Turnusärztekongress: Es geht um die Zukunft!

10.11.2017 | Politik


Als Ideenpool und Diskussionsplattform für neue Ideen organisiert die Bundeskurie angestellte Ärzte der ÖÄK bereits zum dritten Mal die Konferenz „wirsinddiezukunft“ für Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung, die am 25. November im Dachsaal der Wiener Urania stattfindet. Von Wolfgang Wagner

Es geht darum, Visionen und Ideen für die Zukunft der ärztlichen Berufsausübung zu sammeln und zu diskutieren. Was ändert sich in den kommenden Jahren für die Ärzte in ihrem Berufsfeld? Wie wird sich die Patientenversorgung, wie die Arbeit im Spital verändern? Wie wird die Situation in der niedergelassenen Praxis in Zukunft aussehen? Das sind die Fragen, die wir behandeln wollen“, sagt Karlheinz Kornhäusl, stellvertretender Obmann der Bundeskurie der Angestellten Ärzte und Obmann der Bundessektion Turnusärzte in der ÖÄK.

Die Veranstaltung (Anmeldungen unter: wirsinddiezukunft@aerztekammer.at oder www.wsdz.at) will den Diskussionen, Vorschlägen und Ideen buchstäblich keine Grenzen setzen. „Das ist auch für unsere Arbeit in der Ärztekammer wichtig. Denn da geht es ja darum, Anregungen und Ideen für die Vertretung des Ärztestandes weiter zu entwickeln“, betont Kornhäusl. Ein offenes Forum für den Gedankenaustausch sei das Ziel. Dafür wird auch der Teilnehmerkreis breit gestreut sein. Das reicht von den teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten in Ausbildung über Vertreter von Politik, Krankenanstalten, Krankenversicherungen bis hin zu Wissenschaft und Wirtschaft.

Bei der Konferenz sollen sich die Keynote-Beiträge und die jeweils unmittelbar darauf folgenden Podiumsdiskussionen nicht eng um die ärztliche Berufsausübung oder die Gesundheitspolitik drehen. „Es geht auch darum, wie in Zukunft das gesamte Leben der Ärztinnen und Ärzte aussehen wird“, sagt der stellvertretende Kurienobmann. Wie kann eine immer mehr unter zunehmendem Zeit- und Effizienzdruck stehende ärztliche Tätigkeit mit dem privaten Leben vereinbart und koordiniert werden, das ja erst eine gesunde Basis für die berufliche Tätigkeit schafft?
 
Hauptthema: Leadership

„Das Generalthema in diesem Jahr lautet ‚Leadership‘. Leadership ist in der Wissenschaft genauso notwendig wie im Spital oder in einer Arztpraxis. So haben wir beispielsweise Univ. Prof. Alexandra Kautzky-Willer, Professorin für Gender Medicine der MedUni Wien, für ein Impulsreferat zum Thema Leadership in der Wissenschaft gewinnen können, ebenso auch Mag. Martin Munte, den Präsidenten der Pharmig, der über Leadership in Unternehmen berichten wird. Und dann bin ich ganz stolz, dass der international erfolgreiche Cellist Friedrich Kleinhapl, ebenfalls teilnehmen und seine Sicht von Leadership als Basis für Erfolg darstellen wird.“

Was Kornhäusl ganz wichtig ist: „Wir reden nicht nur über die Ausbildung. Wir reden darüber, was wir benötigen, damit für uns als junge Ärzte die nächsten 25 oder 30 Jahre lebbar sind.“ Schließlich gehe es darum, dass sich die derzeit noch in Ausbildung stehenden Ärztinnen und Ärzte aktiv um die Gestaltung der Zukunft ihres Berufsstandes kümmern und sie auch nach ihren Vorstellungen und Bedürfnissen gestalten. Familie, Arbeitswelt, Bürokratie, Gesundheitspolitik, Arbeitszeit und Ausbildung sind auch die Themen von „#wirsinddiezukunft“, die sich in der Internet-Plattform der Initiative finden und auf der schon seit mehr als einem Jahr Anregungen, Ideen und Diskussionsbeiträge auch online gesammelt werden. „Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Karenz für Männer mindestens zwölf Monate; Ausbau arbeitsnaher Betreuung“, heißt es da zum Beispiel in einem Eintrag zum Familienleben der Ärztinnen und Ärzte. Oder zum Thema Arbeitswelt: „Erheblich mehr Wertschätzung des Medikaments ‚ärztliches Gespräch‘. Auch in der Ärzteschaft und bei Oberärzten und Primarii!!! Im Vergleich zu anderen ärztlichen Tätigkeiten. Mit entsprechender Bereitstellung von Zeit dafür und seriöser Vergütung dieser Leistung.“

Neue Impulse und Diskussionen gibt es mit Sicherheit zu Beginn der Konferenz (25. November; 9.30 Uhr; Ende: 15.30 Uhr). Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ), ÖÄK-Präsident Univ. Prof. Thomas Szekeres und ÖÄK Vizepräsident Harald Mayer sind für die Begrüßung eingeplant.

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 21 / 10.11.2017