Im Fokus: Masern-Ausbreitung

10.05.2019 | Politik

1. Welt­weit Masern­aus­brü­che

Aktu­elle Daten der UNICEF bestä­ti­gen die welt­weite Zunahme an Masern­aus­brü­chen. Dem­nach wur­den in den ers­ten drei Mona­ten die­ses Jah­res welt­weit mehr als 110.000 Masern­fälle gemel­det. Das sind fast 300 Pro­zent mehr als im Ver­gleichs­zeit­raum 2018. Schät­zungs­weise 110.000 Men­schen star­ben 2017 an Masern – 22 Pro­zent mehr als 2016.

2. Stei­er­mark und Kärn­ten

In Öster­reich wur­den heuer bereits 77 Masern-Fälle (Stand 29. April) gemel­det; das ent­spricht der Zahl aller im Jahr 2019 auf­ge­tre­te­nen Fälle. Bis­lang gab es mit 36 die meis­ten Fälle in der Stei­er­mark; gefolgt von Kärn­ten mit mitt­ler­weile 19 Erkrankungen.

3. USA: Rekord­zahl an Fällen

Die US-ame­ri­ka­ni­sche Gesund­heits­be­hörde CDC (Cen­ters for Dise­ase Con­trol) regis­triert eine Rekord­zahl an Masern-Fäl­len. Die aktu­ell knapp 700 Fälle seien „die höchste Zahl, die seit der Eli­mi­nie­rung der Masern im Jahr 2000 in den USA gemel­det wurde“. Ver­ant­wort­lich dafür sind vor allem grö­ßere Aus­brü­che im Bun­des­staat Washing­ton und in der Stadt und dem Bun­des­staat New York seit Ende 2018. Unge­impfte Rei­sende hät­ten laut CDC die Krank­heit in die USA impor­tiert. Zuletzt wur­den an der Uni­ver­sity of Cali­for­nia und der Cali­for­nia State Uni­ver­sity in Los Ange­les rund 1.000 Men­schen wegen einer mög­li­chen Anste­ckung unter Qua­ran­täne gestellt. Sogar US-Prä­si­dent Donald Trump, der sich bis­lang impf­kri­tisch geäu­ßert hatte, hat die Eltern dazu auf­ge­ru­fen, die Kin­der imp­fen zu lassen.

4. Man­gel­hafte Durch­imp­fungs­rate

Laut UNICEF liegt die Ursa­che der Aus­brei­tung in der man­gel­haf­ten Durch­imp­fungs­rate der ver­gan­ge­nen Jahre. Die Rate der ers­ten Teil­imp­fung liegt ins­ge­samt kon­stant bei etwa 85 Pro­zent; bei der zwei­ten Teil­imp­fung bei nur 67 Pro­zent. In den ärme­ren Län­dern wie­derum wird die zweite Teil­imp­fung über­haupt nicht umgesetzt.

5. Epi­de­mi­sche Aus­brei­tung verhindern

„Wenn wir es ernst mei­nen mit der Ver­hin­de­rung einer epi­de­mi­schen Aus­brei­tung die­ser gefähr­li­chen, aber ver­meid­ba­ren Krank­heit, müs­sen wir jedes Kind imp­fen, sowohl in ein­kom­mens­schwa­chen als auch in rei­chen Län­dern“, erklärte UNICEF-Exe­ku­tiv­di­rek­to­rin Hen­ri­etta Fore.

Quelle: APA

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 9 /​10.05.2019