Kurz und informativ: Politische Kurzmeldungen

10.11.2021 | Politik

Weltbevölkerung: langsameres Wachstum

Das Wachstum der Weltbevölkerung hat sich aufgrund von sinkenden Geburtenraten in den vergangenen drei Jahrzehnten um rund ein Drittel verringert. Die Geburtenrate sank seit 1990 von durchschnittlich 3,2 Kindern pro Frau auf aktuell 2,3 Kinder – allerding variierten die Geburtenraten von einzelnen Ländern und Regionen, teilte die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung vor kurzem mit. Im südlich der Sahara gelegenen Afrika etwa liegt die Geburtenrate bei 4,7 Kindern pro Frau; in Ländern mit einem hohen Einkommen hingegen liegt sie bei 1,8.

500 Menschen

sind im ägyptischen Assuan von Skorpionen gestochen worden. In der Region, in der es sonst kaum regnet, sind die Skorpione nach schweren Regenfällen aus ihren Verstecken gekrochen. Die Betroffenen erhielten die in Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen ausreichend vorhandenen Gegenmittel.

Warnstreiks an deutschen Unikliniken

In mehreren deutschen Bundesländern ist das Personal an den Unikliniken Mitte November dem Streik-Aufruf der Gewerkschaft ver.di im Zuge des Tarifkonflikts im öffentlichen Dienst gefolgt. So haben sich allein in Nordrhein-Westfalen rund 2.000 Beschäftigte an den Universitätskliniken in Aachen, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster beteiligt. Die Gewerkschaften fordern aktuell bei den Tarifverhandlungen eine Erhöhung um fünf Prozent – mindestens aber 150 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Beschäftigte im Gesundheitswesen sollen monatlich 300 Euro mehr erhalten. Bisher hat die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) die Forderungen als unrealistisch zurückgewiesen.

Masern: 22 Millionen verpasste Erst-Impfungen

Im Vorjahr haben weltweit rund 22 Millionen Kleinkinder nicht die vorgesehene Erst-Impfung gegen Masern erhalten. Nur 70 Prozent der Kinder haben die für den vollständigen Impfschutz erforderliche Zweitimpfungen erhalten. Dies geht aus einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den US-amerikanischen Centers vor Disease Control (CDC) hervor. Die Gründe dafür liegen in den Corona-bedingten Ausgangsbeschränkungen in vielen Ländern sowie auf der Tatsache, dass das Gesundheitspersonal Pandemie-bedingt mit anderweitigen Tätigkeiten befasst war. So mussten in 23 Ländern die geplanten MasernImpfkampagnen verschoben werden.

Tabakkonsum: weltweit rückläufig

Weltweit ist der Tabakkonsum bei den über 15-Jährigen von 1,32 Milliarden im Jahr 2015 auf 1,3 Milliarden im Vorjahr gesunken – bei gleichzeitig zunehmender Zahl der Weltbevölkerung in diesem Zeitraum von 7,3 auf 7,8 Milliarden. Schätzungen der WHO zufolge liegt der Anteil der über 15-jährigen Raucher an der Weltbevölkerung bei 22,3 Prozent. 36,7 Prozent der Männer und 7,8 Prozent der Frauen weltweit konsumieren Tabak; in der Europaregion sind es sogar 18 Prozent der Frauen. Insgesamt liegt der Anteil derjenigen, die Tabak konsumieren, beispielsweise in Frankreich, Spanien und Österreich deutlich über 20 Prozent.

Krankenversicherung erhöht Verlust-Prognose

In ihrer aktuellen Vorschau haben die Krankenversicherungen ihre Defizit Prognose für heuer von ursprünglich 149 Millionen auf 217,4 Millionen Euro revidiert. Dabei rechnet die ÖGK (Öster reichische Gesundheitskasse) mit einem Verlust von 143,4 Millionen Euro, die BVAEB (Beamte, Eisenbahner, Bergbau) mit 133,6 Millionen Euro. Die SVS (Selbstständige, Bauern) hingegen geht von einem Plus in der Höhe von 59,7 Millionen Euro aus. Zum Vergleich: Im Vorjahr betrug der Verlust insgesamt 50,4 Millionen Euro. Für das kommende Jahr geht man laut aktueller Gebarungsvorschau von einem Verlust in der Höhe von 238,3 Millionen Euro aus.

Klimawandel beeinträchtigt Nahrungsmittelproduktion

Die Nahrungsmittelproduktion – vor allem bei Mais – könnte nach dem Jahr 2030 aufgrund des Klimawandels deutlich verändert sein. So rechnen die Forscher um Jonas Jägermeyr vom NASA Goddard Institute for Space Studies in New York für den Zeitraum zwischen 2069 und 2099 mit einem Rückgang der Mais-Ernte um sechs Prozent im Vergleich zum Zeitraum 1983 bis 2013 – bei einem Temperaturanstieg zwischen 1,3 und 2,4 Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts. Bei einem Temperaturanstieg zwischen 3,3 und 5,7 Grad Celsius beträgt das Minus 24 Prozent. Im Gegensatz dazu ist bei der Weizenernte bis zur Mitte des Jahrhunderts aufgrund steigender CO2-Konzentrationen und der ergiebigeren Anbauflächen im Norden ein Plus von 18 Prozent zu erwarten.

USA: Gericht hebt Urteil im Opioid-Prozess auf

Der Oberste Gerichtshof des US-amerikanischen Bundesstaats Oklahoma hat das Urteil gegen den Pharmakonzern Johnson & Johnson im Zuge der Opioid-Krise gekippt. Das Gericht hob die im Jahr 2019 erfolgte Verurteilung zur Zahlung einer Strafe in der Höhe von 401,66 Millionen Euro auf. Als Begründung wurde „irreführendes“ Marketing für suchtgefährdende Arzneimittel angeführt; basierend auf der Grundlage eines Gesetzes zu öffentlichen Ärgernissen. Der Supreme Court urteilte jedoch nun, dass dieses Gesetz nicht auf die Herstellung, das Marketing oder den Verkauf von verschreibungspflichtigen Opioiden anwendbar sei.

Afghanistan: Opiumproduktion steigt

In der aktuellen Ernte-Saison wurden in Afghanistan mit 6.800 Tonnen um acht Prozent mehr Opium geerntet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Afghanisches Opium dominiert des illegalen Weltmarkt. Laut UNODC (United Nations Office on Drugs and Crime) wurden dieses Jahr zwischen 1,6 und 2,4 Milliarden Euro in Afghanistan umgesetzt, was einem Zehntel der afghanischen Wirtschaftsleistung entspricht.

Deutschland: Razzien gegen Arzneimittelkriminalität

Mitte November dieses Jahres ist der Polizei in Nordrhein-Westfalen und Bayern sowie in den Niederlanden nach fast zwei Jahren Ermittlungstätigkeit ein Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen. Mehr als 26.000 Packungen illegale Arzneimittel und Bargeld, Gold- und Silbermünzen sowie Luxusgüter wurden beschlagnahmt. Die Arzneimittel stammen vermutlich aus Asien und wurden über Ungarn zunächst nach Deutschland geschmuggelt und dann weiter per Post an Kunden in Deutschland, der Schweiz und Österreich versandt.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 22 / 25.11.2021