter Stelle steht“, erklärt Brössner. Eine sorgfältige Anamnese und klinische Untersuchung mit grundlegend orientierendem neurologischen Status im Hinblick auf sogenannte „red flags“ als Warns