Nahezu jeder zweite über 25-Jährige in Europa ist kurzsichtig – Tendenz exponentiell steigend. Die genetische Disposition spielt nur eine sekundäre Rolle. Den Hauptgrund für diese Entwicklung sehen Experten in der Entgleisung von Lebensstil und Lebenswandel in Kombination mit vermehrter Naharbeit und vermehrter Exposition gegenüber künstlichem Licht.
Lisa Türk
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt Myopie zu jenen fünf Augenerkrankungen, deren Eindämmung hohe Priorität hat. So sind in Asien mehr als 80 Prozent der Bevölkerung Statistiken zufolge kurzsichtig. In Europa sind knapp 50 Prozent im Alter von 25 Jahren betroffen – Tendenz exponentiell steigend. „In asiatischen Ländern, vor allem China und Korea, geht die Myopieprogression weit über jene Zahlen hinaus, die man sich von einer genetischen Disposition erwarten würde“, sagt Univ. Prof. Ursula Schmidt-Erfurth, Vorstand der Univer