Politische Kurzmeldungen: Kurz und informativ

25.09.2019 | Politik


Todesfälle nach E-Zigaretten in den USA

Bisher wurden in den USA insgesamt fünf Todesfälle nach dem Gebrauch von E-Zigaretten registriert. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control) berichtete von drei bestätigten Todesfällen in Illinois, Oregon und Indiana; die Behörden in Kalifornien und Minnesota meldeten jeweils einen Todesfall. Insgesamt wurden mittlerweile 450 mögliche Erkrankungsfälle in 33 US-Bundesstaaten gemeldet. In den vergangenen Monaten ist es nach dem Konsum von E-Zigaretten gehäuft zu Lungenerkrankungen gekommen. Die meist jungen, sonst gesunden Betroffenen klagten demnach über Atembeschwerden, Brustschmerzen und litten an Magen-Darm-Erkrankungen. Die Ermittler warnten alle Benutzer von E-Zigaretten vor dem Gebrauch. „Zu diesem Zeitpunkt wurde noch keine Verbindung von einem Produkt oder einer Substanz zu allen Fällen hergestellt“, so CDC-Expertin Dana Meaney-Delman. In Europa sind bisher keine ähnlichen Erkrankungsfälle bekannt.

Ärztekammer kritisiert Personalmangel im Krankenhaus Nord

Die ersten Berichte über Probleme im Betrieb des Krankenhauses Nord lassen in der Ärztekammer derzeit alle Alarmglocken schrillen: „Es gibt deutlich zu wenig Ärztinnen und Ärzte, manche Fächer können nicht ausreichend besetzt werden“, warnt Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. Da die Verantwortlichen Personalengpässe wochenlang bestreiten, sei nun „das Dilemma da“. Er kritisiert, dass die Stadt grundsätzlich nicht bereit sei, mehr Planposten zu schaffen, die Diensträder gerecht zu gestalten und das Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz einzuhalten. Die Probleme betreffen aber nicht nur das Krankenhaus Nord, sondern auch andere Spitäler in Wien, „die teilweise im desolaten Zustand sind“, ergänzt Wolfgang Weismüller, Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien.

37 Prozent der Todesfälle in den wohlhabenden Staaten der Welt sind bereits auf Karzinome zurückzuführen. Damit ist Krebs vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen (23 Prozent der Todesfälle) die häufigste Todesursache in diesen Staaten. Das zeigen die PURE-Studien (Prospective Urban-Rural Epidemiology Register), in denen prospektiv die Entwicklung der Todesursachen in 21 Staaten untersucht wird. Weltweit stellen allerdings nach wie vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 40 Prozent die Haupt-Todesursache dar.

Weitere Dengue-Todesfälle auf den Philippinen

Auf den Philippinen wurden heuer bereits mehr als 1.000 Todesfälle durch das Dengue-Fieber registriert. Rund 40 Prozent der insgesamt 1.021 Todesfälle betrafen Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren 622 Dengue-Todesfälle gemeldet worden. Die Zahl der Erkrankungsfälle seit Beginn des Jahres liegt bei 250.000 – das sind mehr als doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum 2018.

Niederösterreich: Einigung bei Honoraren

In Niederösterreich haben sich Ärztekammer und Gebietskrankenkasse (NÖGKK) bei ihren Honorarverhandlungen auf einen Abschluss verständigt, der rückwirkend für 2018 und 2019 gilt, wobei die jeweiligen Gremien noch zustimmen müssen. Demnach werden für 2018 die Honorare für alle Fachrichtungen um zwei Prozent erhöht; die Allgemeinmedizin erhält um 3,71 Prozent mehr, die Kinder- und Jugendheilkunde um 10,23 Prozent. 2019 beträgt das Plus für alle Fachrichtungen 2,61 Prozent. Außerdem werden die Fachrichtungen Neurologie und Psychiatrie in der Honorarordnung und im Stellenplan getrennt. Auch soll die Zahl der Kassenstellen in beiden Fächern in den kommenden Jahren erhöht werden.

Oktober: Mammographie im Mittelpunkt

Im Rahmen einer Schwerpunkt-Aktion im Oktober 2019 stellt die Bundesfachgruppe Radiologie (BURA) der ÖÄK die Mammographie in den Mittelpunkt. Unter dem Motto „Meine Brust – ich schau‘ drauf“ gibt es bei der im Vorjahr ins Leben gerufenen Kampagne verschiedenste Aktivitäten, mit denen auf die Wichtigkeit der Mammographie aufmerksam gemacht wird. „Allen Frauen soll ein rascher und möglichst direkter Zugang zum Brustkrebs-Screening im Rahmen des Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms ermöglicht werden“, erläutert Klaus Wicke, Obmann der Bundesfachgruppe Radiologie, den Hintergrund dieser Maßnahme.

