Die sekundären Folgen einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung wurden bislang unterschätzt: Die Betroffenen weisen dreimal so oft eine depressive Störung auf als die Normalbevölkerung. Etwa die Hälfte der Patienten mit einer CED benötigt zumindest kurzfristig psychotherapeutische Unterstützung.
Von Marlene Weinzierl
Neuesten Erkenntnissen zufolge weisen chronisch entzündliche Darmerkrankungen eine multifaktorielle Genese auf. „Auch die Psyche spielt, sofern eine Prädisposition vorhanden ist, eine wichtige Rolle“, erklärt Univ. Prof. Gabriele Moser von der Spezialambulanz für gastroenterologische Psychosomatik an der Universitätsklinik für Innere Medizin III am AKH Wien. So wurde in mehreren aktuellen Top-Publikationen Langzeitstress als erheblicher Risikofaktor sowohl bei Colitis ulcerosa als auch bei Morbus Crohn eingeschätzt. „Man nimmt an, dass auch das Immunsystem bei der Entstehung der Krankhe