Kurz und informativ

15.08.2018 | Themen

Brustkrebsfrüherkennung: Imagekampagne startet

Die Bundesfachgruppe Radiologie (BURA) der Österreichischen Ärztekammer thematisiert seit dem Frühjahr mit einer Positiv-Imagekampagne Brustkrebs-Früherkennung im Rahmen des Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms (BKFP). Zielgruppe der Kampagne sind Frauen ab dem 40. Lebensjahr sowie das Team rund um ihren Vertrauensarzt (Gynäkologe, Allgemeinmediziner, Internist). Die kommunikativen Ziele sind Bewusstsein für Brustkrebs-Früherkennung zu schaffen sowie die Motivation zu steigern, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Kernstück der Kampagne ist die Website meinebrust. at, auf der Frauen über ein eigens entwickeltes Tool einen Überblick über alle zertifizierten Radiologie-Standorte erhalten und nach unterschiedlichen Kriterien den für sie geeignetsten filtern können. Ab Mitte September findet ein Ordinationsschwerpunkt statt: Interessierte Ärztinnen und Ärzte können ein Informationspaket mit Plakat, Sticker und Folder bestellen und damit Frauen in ihren Ordinationen informieren.

Ehrenzeichen für Hans Tilscher

Mit dem „Großen Ehrenzeichen der Ärztekammer Wien“ wurde kürzlich Univ. Prof. Hans Tilscher im Rahmen des Jubiläumskongresses „50 Jahre manuelle Medizin: am Anfang war die Hand“ ausgezeichnet. Im Rahmen der Verleihung betonte ÖÄK-Präsident Univ. Prof. Thomas Szekeres besonders, dass Tilscher im Laufe der Jahre sein Wissen an mehr als 35.000 Interessierte, die Kurse in manueller Medizin absolviert haben, weitergegeben hat. Ebenso würdigte Szekeres auch die herausragenden wissenschaftlichen Verdienste von Tilscher bei der Erforschung der Diagnostik und Behandlung von muskulo-skelettalen Erkrankungen sowie die Schaffung und Führung der ersten Abteilung für konservative Orthopädie und Rehabilitation im deutschen Sprachraum.

„Kostenbremse“: Hauptverband droht mit Klage

Mit einer Verfassungsklage gegen die Anfang Juli dieses Jahres beschlossene „Ausgabenbremse“ droht Hauptverbandschef Alexander Biach der Regierung. So sieht die Ausgabenbremse vor, dass Bauvorhaben gestoppt, Ärzte und Bedienstete der oberen Führungsebene der Versicherungsträger und des Hauptverbandes nur bis Ende 2019 bestellt werden dürfen. Die Regierung hat die Maßnahme damit begründet, dass im Vorfeld der Kassenreform überbordende Ausgaben verhindert werden sollen. In einem Gutachten hat der Wiener Verfassungsexperte Michael Potacs dem Hauptverband bestätigt, dass die Kostenbremse aus mehreren Gründen „verfassungsrechtlich äußerst bedenklich“ sei. Biach fordert nun die Regierungsparteien dazu auf, die Ausgabenbremse wieder zurückzunehmen. „Sonst sind wir als Vertreter der Selbstverwaltung dazu gezwungen, den Gang zum Höchstgericht anzutreten.“

Mayer: „Spitäler sind keine Lückenbüßer“

„Es darf nicht sein, dass die derzeit diskutierten Rezepte gegen den Ärztemangel auch auf dem Rücken der Spitalsärzte landen“, kritisiert der Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte in der ÖÄK, Harald Mayer, im Hinblick auf ein Modell, wonach Spitäler mit einem Ärztepool in den Ordinationen aushelfen sollten. Seiner Ansicht nach handle es sich dabei um „pure Kosmetik“, um einer wirksamen Lösung des Problems aus dem Weg zu gehen. Lösungen für den Kassenärztemangel im niedergelassenen Bereich mit dem daraus resultierenden Andrang der Patienten auf die Spitalsambulanzen lägen längst auf dem Tisch – angefangen bei der Attraktivierung des Arztberufes besonders in strukturschwachen Regionen, dem deutlichen Ausbau von Kassenstellen sowie der Förderung von Gruppenpraxen.

