Im Fokus: FSME

25.03.2019 | Politik

1. 2018: sehr starke FSME-Virusaktivität

Im Vorjahr mussten in Österreich 154 Menschen aufgrund einer FSME-Infektion stationär behandelt werden – so viele wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Besonders Besorgnis erregend: Betroffen waren auch 28 Kinder unter 15 Jahren (18 Prozent). Die Zahlen der hospitalisierten FSME-Fälle sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen: Von 64 im Jahr 2015 auf 89 im Jahr 2016 und schließlich 116 im Jahr 2017.

2. Hohes Expositionsrisiko

Österreich gehört zu den am stärksten von FSME betroffenen Gebieten in Europa; das Expositionsrisiko ist hoch. Jährlich werden aus allen Bundesländern Erkrankungen gemeldet. Trotz hoher Durchimpfungsraten wurden in Österreich von 2008 bis 2017 insgesamt 822 FSME-bedingte Erkrankungs- und 16 Todesfälle gemeldet.

3. 56 Prozent über 50-Jährige

Wie in den Jahren zuvor waren auch 2018 mehr als die Hälfte der FSME-Patienten älter als 50 Jahre (56 Prozent). Von 2012 bis 2018 sind mit 373 Fällen etwa gleich viele Personen aus dieser Altersgruppe an FSME erkrankt wie im Vergleichszeitraum von 2005 bis 2011 (337). Bei Kindern und Jugendlichen ist die Entwicklung noch dramatischer: In den vergangenen sieben Jahren mussten mit 100 Fällen mehr als doppelt so viele unter 15-Jährige hospitalisiert werden wie im Zeitraum von 2005 bis 2011 mit rund 40 Fällen.

4. Durchimpfung in Österreich

Nachdem 1981 erstmals eine österreichweite FSME-Impfkampagne gestartet wurde, stieg die Durchimpfungsrate kontinuierlich; gleichzeitig ging die Zahl der FSME-Fälle deutlich zurück. In den letzten Jahren sinken die Impfraten allerdings: Insgesamt sind nur 62 Prozent der Österreicher gemäß dem Impfschema geimpft; rund 82 Prozent sind nur einmal gegen FSME geimpft.

5. Impfschema

Grundimmunisierung: Die zweite Teilimpfung erfolgt ein bis drei Monate nach der ersten Impfung; die dritte Teilimpfung – je nach Impfstoff – fünf oder neun bis zwölf Monate nach der zweiten. Erste Auffrischung drei Jahre nach der dritten Teilimpfung; bis zum 60. Lebensjahr alle fünf Jahre, dann alle drei Jahre.

Quelle: Österreichischer Impfplan 2019, ÖÄK, Virusepidemiologische Information

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 6 / 25.03.2019