Das klinische Bild der Zöliakie ist komplex: Nur wenige Betroffene leiden an den klassischen gastrointestinalen Symptomen; viele haben oft gar keine Beschwerden. Bleiben diese Patienten unbehandelt, haben sie ein erhöhtes Risiko für Langzeitkomplikationen wie Infertilität, Osteoporose oder Malignome des Gastrointestinaltrakts.
Irene Mlekusch
Als Autoimmunerkrankung stellt die Zöliakie ein Zusammenspiel von genetischen, immunologischen und exogenen Faktoren dar. Bei mehr als 99 Prozent der Menschen, die an Zöliakie leiden, findet sich am Chromosom 6p21 der HLA-Haplotyp DR3-DQ2 und/oder DR4-DQ8. In der Gesamtbevölkerung liegt der Anteil dagegen nur bei 30 bis 40 Prozent. Eine Homozygotie für HLA DQ2 geht häufiger mit klassischen Symptomen, komplizierten Verläufen und einem erhöhten Risiko für Enteropathie-assoziierte T-Zell-Lymphome (EATL) einher. Weitere Nicht-HLA-Gene, die