Verein: ärztliche Begleitung auf Reisen

„Ärzte für Menschen“ ist ein gemeinnütziger Verein, der erkrankten Menschen ärztliche Begleitung auf Reisen, Ausflügen und Aktivitäten anbietet, die sie sonst nicht unternehmen könnten. Dabei begleiten Ärzte ehrenamtlich Patienten, wenn ärztliche Begleitung indiziert ist, aber auf Wunsch auch ohne Indikation. „Oft geht es darum, einen Menschen nach einer Operation oder Erkrankung zu unterstützen und zu ermutigen, etwas zu unternehmen, was er sich ohne Arzt nicht zutraut – oft aber auch darum, einem Patienten seinen letzten Wunsch zu erfüllen, zum Beispiel noch einmal das Meer zu sehen“, so die Initiatoren Martina Wölfl und Susanne Biowski-Frotz. Ärztinnen und Ärzte aus allen Fachrichtungen, die den Verein unterstützen möchten, finden Informationen unter www.aefm.at.

Streng vegane Ernährung: Eltern verurteilt

Wegen der streng veganen Ernährung ihrer kleinen Tochter sind Eltern in Australien zu jeweils 300 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden. Die beiden hatten ihr Baby in den ersten eineinhalb Lebensjahren strikt ohne Fleisch oder andere Lebensmittel von Tieren ernährt. Mit 19 Monaten war das Kind erst so weit entwickelt wie ein drei Monate altes Baby; es wog weniger als fünf Kilogramm. Der Fall wurde bekannt, als das Mädchen mit Krämpfen stationär behandelt werden musste. Das Kind ist jetzt in der Obhut von Verwandten.

Pakistan: Not-Impfkampagne gegen Polio

Wegen eines starken Anstiegs an Polio-Fällen hat Pakistan erneut eine Not-Impfkampagne gestartet. Seit Jahresbeginn sind bereits 58 Polio-Fälle registriert worden. Pakistan ist laut der Global Polio Eradication Initiative neben Afghanistan das einzige Land, in dem 2018 und heuer Erkrankungen mit dem Polio-Wildvirus gemeldet wurden.

Kongo: mehr als 3.000 Ebola-Fälle

Trotz aller Bemühungen, die Ebola-Epidemie im Kongo einzudämmen, gibt es mittlerweile bereits mehr als 3.000 Erkrankungs- und 2.000 Todesfälle. Die Epidemie breitet sich seit rund einem Jahr vor allem im Osten des Landes aus. Laut WHO wurden bereits rund 200.000 Menschen gegen das Virus geimpft.

New York: Masern-Ausbruch beendet

In New York wurde der größte Masern-Ausbruch seit fast drei Jahrzehnten kürzlich für beendet erklärt. Nach der Ausrufung des Notstandes im April 2019 wurde der Ausbruch durch den Einsatz von 500 Beamten, vermehrten Impfungen und Aufklärungsarbeit eingedämmt, wie Bürgermeister Bill de Blasio mitteilte.

Mehr Geld für britisches Gesundheitswesen

Der britische Premierminister Boris Johnson hat angekündigt, als Sofortmaßnahme 1,8 Milliarden Pfund (rund zwei Milliarden Euro) in das angeschlagene öffentliche Gesundheitssystem NHS (National Health Service) investieren zu wollen. Damit wolle er eines seiner Versprechen aus der Brexit-Kampagne des Jahres 2016 einlösen, schrieb Johnson in einem Artikel in der „Sunday Times“. Bis zum Jahr 2023 sollen insgesamt 20 Milliarden Pfund ins Gesundheitswesen fließen; konkret sollten damit 20 Krankenhäuser modernisiert werden. Johnson hatte während der Brexit-Kampagne damit geworben, wöchentlich 350 Millionen Pfund – jenen Betrag, den Großbritannien in der EU beisteuert – in die Gesundheitspolitik zu investieren. Allerdings erwähnte er nicht, dass Großbritannien jede Woche Rückzahlungen in der Höhe von 85 Millionen Pfund von Brüssel erhält. Die oppositionelle Labour Party bezweifelt, ob man damit jahrelange Kürzungen in der Gesundheitsversorgung auffangen könne. Auch das Politik-Institut Nuffield Trust kritisierte, dass die versprochenen Zuschüsse nur einem „Bruchteil“ des nötigen Geldes für die Modernisierung von 20 Krankenhäusern entsprächen. Laut Nuffield Trust verzeichnet das NHS einen Zahlungsrückstand von sechs Milliarden Pfund.

Kalifornien verschärft Impfpflicht für Kinder

Kalifornien will mit einem neuen Gesetz die Impfpflicht verschärfen. Demnach sollen Ausnahmen der bestehenden Impfvorschriften weiter eingeschränkt werden. In Kalifornien besteht bereits seit 2015 eine Impfpflicht für Kinder, die staatliche oder private Schulen oder Kindertagesstätten besuchen. Ausnahmen wurden bislang nur in medizinischen Ausnahmefällen gemacht.

50 Jahre Österreichisches Institut für Allgemeinmedizin

Das Österreichische Institut für Allgemeinmedizin und moderne Praxisführung (ÖIfAM) wurde 1969 eröffnet und feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. Ziel des Instituts: Die universelle Aus- und Weiterbildung des Allgemeinmediziners zu fördern, den aktuelle Wissensstand der Allgemeinmedizin zu vermitteln und Erfahrungen der nächsten Generation weiterzugeben. Die Gründungsmitglieder waren Gottfried Heller, Grita Knobloch, Wolfgang Embacher, Gerhard Heyn, Erwin Krebs und Hermann Leitner.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 18 / 25.09.2019