kurz & infor­ma­tiv: Poli­ti­sche Kurzmeldungen

10.04.2016 | Politik

Erra­tum:

Beim Bei­trag „Aus­bil­dungs­stel­len­ver­wal­tungs­ap­pli­ka­tion: Jetzt online“, der in der ÖÄZ 6 vom 25. März 2016 erschie­nen ist, ist ein Feh­ler pas­siert. Rich­ti­ger­weise muss es heißen:

Auch Lehr­am­bu­la­to­rien müs­sen über die ASV mel­den. Für Lehr­pra­xen und Lehr­grup­pen­pra­xen gibt es die Mög­lich­keit, jedoch nicht die Ver­pflich­tung, über die ASV zu melden.

Keine Mel­dung vor­han­den? Dies kann meh­rere Gründe haben:

  • Der Betref­fende besitzt noch keine ÖÄK-Ein­tra­gungs­num­mer (ÖÄK-Arzt­num­mer).
  • Die betref­fende Aus­bil­dungs­stelle wurde noch nicht von der ÖÄK per Bescheid festgesetzt.
  • Der Kran­ken­an­stal­ten­trä­ger ist sei­ner Mel­de­ver­pflich­tung bin­nen Monats­frist nicht nachgekommen.

Wir bedau­ern! Die Redak­tion

Herz­in­suf­fi­zi­enz: Aufklärungsoffensive

Das früh­zei­tige Erken­nen einer Herz­in­suf­fi­zi­enz steht in den nächs­ten Wochen im Mit­tel­punkt einer breit ange­leg­ten Auf­klä­rungs­of­fen­sive. In Öster­reich lei­den bis zu 140.000 Men­schen an Herz­in­suf­fi­zi­enz. Die Prä­va­lenz steigt mit zuneh­men­dem Alter; bei über 70-Jäh­ri­gen liegt sie bereits bei über zehn Pro­zent. Ver­mut­lich ist auch die Dun­kel­zif­fer von nicht-dia­gnos­ti­zier­ten Pati­en­ten rela­tiv hoch; hier wer­den Zah­len von bis zu 300.000 Betrof­fe­nen kol­por­tiert. Der­zeit ist die Dia­gnose Herz­in­suf­fi­zi­enz die häu­figste Ursa­che für Hos­pi­ta­li­sie­rung bei über 65-Jäh­ri­gen. Auch hat sich in den ver­gan­ge­nen 30 Jah­ren die Ent­las­sungs­dia­gnose Herz­in­suf­fi­zi­enz ver­drei­facht. In der „Öster­rei­chi­schen Ärz­te­zei­tung“ wird es des­we­gen in den nächs­ten Wochen the­ma­ti­sche Schwer­punkte zur Früh­erken­nung der Herz­in­suf­fi­zi­enz geben; ebenso auch ein War­te­zim­mer­pla­kat und eine Infor­ma­ti­ons­bro­schüre für Arzt­as­sis­ten­tin­nen. Kom­pe­tenz­part­ner die­ser Akti­vi­tät sind die Öster­rei­chi­sche Kar­dio­lo­gi­sche Gesell­schaft und die Öster­rei­chi­sche Gesell­schaft für All­ge­mein­me­di­zin (ÖGAM). Wei­tere Part­ner sind Nov­ar­tis und die Ärztebank.

Gly­pho­sat: Neu­zu­las­sung ver­scho­ben

Die EU-Staa­ten haben sich vor­erst nicht auf eine Neu­zu­las­sung für das umstrit­tene, von der WHO als „wahr­schein­lich kan­ze­ro­gen“ ein­ge­stufte Pes­ti­zid Gly­pho­sat geei­nigt. Die Abstim­mung wurde auf Mai ver­scho­ben. Min­des­tens vier Staa­ten woll­ten der Neu­zu­las­sung nicht zustim­men: Schwe­den, Ita­lien, Frank­reich und die Nie­der­lande. Laut AGES (Agen­tur für Gesund­heit und Ernäh­rungs­si­cher­heit) hätte sich Öster­reich im Falle einer Abstim­mung ent­hal­ten. Die Inter­na­tio­nale Krebs­for­schungs­agen­tur der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion WHO (IARC) hatte Gly­pho­sat als wahr­schein­lich kan­ze­ro­gen ein­ge­stuft, wäh­rend hin­ge­gen die EU-Behörde für Lebens­mit­tel­si­cher­heit (EFSA) diese Beden­ken nicht teilt. Die EU-Kom­mis­sion hatte eine Neu­zu­las­sung von Gly­pho­sat bis zum Jahr 2031 vor­ge­schla­gen. Die der­zei­tige Zulas­sung gilt noch bis Ende Juni 2016.

BVA: Selbst­be­halt halbiert

Seit 1. April 2016 müs­sen Ver­si­cherte der BVA (Ver­si­che­rungs­an­stalt öffent­lich Bediens­te­ter) für einen Arzt­be­such nur noch zehn Pro­zent Selbst­be­halt zah­len, was eine Hal­bie­rung des bis­he­ri­gen Betra­ges ent­spricht. Das bestehende Nach­sicht­sys­tem bleibt nach wie vor auf­recht; unter gewis­sen Vor­aus­set­zun­gen wird damit der Behand­lungs­bei­trag wei­ter­hin teil­weise oder zur Gänze nachgesehen.

WHO: Mil­lio­nen umwelt­be­dingte Todesfälle

Im Jahr 2012 sind laut WHO (Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion) 12,6 Mil­lio­nen Men­schen an umwelt­be­ding­ten Krank­hei­ten gestor­ben. Die Ver­ur­sa­cher von mehr als 100 ver­schie­de­nen Erkran­kun­gen sind toxi­sche Sub­stan­zen im Was­ser, Che­mie­ab­fälle, Strah­len oder Luft­ver­schmut­zung. Kar­zi­nome, chro­ni­sche und andere nicht­in­fek­tiöse Krank­hei­ten ver­ur­sa­chen zwei Drit­tel aller umwelt­be­ding­ten Todes­fälle; die meis­ten davon in Süd­ost­asien und Afrika.

