Im Fokus: Allergische Rhinitis

25.04.2018 | Themen


1. 400 Millionen Betroffene

Rund 400 Millionen Menschen weltweit leiden an einer Form der allergischen Rhinitis; in Österreich ist rund eine Million Menschen von einer Pollenallergie betroffen. Die wichtigsten Allergieauslöser sind u.a. Gräser, Birke und Ragweed.

2. Birkenpollen: Rekordwerte

Die Birkenpollensaison wird heuer Rekordwerte erreichen – das gaben Experten des Österreichischen Pollenwarndienstes der MedUni Wien kürzlich bekannt. Die erste Belastungswelle der Birkenpollensaison ist bereits im Gang; die Pollenbelastung ist dementsprechend sehr hoch. Auch die Blüte der Esche hat sich bislang unerwartet intensiv entwickelt; derzeit herrschen hohe Belastungen durch Eschenpollen vor. Hingegen klingt die Pollensaison der Hasel und der Erle aus.

3. Diagnose & Therapie

Die Diagnose einer Pollenallergie basiert auf drei Säulen: Anamnese, Hauttest und Blutscreening. Letzteres gewinnt zunehmend an Bedeutung; besonders genau ist die Komponenten-basierte Diagnostik. Ist eine Allergie bestätigt, gibt es drei Optionen: konsequente Allergenvermeidung, medikamentöse symptomatische Therapie sowie spezifische Immuntherapie.

4. Weltweit erster wirksamer Impfstoff
Forscher um Univ. Prof. Rudolf Valenta von der MedUni Wien haben synthetisch einen Impfstoff gegen Rhinitis hergestellt. Mit vier Injektionen im ersten Jahr und einer Auffrischung im zweiten Behandlungsjahr kann die Immuntherapie mit BM32 die Symptome der Betroffenen um mindestens 25 Prozent lindern. Das hat eine Phase II-b-Studie mit 180 Patienten in elf europäischen Zentren gezeigt. Die Zulassung ist für 2021 geplant.

5. Neue Allergiediagnostik

Ein Wiener Biotech-Startup erhält für die Weiterentwicklung seines neuartigen Allergiediagnostik-Systems 2,5 Millionen Euro aus dem EU-Forschungsprogramm „Horizon 2020“. Mit dem System, das derzeit etwa in der Allergieambulanz des AKH Wien getestet wird, soll anhand eines einzigen Tropfens Blutplasma oder Serum ein umfassendes und präzises Antikörper- Profil erstellt werden. Bis zu 300 Allergene werden berücksichtigt, darunter sämtliche bekannten Allergieauslöser.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 8 / 25.04.2018