Die Anämie beim geriatrischen Patienten kommt nicht nur häufig vor; sie stellt auch meist ein multifaktorielles Geschehen dar. Bei der Abklärung der Differentialdiagnosen ist es sinnvoll, sich am mittleren Zellvolumen der Erythrozyten und damit am MCV zu orientieren.
Laura Scherber
Ebenso wie bei einem jungen Menschen ist eine relevante Blutarmut auch beim älteren Menschen pathologisch und bedarf einer genauen Abklärung“, betont Assoc. Prof. Thomas Melchardt von der Universitätsklinik für Innere Medizin III in Salzburg. Die Anämie beim geriatrischen Patienten wird häufig nicht ernst genommen beziehungsweise als Normalzustand angesehen. Auch wenn epidemiologische Untersuchungen gezeigt haben, dass die Normalwerte des roten Blutbildes bei älteren Menschen niedriger sind, sind die Unterschiede doch sehr gering. „Beim geriatrischen Patienten liegen der Anämie häufig multifaktorielle Ursachen zugrund