Organempfänger: 50 Prozent erleiden Infektionen
Ein Team um Prof. Christian van Delden von der Universität Genf (Unige) und den Universitätskliniken Genf (HUG) hat fast 3.000 Patienten im Rahmen der Schweizer Transplantationskohortenstudie von 2008 bis 2014 im Hinblick auf ihr Infektionsrisiko untersucht. Man war davon ausgegangen, dass das Infektionsrisiko ab dem zweiten Monat allmählich abnimmt – parallel zum Rückgang der Immunsuppressiva. Bei mehr als der Hälfte der Patienten traten innerhalb eines Jahres eine oder mehrere schwere infektiöse Episoden auf – die Anfälligkeit variierte je nach Art des transplantierten Organs. Das größte Risiko in den ersten Wochen hatten Empfänger von Spenderherzen oder Spenderlungen; Patienten mit Spendernieren hatten dagegen ein niedriges Risiko. Insgesamt wurden mehr als 60 Prozent der Infektionen durch Enterobakterien verursacht; die meisten Infektionen betrafen das transplantierte Organ.