Tabak­ge­setz: EU-Richt­li­nie pas­siert Ministerrat

Die EU-Tabak­richt­li­nie hat kürz­lich den Minis­ter­rat pas­siert. Sie ent­hält Vor­schrif­ten über Her­stel­lung, Auf­ma­chung und den Ver­kauf von Tabak­er­zeug­nis­sen. Künf­tig müs­sen 65 Pro­zent der Vor­der- und Rück­seite von Ziga­ret­ten­pa­ckun­gen mit Warn­hin­wei­sen und Warn­bil­dern bedeckt sein. Tabak­pro­dukte, die vor dem 20. Mai 2016 pro­du­ziert wer­den und noch keine Warn­hin­weise haben, dür­fen noch bis 20. Mai 2017 ver­kauft wer­den; danach müs­sen alle Tabak­pro­dukte diese Warn­hin­weise füh­ren. Hin­weise wie „light“ und „mild“ wer­den ver­bo­ten. Auch Ziga­ret­ten und Tabak zum Selbst­dre­hen mit cha­rak­te­ris­ti­schen Aro­men und Kau­ta­bak wer­den ver­bo­ten. Erzeu­ger müs­sen außer­dem Berichte über die Inhalts­stoffe vor­le­gen, die fach­li­che Kon­trolle erfolgt von der AGES (Agen­tur für Gesund­heit und Ernäh­rungs­si­cher­heit). Der Beschluss im Natio­nal­rat soll laut Gesund­heits­mi­nis­te­rium Ende April erfolgen.

Ebola: neue Todes­fälle in Guinea

In Gui­nea gab es erneut min­des­tens zwei Todes­fälle durch Ebola sowie wei­tere Ver­dachts­fälle. Die WHO (Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion) hatte das Land im Dezem­ber 2015 offi­zi­ell für Ebola-frei erklärt. Das Virus ist noch über Monate im Sperma von Über­le­ben­den, in der Flüs­sig­keit im Rücken­mark oder im Auge vor­han­den und mög­li­cher­weise infek­tiös. In Gui­nea war das Ebola-Virus erst­mals im Dezem­ber 2013 auf­ge­tre­ten. Die Epi­de­mie, bei der ins­ge­samt min­des­tens 11.300 Men­schen star­ben, brei­tete sich rasch auf die Nach­bar­län­der Sierra Leone und Libe­ria aus; ver­ein­zelt gab es auch Fälle in Mali, Nige­ria und dem Senegal.

IN FUSION16

Frei­tag, 29. April 2016
9.30 – 16.30 Uhr
Sofi­en­säle, Wien

Wie kann man den Spi­tals­stand­ort Öster­reich attrak­ti­ver machen? Bei der inno­va­ti­ven Ver­an­stal­tung „IN FUSION16“ am 29. April in Wien will die Bun­des­ku­rie Ange­stellte Ärzte der ÖÄK mit Exper­ten und Ärz­ten dar­über dis­ku­tie­ren. Im Mit­tel­punkt ste­hen dabei vor allem die Span­nungs­fel­der Ange­bot und Nach­frage sowie Spit­zen­me­di­zin und Spar­druck. In Vor­trä­gen wer­den The­men wie „Stel­len­wert der Spi­tals­am­bu­lan­zen heute und mor­gen“ und „Der unge­lenkte Pati­ent“ behan­delt. Harald Mayer, Obmann der Bun­des­ku­rie Ange­stellte Ärzte, dazu: „Wir erwar­ten uns von den Refe­ren­ten einen Input dazu, wie Pati­en­ten­steue­rung funk­tio­nie­ren kann und damit auch ein sinn­vol­ler Ein­satz der Res­sour­cen im Gesund­heits­we­sen gewähr­leis­tet ist.“ Regen Infor­ma­ti­ons­aus­tausch erhofft sich Mayer im Rah­men der geplan­ten Dis­kus­sion – auch um „Lösungs­an­sätze zu fin­den, den Pati­en­ten­an­sturm in die Ambu­lan­zen wie­der auf ein Maß zu brin­gen, das im Rou­tine-All­tag bewäl­tigt wer­den kann“. Die Ver­an­stal­tung soll künf­tig jähr­lich statt­fin­den und eine Platt­form zum Aus­tausch von unter­schied­li­chen Stand­punk­ten der Akteure im Gesund­heits- und Spi­tals­we­sen sein.

Die Teil­nahme an der IN FUSION16 ist kos­ten­los.
Wir ersu­chen jedoch um Ihre Anmel­dung:
Fax: 01 514 06/​3043
E‑Mail: infusion@aerztekammer.at

Paki­stan: Polio-Impf­ak­tion für Kinder

In Paki­stan wer­den unter teils schwe­ren Sicher­heits­vor­keh­run­gen mehr als 36 Mil­lio­nen Kin­der gegen Polio geimpft. Die lan­des­weite Initia­tive kon­zen­triert sich auf unter Fünf­jäh­rige. Paki­stan und Afgha­ni­stan sind welt­weit die ein­zi­gen Län­der, in denen Polio noch ende­misch ist. Die Zahl der Neu­in­fek­tio­nen geht auf­grund von Impf­ak­tio­nen stark zurück: Wäh­rend es in Paki­stan 2014 noch 306 Fälle gab, waren es 2015 nur noch 54. Heuer wur­den bis­her sechs Fälle gemeldet.

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 7 /​10.04.2016