Kurz und informativ

25.03.2018 | Themen


Krankenhaus Wien Nord: Projektleiterin abgezogen

Nachdem bekannt wurde, dass 95.000 Euro für die „energetische Reinigung“ des im Bau befindlichen Wiener Krankenhauses Nord ausgegeben wurden, hat der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) die Projektleiterin mit sofortiger Wirkung von ihrer Funktion entbunden; gegen sie wird ein Disziplinarverfahren angestrengt. Die Innenrevision wurde mit der Prüfung des Sachverhalts beauftragt. Die langjährige Projektleiterin hatte einen „Bewusstseinsforscher“ mit der „energetischen Reinigung“ beauftragt, wie KAV-Direktor Herwig Wetzlinger mitteilte. Die Untersuchung wurde mittlerweile auf drei weitere Personen ausgeweitet.


Burgenland: Rauchverbot unter 18 Jahren

Im Burgenland soll noch vor dem Sommer eine Novelle zum Jugendschutzgesetz in Kraft treten, die unter 18-Jährigen das Rauchen verbietet. Konkret sollen der Erwerb, Besitz und Konsum von entsprechenden Erzeugnissen unter 18 Jahren sowie die Abgabe an Minderjährige verboten werden. Ein Verbot von Zigarettenautomaten ist jedoch nicht vorgesehen. Damit komme das Burgenland einer Beschlussempfehlung nach, die im Vorjahr bei der Landesjugendreferentenkonferenz gefasst worden sei, sagte Jugendlandesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ).


USA: mehr Todesfälle durch Opioide

In den USA verschärft sich die Heroin- und Opioid-Epidemie weiter: Zwischen Juli 2016 und September 2017 ist die Anzahl der vermuteten Überdosis-Fälle in 45 Bundesstaaten um 30 Prozent angestiegen, wie die US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control) mitteilte. Mehr als 142.000 Menschen wurden mit einer mutmaßlichen Opioid-Überdosis in Notaufnahmen behandelt. Besonders betroffen ist der Mittlere Westen, wo ein Anstieg von 70 Prozent verzeichnet wurde. Auch in den Großstädten von 16 Bundesstaaten ist die Zahl der Betroffenen um 54 Prozent gestiegen. Insgesamt starben 2016 mehr als 42.000 Menschen am Opioid-Konsum – mehr als je zuvor. In mehr als 40 Prozent gibt es laut CDC einen Zusammenhang mit einem verschreibungspflichtigen Opioid.

Thailand: Tollwut-Ausbruch

In Thailand sind mehrere Menschen an Tollwut gestorben. Seit Jahresbeginn wurden 359 Tollwutfälle bei Tieren erfasst – fast doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Nun sollen Millionen Hunde und Katzen, die Überträger sind, geimpft werden. Weltweit verursacht die Tollwut laut WHO rund 59.000 Todesfälle im Jahr, vor allem in Afrika und Asien.

Liberia: Tote durch Lassa-Fieber

Nachdem in Nigeria kürzlich mehr als 60 Todesfälle durch das hämorrhagische Lassafieber gemeldet wurden, gibt es nun auch Erkrankungen und Todesfälle in Liberia. Seit Anfang des Jahres sind laut Gesundheitsbehörde zwölf Menschen gestorben; insgesamt wurden mehr als 310 Fälle registriert. Südafrika: Listeriose-Epidemie Nach einer Listeriose-Epidemie in Südafrika haben mehrere afrikanische Staaten den Import von bestimmten Fleischprodukten aus dem Land verboten. Seit dem Jahreswechsel gab es dadurch rund 180 Todesfälle und mehr als 900 Infektionen vor allem rund um Johannesburg. Zwei Fabriken des betroffenen Herstellers wurden geschlossen, die Produkte wurden zurückgezogen.

Südafrika: Listeriose-Epidemie

Nach einer Listeriose-Epidemie in Südafrika haben mehrere afrikanische Staaten den Import von bestimmten Fleischprodukten aus dem Land verboten. Seit dem Jahreswechsel gab es dadurch rund 180 Todesfälle und mehr als 900 Infektionen vor allem rund um Johannesburg. Zwei Fabriken des betroffenen Herstellers wurden geschlossen, die Produkte wurden zurückgezogen.

