Gegen Hass im Netz: Tiefe Gräben

26.10.2022 | Aktuelles aus der ÖÄK

Bewertungsplattformen und soziale Netzwerke können negative Stimmungen aufschaukeln. Wie man damit umgehen kann und wie die Rechtssituation aussieht, darüber werden Experten bei der Enquete „Gegen Hass im Netz“ diskutieren. Die Österreichische Ärztekammer lädt am 8. November 2022 ins Palais Berg am Wiener Schwarzenbergplatz ein. Die Teilnahme ist kostenfrei, um Voranmeldung wird gebeten.

Patentlösungen wird es wohl keine geben, aber Inputs, Diskussionen und mögliche Lösungsvorschläge: Die Österreichische Ärztekammer befasst sich in ihrer Enquete „Gegen Hass im Netz“ am Dienstag, den 8. November 2022, von 13:30 bis 19:00 mit den negativen Auswirkungen des Internets. Namhafte Experten werden das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten und darüber diskutieren. Nach einer Begrüßung durch Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, befasst sich der Rechtsanwalt Peter Zöchbauer mit dem rechtlichen Schutz bei Attacken im Internet. Denn das Internet ist kein rechtsfreier Raum und Rechtsverstöße in sozialen Netzwerken und auf Webseiten steigen, besonders in Ausnahmesituationen. Die Pandemie hat gezeigt, wie schnell eine rote Linie überschritten ist, wie sich in der Gesellschaft Gräben auftun und der Ton schärfer, härter, angriffiger wird. Wie sieht die rechtliche Situation aus? Was fällt unter erlaubte, was unter nicht erlaubte Äußerungen? Wie können Gegenmaßnahmen aussehen und welche Forderungen sind abzuleiten?

Besonders Ärzte sind im Fokus, denn Bewertungsplattformen sind ein beliebtes Mittel für aggressive Inhalte oder mögliche Rufschädigungen. Doch gerade hier ist der Ruf und die Reputation besonders wichtig für das Vertrauensverhältnis Arzt-Patient. Hier können negative Bewertungen, Kritik und unsachliche Attacken schwerwiegende Auswirkungen haben. Darüber wird der Rechtsanwalt und Vortragende an mehreren Universitäten, Johannes Öhlböck, sprechen. Wie mit Falschmeldungen Stimmung gemacht wird und Ärzte zum Feindbild gemacht werden, das referiert die Journalistin und Publizistin Ingrid Brodnig.

Den Abschluss der Enquete bildet der Vortrag des TV-bekannten Politik- und Kommunikationswissenschaftlers Peter Filzmaier: „Ist Gesundheitskommunikation eine „mission impossible“? lautet sein Vortragstitel. Er wird darüber sprechen, warum Hasspostings, Verschwörungsmythen und Fake News eine Erfolgsgeschichte sind und wie die Pandemie die Situation insbesondere für die Ärzteschaft verändert hat.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, um eine Anmeldung unter pressestelle@aerztekammer.at wird gebeten.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 20 / 25.10.2022