Arz­nei & Ver­nunft: Neue Leit­li­nie für Typ 2‑Diabetes

25.04.2016 | Politik

In völ­lig über­ar­bei­te­ter Form liegt die von der Initia­tive Arz­nei & Ver­nunft erstellte Leit­li­nie zum Thema Dia­be­tes mel­li­tus Typ 2 vor. Eine Pati­en­ten­bro­schüre sowie ein E‑Learning sol­len hel­fen, auf der Basis von neu­es­ten Erkennt­nis­sen über Prä­ven­tion und The­ra­pie den stän­dig stei­gen­den Erkran­kungs­zah­len gegenzusteuern.

Rund 600.000 Öster­rei­cher lei­den an Dia­be­tes; der Groß­teil davon an Typ 2. Bis 2030 wird ein Anstieg auf 800.000 befürch­tet. Ange­sichts die­ser Zah­len war die Aktua­li­sie­rung der ent­spre­chen­den Leit­li­nie von Arz­nei & Ver­nunft wich­tig. Schon seit Bestehen die­ser Initia­tive ist die Öster­rei­chi­sche Ärz­te­kam­mer (ÖÄK) „Part­ner die­ses Pro­gramms“, betonte ÖÄK-Prä­si­dent Artur Wech­sel­ber­ger anläss­lich der offi­zi­el­len Vor­stel­lung der über­ar­bei­te­ten Leitlinie.

Rasche Umset­zung

Den Ärz­tin­nen und Ärz­ten wäre durch die Initia­tive Arz­nei und Ver­nunft die Mög­lich­keit gege­ben, rasch neue medi­zi­ni­sche Tech­ni­ken in die Pra­xis umzu­set­zen. „Damit“ – kon­kre­ti­siert Wech­sel­ber­ger, „soll dem Trend der letz­ten Jahre ent­ge­gen­ge­wirkt wer­den, dass in den Kran­ken­häu­sern The­ra­pien ange­bo­ten wür­den, die im nie­der­ge­las­se­nen Bereich man­gels Finan­zie­rung durch die Kran­ken­kas­sen schwer umsetz­bar sind. Letzt­lich sei nur das breit ein­setz­bar, was von den Kos­ten­trä­gern auch über­nom­men werde. Umso wich­ti­ger sei es auch, dass in der Initia­tive Arz­nei und Ver­nunft Ärzte, Apo­the­ker, Sozi­al­ver­si­che­rung und Phar­ma­in­dus­trie unter wis­sen­schaft­li­chen Kautelen zusam­men­ar­bei­ten mit dem Ziel, einen ver­nünf­ti­gen, evi­denz­ba­sier­ten Umgang mit Arz­nei­mit­teln auf allen Ebe­nen des Gesund­heits­we­sens zu för­dern, so der ÖÄK-Prä­si­dent sinngemäß.

21 öster­rei­chi­sche Exper­ten und Exper­tin­nen haben die Leit­li­nie zu Dia­be­tes mel­li­tus Typ 2 über­ar­bei­tet. Damit sol­len die Behand­lungs­op­tio­nen von Betrof­fe­nen ver­bes­sert wer­den. Eine eigens für Pati­en­ten erstellte Bro­schüre klärt über das Krank­heits­bild selbst sowie über Prä­ven­ti­ons­maß­nah­men auf. Beide Bro­schü­ren – die Leit­li­nien für Ärzte und die Infor­ma­tio­nen für Pati­en­ten – ste­hen unter www.arzneiundvernunft.at zum Down­load zur Ver­fü­gung. Alle nie­der­ge­las­se­nen All­ge­mein­me­di­zi­ner und Inter­nis­ten sol­len in den nächs­ten Tagen eine Infor­ma­ti­ons­bro­schüre sowie einige Exem­plare der Pati­en­ten­bro­schüre erhalten.

In der Leit­li­nie gibt es Infor­ma­tio­nen über Risi­ko­fak­to­ren, Dia­gnos­tik und The­ra­pie­ziele ebenso wie über the­ra­peu­ti­sche Lebens­stil-Inter­ven­tio­nen und Pati­en­ten-Empower­ment. Wei­tere the­ma­ti­sche Schwer­punkte sind die Phar­ma­ko­the­ra­pie, Prä­ven­tion sowie das Manage­ment von Folge- und Begleit­erkran­kun­gen, wobei auch beson­dere Situa­tio­nen wie Gesta­ti­ons­dia­be­tes oder elek­tive Ein­griffe behan­delt wer­den. Dar­über hin­aus ist eine Über­sicht über die im Erstat­tungs­ko­dex ange­führ­ten Wirk­stoffe enthalten.

Tipp: www.arzneiundvernunft.at

Neu: E‑Learning Dia­be­tes mel­li­tus Typ 2

Zeit­gleich mit der Prä­sen­ta­tion der neuen Leit­li­nie wurde auch ein E‑Learning zum Thema Dia­be­tes mel­li­tus Typ 2 frei­ge­schal­tet (www.arztakademie.at/leitlinie-diabetes).

Inhalt­lich ent­spricht das E‑Lear­ning-Tool der neuen A&V‑Leitlinie zu Dia­be­tes mel­li­tus Typ 2; sie ist daher auch zum Nach­le­sen bes­tens geeig­net. Hat man sich ein­mal ein­ge­loggt, kann man inner­halb von sechs Mona­ten nach ent­spre­chen­dem Selbst­stu­dium einen aus zehn Mul­ti­ple Choice-Fra­gen bestehen­den Abschluss­test able­gen. Mehr als zwei Drit­tel der Fra­gen müs­sen rich­tig beant­wor­tet wer­den; bei Nicht-Bestehen sind zwei wei­tere Antritte zum Test mög­lich. Dabei wer­den die Fra­gen jedes Mal aus einem Pool auto­ma­tisch neu gene­riert. Anhand von Übungs­fra­gen kann wäh­rend des Lesens lau­fend selbst über­prüft wer­den, ob man die Inhalte auch wirk­lich beherrscht.

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 8 /​25.04.2016