Aufnahmetest für Medizin-Unis: Frauenanteil größer

Von den insgesamt 1.680 Studienplätzen an den drei Medizin-Universitäten in Wien, Graz, Innsbruck sowie an der Medizin-Fakultät an der Uni Linz gingen diesmal 57 Prozent an Frauen: 961 Plätze für Frauen und 719 für Männer. Teilgenommen hatten insgesamt 12.574 Personen; davon waren 7.762 Frauen und 4.812 Männer. Die jeweiligen Frauen-Anteile bei den Angetretenen und Aufgenommenen waren an allen vier Unis in etwa gleich groß. Frauen schneiden damit zwar beim Aufnahmetest insgesamt etwas schlechter ab; wegen des Bewerberinnen- Überhangs erhalten sie jedoch die Mehrzahl der Studienplätze.

Partnerarztvorschläge der Versicherungen: Ärztekammer Wien warnt

Die Wiener Ärztekammer rät niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten dringend davon ab, Partnerarzt-Vorschläge von „Merkur“ und „UNIQA“ zu unterzeichnen. Die beiden Unternehmen bieten in verschiedenen Pilotprojekten in Wien, Graz und Linz niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten an, Wahlarzt-Ordinationsleistungen mit dem Versicherungsunternehmen abzurechnen – statt wie bisher mit dem Patienten direkt. Aus Sicht der Ärztekammer handelt es sich um eine „Mogelpackung, die gleich aus mehreren Gründen nicht angenommen werden sollte“, erklärte Ärztekammer-Präsident Univ. Prof. Thomas Szekeres. Kritik übt er daran, dass die Versicherungen ihre Honorare einseitig festsetzen wollen, anstatt die Direktverrechnungshonorare wie üblich mit der Ärztekammer zu verhandeln. Es gäbe für Ärzte keine Möglichkeit der Preisgestaltung; eine zusätzliche Verrechnung an Sozialversicherungen oder Patienten sei unzulässig. Dazu komme auch, dass die Direktverrechnung mit den Versicherten keineswegs gesichert sei, sondern immer vom Versicherungsvertrag – konkret vom Tarif des Versicherten – abhängig sei. Szekeres weiter: „Ist der Patient nicht ausreichend versichert oder lehnt die Versicherung aus anderen Gründen ab, müssten die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte erst recht wieder vom Patienten ein Honorar verlangen oder sich mit der Privatversicherung herumstreiten.“ Dazu komme, dass Partnerärzte der UNIQA für ihre Versicherten zeitnahe Termine garantieren und auch für telefonische und Videokonsultationen – auch an Wochenenden oder nachts – erreichbar sein müssten. „Zusatzhonorare für diese Leistungen sind aus den uns vorliegenden Papieren aber nicht ersichtlich“, betont Ärztekammer-Vizepräsident Johannes Steinhart.

ÖÄK zur Hausarzt-Problematik: Es geht was weiter

Als ein kräftiges Lebenszeichen der Allgemeinmediziner bewertet der Obmann der Bundessektion Allgemeinmedizin in der ÖÄK, Edgar Wutscher, die Anfang August in Wien erfolgte Präsentation des „Masterplan Allgemeinmedizin“. Basis für den von der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (ÖGAM) in Koordination mit der Bundessektion entwickelten Masterplan bildet eine wissenschaftliche Studie zur Situation der Allgemeinmedizin in Österreich, die die MedUni Graz im Vorjahr durchgeführt und zusammen mit der ÖÄK präsentiert hat. Die im Masterplan angeführten Maßnahmen: Einführung des Facharzttitels für Allgemeinmediziner, Lehrstühle für Allgemeinmedizin an allen MedUnis Österreichs mit entsprechender Ressourcenausstattung, einen massiven Bürokratieabbau im Kassenbereich, die Modernisierung der Leistungskataloge auf Basis von internationalen Standards, die Anhebung der Honorare auf Facharzt-Niveau sowie auch die Klärung einer Reihe von Detailfragen – etwa bei den Hausapotheken. „Über allem steht aber der dringende Wunsch nach mehr Wertschätzung der Allgemeinmedizin“, betont Wutscher. Dies könne nur gelingen, wenn man die Maßnahmen des Masterplans Allgemeinmedizin als ineinandergreifend verstehe.

West-Nil-Fieber in Serbien

Seit Mitte Juli dieses Jahres sind in Serbien 102 Menschen am West-Nil-Fieber erkrankt, neun daran gestorben. Das West- Nil-Fieber wurde in Serbien zum ersten Mal im Juli 2012 registriert. Das West-Nil-Virus wird durch Stechmücken übertragen; natürliches Reservoir sind mehr als 300 Vogelarten. Nur 20 Prozent der Infektionen verlaufen mit den typischen Krankheitszeichen eines grippalen Infekts, die bis drei Wochen dauern. Weniger als ein Prozent verläuft nach einer Meningoenzephalitis tödlich. 

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 15-16 / 15.08.2018