Kurz und informativ

10.09.2018 | Themen


Masern in Europa: drastischer Anstieg

Seit Anfang 2018 verzeichnet man in der europäischen Region eine immense Zunahme an Masern-Infektionen. Konkret handelt es sich dabei um mehr als 41.000 infizierte Kinder und Erwachsene; davon mindestens 37 Todesfälle. Auch Österreich ist mit bisher 62 registrierten Infektionsfällen betroffen. Im europaweiten Gesamtvergleich zu den aktuellen Verzeichnungen belief sich die Anzahl der Masern-Fälle im Jahr 2017 auf 23.927 Personen; 2016 wurden 5.273 Erkrankungen erfasst. Aufgrund dieses dramatischen Anstiegs fordert Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa, die 53 Mitgliedsstaaten der WHO-Region auf, umfassende Maßnahmen zur Verhinderung eines weiteren Anstiegs der Masern-Infektionen einzuleiten. Vollständig und zeitgerecht durchgeführte Impfserien sind dabei entscheidend. In Österreich müssten 95 Prozent der Bevölkerung geschützt sein, um weitere Ausbrüche zu vermeiden.

Neurodermitis: Mini-Ratgeber für Patienten

Ein Mini-Ratgeber von „Medizin Populär“ zum Thema „Neurodermitis“ informiert Patienten über die Erkrankung und deren verschiedene Behandlungsmethoden. Gedruckte Exemplare können unter office@aerzteverlagshaus.at um eine Schutzgebühr von Euro 1,- angefordert werden. Darüber hinaus steht der Mini-Ratgeber unter www.medizinpopulaer.atkostenfrei zum Download zur Verfügung. 

West-Nil-Fieber: Zunahme in Südeuropa

Die zuständigen Behörden in Griechenland, Italien und Serbien melden einen Anstieg an Todesfällen durch das West-Nil-Fieber, das durch Stechmücken übertragen wird. Betroffen sind besonders die Halbinsel Peloponnes, ländliche Regionen rund um Athen und Thessaloniki, Norditalien und Sardinien sowie die serbische Hauptstadt Belgrad. Auch in Rumänien, dem Kosovo, Kroatien und Bosnien wurden bestätigte Virus-Infektionen verzeichnet. Lediglich 20 Prozent der Fälle verlaufen mit den typischen Symptomen eines grippalen Infekts, die bis drei Wochen andauern können. 80 Prozent der Infizierten zeigen keinerlei Symptome; weniger als ein Prozent endet nach einer Meningoenzephalitis tödlich.


USA: mehr Tote durch Drogen-Überdosis

Laut Angabe der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) ist in den USA im vergangenen Jahr ein Anstieg der Drogentoten durch Überdosis um bei-nahe sieben Prozent zu registrieren. 38 von 50 Bundesstaaten verzeichneten einen Anstieg der Drogentoten; der Großteil der Drogenopfer wurde dabei in Florida, Kalifornien, Pennsylvania und Ohio registriert. Die prozentual stärkste Zunahme wurde in Nebraska (mit 33,3 Prozent) und North Carolina (mit 22,5 Prozent) beobachtet. Während im Jahr 2016 insgesamt noch 67.114 Drogentote erfasst wurden, waren es 2017 schon 71.568 Personen. Diese Zahl übersteigt somit jene der Todesopfer aufgrund von Verkehrsunfällen, Schießereien und Suiziden in den USA. Als Ursachen für den deutlichen Anstieg wird die verstärkte Verschreibung von Schmerzmitteln wie zum Beispiel Oxycodon zu Beginn des laufenden Jahrzehnts erachtet. Daraus resultierten mehr als zwei Millionen Abhängige, die sich in weiterer Folge härteren Drogen wie Heroin und Fentanyl zuwandten. Diese beiden sind in 50 Prozent der Fälle die Ursache für einen Tod durch eine Überdosis.

Universität New York schafft Medizin-Studiengebühren ab

An der privat geführten New York University (NYU) wird künftig auf Studiengebühren für das Medizinstudium verzichtet. So soll auch Interessierten aus sozial benachteiligten Gesellschaftsschichten der Zugang zu medizinischen Berufen ermöglicht werden. Laut der US-amerikanischen Vereinigung der Medizinhochschulen sei das Risiko, wegen des Studiums in die Schuldenfalle zu geraten, sehr hoch – die durchschnittlichen Kosten betragen rund 202.000 US-Dollar, an privaten Unis rund 300.000 US-Dollar. Den Studierenden sollen nun für die Dauer ihres vierjährigen Studiums 55.018 Dollar pro Jahr erlassen werden. Möglich wird das durch großzügige Spender, darunter ehemalige Studenten und Freunde der NYU. Unterbringungskosten sowie Verwaltungsgebühren, die sich jährlich auf etwa 27.000 Dollar belaufen, müssen die Studenten weiterhin selbst tragen.

„DON‘T SMOKE“: Volksbegehren startet im Oktober

Von 1. bis 8. Oktober besteht die Möglichkeit, das von der Ärztekammer in Kooperation mit der Österreichischen Krebshilfe initiierte Volksbegehren „DON’T SMOKE“ zu unterstützen. Unterschriften können persönlich im Gemeinde- beziehungsweise Bezirksamt sowie mittels elektronischer Signatur oder Bürgerkarte abgegeben werden. Im Zuge der Unterstützungsphase im Frühjahr 2018 gelang es, bereits an die 600.000 Unterschriften zu sammeln. Das von der Regierung geforderte Minimum liegt bei 900.000 Unterschriften. Weitere Informationen gibt es unter www.dontsmoke.at

Ärzte im richtigen Arbeitsumfeld gesünder 

Für das Projekt „Wohlbefinden und Gesundheit für MedizinerInnen“ des Wissenschaftsfonds FWF wurden 400 Medizinstudenten vier Jahre und 275 Jungärzte eineinhalb Jahre hindurch befragt. Ziel war es, herauszufinden, „welche Faktoren gesundheitsfördernd sind und das Wohlbefinden stärken“, so Projektleiter Stefan Höfer von der Medizinischen Universität Innsbruck. Ergebnis: Eine „offene Kommunikationskultur“ und „Wertschätzung unter Kollegen“ sind zentrale Aspekte für die Gesundheit von Ärzten. Auch Probleme auf Stationen oder in Ambulanzen sollten ohne Angst vor negativen Konsequenzen angesprochen werden dürfen.

Cholera-Epidemie im Kongo und in Niger

Dutzende Cholera-Tote und Tausende Erkrankte versetzen derzeit die Demokratische Republik Kongo sowie den Niger in Alarmbereitschaft. So wurden in der Region Ost-Kasai im Zentrum des Kongo seit Februar 125 Cholera-Tote registriert; 2.100 Menschen sind aktuell in medizinischer Behandlung. Als „Hotspots“ gelten vor allem die Diamanten-Abbaugebiete der Region. Bereits seit Beginn der Epidemie im Juli dieses Jahres bemühen sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und zahlreiche weitere internationale Hilfsorganisationen, sie einzudämmen; Überschwemmungen im Zuge von starken Regenfällen könnten für eine weitere Verbreitung der Cholera verantwortlich sein.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 17 / 10.09.2018