Öster­rei­chi­scher Impf­tag: Klei­ner Pieks ganz groß

15.12.2020 | Aktuelles aus der ÖÄK


Die Impf­stoffe gegen des neu­ar­tige Coro­na­vi­rus sind in den Fokus der Auf­merk­sam­keit gerückt. Der dies­mal vir­tu­ell durch­ge­führte Öster­rei­chi­sche Impf­tag 2021 ermög­licht es, sich mit Exper­ten über den aktu­el­len Stand der Ent­wick­lung, über die ver­schie­de­nen Impf­stoffe und deren Her­stel­lung auszutauschen. 

Wel­che unter­schied­li­chen Impf­stoffe gegen SARS­CoV­2 gibt es? Wie ver­hal­ten sich Tempo und Sicher­heit bei der Zulas­sung? Wie sieht es mit der Ver­sor­gung mit Impf­stof­fen in der EU aus, wel­che Eng­pässe lie­gen vor? Wie soll die Bevöl­ke­rung gegen das neue Coro­na­vi­rus geimpft wer­den, wel­che Logis­tik ist not­wen­dig? Das alles sind Fra­gen, denen sich der, erst­mals als Web­i­nar statt­fin­dende Öster­rei­chi­sche Impf­tag 2021 unter dem Titel „Impf­stoffe und ihre Her­aus­for­de­run­gen: erhofft – gefürch­tet – ver­grif­fen“ wid­men wird. Ganz im Zei­chen von COVID­19 wer­den ver­schie­dene Aspekte bei der Her­stel­lung von Impf­stof­fen von unter­schied­li­chen Sei­ten beleuch­tet. Damit leis­tet der Öster­rei­chi­sche Impf­tag einen wesent­li­chen Bei­trag in der Ärz­te­fort­bil­dung, um am aktu­el­len Stand, mit Schwer­punkt auf COVID­19, zu blei­ben. Wie üblich wird im Rah­men der Fort­bil­dung auch der Impf­plan 2021 vor­ge­stellt werden.

Auf­grund der Pan­de­mie sind die Her­aus­for­de­run­gen in der Impf­stoff­her­stel­lung noch mehr in den Fokus gerückt, ebenso wie die Fra­gen nach einem zen­tra­len Ein­kauf und der Ver­tei­lung in der Bevöl­ke­rung. Nicht nur die Her­stel­lung eines neuen Impf­stof­fes gegen SARS­CoV­2, son­dern ebenso auch die Wich­tig­keit von bestehen­den Imp­fun­gen, etwa jene gegen Influ­enza und Pneu­mo­kok­ken, wurde ange­sichts der Situa­tion deut­li­cher. „Es ist mit Blick auf die welt­wei­ten Ent­wick­lun­gen in der Impf­stoff­her­stel­lung wich­tig, dass der Impf­tag – wenn­gleich auch vir­tu­ell – statt­fin­den kann, damit wir uns unter Kol­le­gen aus­tau­schen kön­nen“, betont Rudolf Schmitz­ber­ger, Lei­ter des Refe­rats für Impfan­ge­le­gen­hei­ten der Öster­rei­chi­schen Ärz­te­kam­mer. Gerade in Pan­de­mie­zei­ten seien die Ent­wick­lun­gen rasant und der Bedarf nach fach­li­chem Aus­tausch enorm hoch. Im Falle von COVID­19 stellt sich auch die Frage nach der Impf­stra­te­gie. Wer soll wann und wo geimpft wer­den? „Wich­tig ist, dass natür­lich das Gesund­heits­per­so­nal in der Prio­ri­tä­ten­liste ganz oben steht, wie es auch die Regie­rung ange­kün­digt hat“, sagt der Impf­ex­perte. Das sei wich­tig, um die Gesund­heits­ver­sor­gung wei­ter zu gewähr­leis­ten und Infek­ti­ons­ket­ten zu vermeiden. 

Zudem wird sich der Impf­tag auch dies­mal wie­der der Frage nach der Impf­mo­ti­va­tion wid­men. Etwa jener, ob die Pan­de­mie zu mehr Soli­da­ri­tät geführt hat und mög­li­cher­weise zu einem Umden­ken bei einer vor­han­de­nen Impf­skep­sis geführt hat. „Die Auf­klä­rung bei Impf­fra­gen ist eine der wich­tigs­ten Auf­ga­ben, um die Impf­mo­ti­va­tion in der Bevöl­ke­rung tat­säch­lich zu erhö­hen“, sagt Schmitz­ber­ger. Grund­sätz­lich sei das Thema Imp­fen durch die Pan­de­mie stär­ker ins Bewusst­sein der Bevöl­ke­rung gerückt. Immer­hin seien Imp­fun­gen eine der wich­tigs­ten Errun­gen­schaf­ten in der Medi­zin und eine wesent­li­che Säule in einem sta­bi­len Gesund­heits­sys­tem, um sich gegen ver­meid­bare Erkran­kun­gen zu schüt­zen. Ebenso wie Routine­ und Kon­troll­un­ter­su­chun­gen leis­ten Imp­fun­gen ihren Bei­trag dazu, Spi­tä­ler zu ent­las­ten. „Es bleibt zu hof­fen, dass sich die Impf­be­reit­schaft lang­fris­tig ver­bes­sert, denn es ist noch viel zu tun“, sagt Schmitz­ber­ger. (sni)


Öster­rei­chi­scher Impf­tag 2021

Der Öster­rei­chi­sche Impf­tag, der am 23. Jän­ner 2021 von der Öster­rei­chi­schen Aka­de­mie der Ärzte in Koope­ra­tion mit der der Medi­zi­ni­schen Uni­ver­si­tät Wien, der Öster­rei­chi­schen Ärz­te­kam­mer und der Öster­rei­chi­schen Apo­the­ker­kam­mer ver­an­stal­tet wird, steht dies­mal ganz im Zei­chen der Ent­wick­lung und Her­aus­for­de­rung von Impf­stof­fen. Ange­sichts der anhal­ten­den COVID-19-Pan­de­mie wird er in Form einer vir­tu­el­len Tagung statt­fin­den. Die vir­tu­elle Kon­gress­platt­form ermög­licht, den Vor­trä­gen online live zu fol­gen, Rück­fra­gen an die Refe­ren­ten zu stel­len, an einem inter­ak­ti­ven Voting (Impf­quizz) teil­zu­neh­men, sich mit ande­ren Teil­neh­mern zu ver­net­zen sowie im vir­tu­el­len Aus­stel­lungs­be­reich in Kon­takt mit Ver­tre­tern der Indus­trie zu treten. 

Wann: 23. Jän­ner 2021; 8h bis 17h
Wis­sen­schaft­li­che Lei­tung: Univ. Prof. Dr. Ursula Wie­der­mann-Schmidt
Anmel­dung und Infor­ma­tion: www.impftag.at

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 23–24 /​15.12.2020