Kardiovaskuläre Ereignisse treten bei Frauen durchschnittlich zehn Jahre später auf als bei Männern. Da nicht-invasive diagnostische und funktionelle Untersuchungen bei Frauen unter 55 Jahren generell weniger aussagekräftig sind, bewegen sich Experten hier in einem Spannungsfeld zwischen Über- und Unterbehandlung.
Frauen haben bei einem kardiologischen Notfall nach wie vor schlechtere Chancen auf eine rasche und adäquate intensivmedizinische Versorgung als Männer. Laut den Daten des Wiener Infarktregisters erhalten Frauen bei einem akuten Myokardinfarkt eine Stunde später einen Herzkatheter als Männer“, erklärt Univ. Prof. Andrea Podczeck-Schweighofer von der 5. Medizinischen Abteilung im Kaiser-Franz-Josef-Spital in Wien. Die Gründe dafür sind mannigfaltig, jedoch nicht der akutmedizinischen Versorgung per se geschuldet, wie Podczeck-Schweighofer betont. Fakt sei vielmehr, dass Frauen eine