Kurz und informativ

10.05.2018 | Themen

Wien: Ärztekammer startet Präventionsoffensive

Mit der Vorsorgekampagne „Ganz Wien sorgt vor: Ich bin dabei!“ will die Wiener Ärztekammer das Bewusstsein der Bevölkerung für Prävention erhöhen. „Wir wollen die Aufmerksamkeit der Patienten verstärkt darauf lenken, welche Krankheiten sie mit regelmäßigen und frühzeitigen Vorsorgeuntersuchungen vermeiden können, um so auch das Bewusstsein für eine gesunde Lebensführung eindringlich zu stärken“, so Univ. Prof. Thomas Szekeres, Präsident der Wiener und der Österreichischen Ärztekammer. Kernstück der Kampagne ist die Auflage von 13 Informationsfoldern zu den Themen HIV/AIDS, Allergien, Augengesundheit, Bewegung/Ernährung, Demenz, Diabetes, Krebs, Psyche, Schmerz, Sonne, Sucht sowie Männer- und Frauengesundheit. Diese werden – themenspezifisch – in allen Wiener Ordinationen an Patienten verteilt. Zusätzlich können die Folder bei der Pressestelle der ÄK Wien unter pressestelle@aekwien.at angefordert sowie unter www.aekwien.at/vorsorge heruntergeladen werden.


EU: Verbot von psychoaktiven Substanzen

Zwei als äußerst gefährlich eingestufte neue psychoaktive Substanzen – nämlich Cyclopropylfentanyl und Methoxyacetylfentanyl – sollen in der EU verboten werden. Das hat die EU-Kommission kürzlich vorgeschlagen. Die synthetischen Opioide werden europaweit mit 90 Todesfällen in Verbindung gebracht.

Foto auf E-Card erst 2020

Die Koalition hat die Einführung des Fotos auf der E-Card verschoben. Wie ÖVP-Abgeordnete Maria Theresia Niss kürzlich im Zuge der Budgetdebatte sagte, soll das Projekt aus technischen Gründen erst 2020 starten. Eigentlich hätten neue E-Cards schon ab 1. Jänner 2019 mit einem Foto versehen werden sollen.


Venezuela: Ärzteprotest wegen humanitärer Krise

Angesichts der schlechten Versorgungslage in Venezuela haben Ärzte und Pflegepersonal kürzlich protestiert: Sie fordern höhere Ärztegehälter und eine bessere Versorgung mit Medikamenten und Material. Aufgrund der großen wirtschaftlichen Probleme kann Venezuela kaum noch Lebensmittel oder Medikamente einführen.


USA: 100 Erkrankte durch E. coli

Nach dem Verzehr von Salat, der mit E. coli belastet war, sind in den USA rund 100 Menschen in 22 Bundesstaaten erkrankt. 46 Betroffene wurden stationär behandelt, zehn erlitten ein Nierenversagen. Es ist der schwerste E. coli-Ausbruch in den USA seit zwölf Jahren.

Schottland: Mindestpreis für Alkohol

Seit kurzem gilt in Schottland ein gesetzlicher Mindestpreis für alkoholische Getränke: Pro zehn Milliliter reinem Alkohol werden 57 Cent vorgeschrieben. Nach jahrelangem Rechtsstreit mit der Whisky- Industrie hatte der Oberste Gerichtshof von Großbritannien im November 2017 die Einführung des Mindestpreises erlaubt.

„Don’t Smoke“: Eintragungswoche 1. bis 8. Oktober 2018

Das Innenministerium hat den Termin für die Eintragungswoche für das von der Ärztekammer initiierte Volksbegehren „Don’t Smoke“ festgesetzt: Sie findet von 1. bis 8. Oktober 2018 statt. In diesem Zeitraum besteht nochmals die Möglichkeit, das Volksbegehren zu unterschreiben. Seit dem Start der Initiative am 15. Februar 2018 wurden mehr als 590.000 Unterschriften gesammelt; diese zählen bereits als Unterschrift für das Volksbegehren. Weitere Informationen gibt es unter www.dontsmoke.at

Griechenland: Krankenhauspersonal streikt

Aus Protest gegen Lohnkürzungen sowie Personal- und Gerätemangel haben griechische Pflegekräfte der staatlichen Krankenhäuser gestreikt. Nur Notfälle wurden behandelt. Wegen der schweren Finanzkrise sind die Ausgaben des Haushaltes für die Gesundheit dramatisch gesunken. Nach Angaben des Athener Ärzteverbandes sind seit 2010 rund 18.000 junge Ärzte sowie Tausende Pflegekräfte abgewandert – vor allem nach Großbritannien und Deutschland.

300 Krankenhäuser

in Deutschland könnten einem Zeitungsbericht zufolge möglicherweise von Datendiebstahl betroffen sein. Mitte April sei anonym darüber informiert worden, dass eine Internet-Plattform über sensible Gesundheitsdaten aus mehr als 300 Krankenhäusern deutschlandweit aus den vergangenen zehn Jahren verfüge. Unter diesen Daten könnten neben Finanzund Personendaten der Kliniken auch sensible Patientendaten wie Alter, Geschlecht und Postleitzahl sein.

Höhere Steuern als Mittel der Prävention?

Zusätzliche Steuern auf Softdrinks, Alkohol und Tabak könnten ein wirksames Mittel gegen die steigende Zahl der chronischen und nicht übertragbaren Krankheiten sein – so das Ergebnis von fünf internationalen Studien. Forscher um Rachel Nugent, Leiterin des „The Lancet“-Programms zu nicht übertragbaren Krankheiten, fanden nach der Auswertung von mehr als 300 internationalen Studien heraus, dass höhere Preise die Nachfrage nach ungesunden Produkten vor allem bei einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen senken könnten. Diese Gruppen seien gleichzeitig besonders oft von schweren Krankheiten und damit verbundenen finanziellen Auswirkungen betroffen. Nicht übertragbare Krankheiten sind der WHO zufolge die häufigste Todesursache weltweit. In Europa werden ihnen 86 Prozent aller Todesfälle zugeschrieben.


Luftverschmutzung: sieben Millionen Tote

Weltweit sterben pro Jahr rund sieben Millionen Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung – das schätzt jedenfalls die WHO. Demnach werden etwa ein Viertel aller Todesfälle durch Herzkreislauferkrankungen, 43 Prozent der COPD-Fälle und 29 Prozent der Lungenkrebsfälle durch Luftverschmutzung verursacht. Mehr als 90 Prozent der Todesfälle betreffen Länder mit niedrigen oder mittleren Einkommen, vor allem in Asien und Afrika.


© Österreichische Ärztezeitung Nr. 9 / 10.05.2018