Broschüre „Ausbildungsevaluierung“

Alle Jungärztinnen und Jungärzte erhalten mit dieser Ausgabe der ÖÄZ eine speziell für sie zusammengestellte Broschüre mit dem Titel „Du bist am Wort“. Darin sind alle wichtigen Informationen zum Thema Ausbildungsevaluierung erfasst: alle Details zur Evaluierung selbst, zur Teilnahme und auch die aktuellen Ergebnisse der Evaluierung im Jahr 2017. Evaluiert wird zeitnah nach dem Ende der Basis-Ausbildung, im Zuge der Ausbildung zum Allgemeinarzt jeweils nach Beendigung der Tätigkeit an einer Abteilung sowie im Zuge der Facharztausbildung. „Evaluierung wirkt“, betont der Obmann der Bundessektion Turnusärzte in der ÖÄK, Karlheinz Kornhäusl. „Das lässt sich ganz eindeutig ablesen, nachdem wir nun schon sieben Jahre Erfahrung mit diesem Tool haben. Und je mehr Kolleginnen und Kollegen sich an der Evaluierung beteiligen, umso mehr Informationen stehen für die weitere Verbesserung der Ausbildungsqualität zur Verfügung.“

Tipp: Die Broschüre kann auch unter www.aerztekammer.at/Download abgerufen werden.

„Gesundheitsvorsorge Aktiv“ statt Kur

Die Kur im klassischen Sinn werde es nicht mehr geben, sie wird bis Ende des Jahres durch die „Gesundheitsvorsorge Aktiv“ (GVA) abgelöst. Das hat der Obmann der Pensionsversicherungsanstalt (PVA), Manfred Anderle, kürzlich angekündigt. Dabei soll der Fokus mehr auf Bewegung und Prävention gelegt werden – vor allem bei Erkrankungen des Bewegungsund Stützapparates sowie bei psychischen Erkrankungen. Hier will man künftig schon bei den ersten Anzeichen eingreifen. Die GVA besteht aus einem Basismodul und spezifischen Modulen mit individuellen Schwerpunkten. Dabei werden Aktivtherapien und angepasster Sport als medizinische Basis angeboten; zusätzlich konzentriert man sich auf Ernährung und mentale Gesundheit. Nach einem Pilotversuch ist die Umstellung von der Kur zur GVA in vollem Gange. Rund 4.000 Kur-Betten sind bereits für die GVA umgewandelt, die restlichen 2.000 sollen noch heuer folgen. Derzeit beträgt der Gesamtaufwand für Kur und Rehabilitation etwa eine Milliarde Euro; die neue GVA soll pro Jahr rund fünf Millionen Euro mehr kosten. Insgesamt erwartet man sich durch diese Maßnahme langfristig Einsparungen durch längere Erwerbstätigkeit, auch beim Pflegegeld und beim Medikamentenverbrauch.

Tbc: mehr Maßnahmen gefordert

Um Tuberkulose bis 2030 auszurotten, müssten die europäischen Staaten verstärkt Maßnahmen treffen, erklärten kürzlich das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und die WHO. Demnach ist im vergangenen Jahrzehnt die Zahl der Neuinfektionen europaweit pro Jahr um durchschnittlich 4,3 Prozent gesunken. Damit geht die Zahl der Infektionen in Europa wesentlich schneller zurück als in anderen Teilen der Welt, aber nicht schnell genug, um das Ziel zu erreichen. Schätzungen der WHO zufolge erkrankten 2016 insgesamt 10,4 Millionen Menschen an Tuberkulose, vor allem in Afrika und Zentralasien; 1,7 Millionen verstarben daran.

Paul Watzlawick- Ehrenring an Hartmut Rosa

Hartmut Rosa – einer der führenden zeitgenössischen Soziologen im deutschen Sprachraum – ist der Preisträger des diesjährigen Paul Watzlawick-Ehrenrings, der von der Ärztekammer Wien vergeben wird. Der 1965 in Baden-Württemberg geborene Philosoph und Soziologe hat mit seiner jüngsten Publikation „Resonanz – Eine Soziologie der Weltbeziehung“ den Zeitgeist „irritierend präzise beleuchtet und großes Echo ausgelöst“, so die Jury. Der Paul Watzlawick- Ehrenring wird seit 2008 vergeben und zählt mittlerweile zu den renommiertesten Wissenschafts-Awards.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 6 / 25.03.2018