edi­to­rial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

10.02.2019 | Themen

© Gregor Zeitler

15 bestä­tigte Masern­fälle in der Stei­er­mark, sie­ben in Salz­burg und vier in Tirol – so der aktu­elle Stand zu Redak­ti­ons­schluss. Ein in Salz­burg Ski-Urlau­ben­der hat das Masern-Virus nach Öster­reich ein­ge­schleppt, von wo aus es zur wei­te­ren Ver­brei­tung der Infek­tion in andere Bun­des­län­der gekom­men ist.

Wer mit Hin­weis auf den – ver­meint­lich vor­han­de­nen – Gemein­schafts­schutz eine Imp­fung ablehnt, sollte beden­ken, dass dadurch die­je­ni­gen geschützt wer­den sol­len, die nicht geimpft wer­den kön­nen wie zum Bei­spiel Schwan­gere, Säug­linge oder Men­schen unter Che­mo­the­ra­pie. „Ver­meint­lich“ des­we­gen, weil in Öster­reich das Ziel einer 95-pro­zen­ti­gen Durch­imp­fungs­rate mit zwei Impf­do­sen noch nicht erreicht wird – zumin­dest war es 2017 so, wie einem im Auf­trag des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums erstell­ten Bericht zu ent­neh­men ist. Dem­nach sind rund 75.000 Kin­der zwi­schen zwei und neun Jah­ren der­zeit nicht aus­rei­chend gegen Masern geimpft; bei den 15- bis 30-Jäh­ri­gen rund eine halbe Million.

Übri­gens: Die WHO zählt in ihrem kürz­lich prä­sen­tier­ten stra­te­gi­schen Fünf-Jah­res-Plan die Impf­skep­sis zu den zehn größ­ten glo­ba­len Bedro­hun­gen für die Gesundheit.

Herz­lichst,
Dr. med. Agnes M. Mühl­gas­s­ner 
Chef­re­dak­teu­rin

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 3 /​10.02.2019