Im Fokus: Pollenallergie

10.03.2021 | Politik

1. Häufigste Allergie

Die allergische Rhinokonjunktivitis wird definiert als eine symptomatische Überempfindlichkeitsreaktion der Nase, verursacht durch eine IgE-vermittelte Entzündung der Nasenschleimhaut infolge von Allergenexposition. Die pollenbedingte Rhinitis ist durch Niesen, Sekretion und Begleitkonjunktivitis charakterisiert. Endonasal zeigt sich eine ödematöse, blass bis livide verfärbte Schleimhaut sowie wässrige Hypersekretion.

2. Etagenwechsel

Beim allergischen, extrinsischen Asthma kommt es zur allergischen Frühreaktion mit vermehrter Bildung von Immunglobulin E (IgE). Darauf folgt häufig eine allergische Spätreaktion, die asthmatypische Beschwerden verursacht. Allergisches Asthma tritt familiär gehäuft auf und manifestiert sich oft im Kindes- und Jugendalter. Außerhalb der Pollensaison bleiben beim saisonalen Asthma Beschwerden aus, die Lungenfunktion normalisiert sich.

3. Stufendiagnostik

Bei Patienten mit Verdacht auf allergisches Asthma sollte eine allergologische Stufendiagnostik bestehend aus vertiefender Allergieanamnese sowie dem Nachweis der allergenspezifischen, IgE-vermittelten Sensibilisierung mittels Prick-Hauttest und/oder der Bestimmung des spezifischen IgE und gegebenenfalls einem allergenspezifischen Organprovokationstest erfolgen.

4. Allergieprävention

Die hohe Allergie-Prävalenz und die nur eingeschränkt mögliche kausale Therapie erfordern laut Leitlinie* eine Evidenzbasierte Primärprävention. Empfohlen wird u.a. Vollstillen über vier Monate, Vermeidung von Übergewicht, Tabakrauch, Innenraumluftschadstoffen wie Formaldehyd und KFZ-Emission. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass Kinder, die via Sectio entbunden werden, ein erhöhtes Allergierisiko haben.

5. Immuntherapie

Personen, die an allergischer Rhinokonjunktivitis leiden, eine unzureichende symptomatische Therapie erhalten und einer über eine Saison hinausgehende Symptomatik sollte eine Allergen-spezifische Immuntherapie (AIT) angeboten werden. Auch kontrolliertes Asthma bronchiale stellt eine Indikation dar. Für die  subkutane oder sublinguale AIT stehen Wirkstoffe u.a. gegen Birke, Esche, Gräser, Beifuß und Ragweed zur Verfügung. Die Effizienz liegt bei 70 Prozent.

 

 

 

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 5 / 10.03.2021