Ein erheblicher Risikofaktor für die Entstehung von Darmkrebs ist ein typisch westlicher Lebensstil. Daher war die Einstufung der WHO von rotem und prozessiertem Fleisch als (potentiell) krebserregend für Experten nur wenig überraschend – und sollte vielmehr als erneuter Hinweis darauf gesehen werden. Von Verena Isak
Mit etwa 4.000 Neuerkrankungen pro Jahr stellt das Kolonkarzinom den dritthäufigsten Tumor in Österreich dar; rund jeder fünfte aller Tumore ist im Darm lokalisiert. Dass die Inzidenz stetig im Steigen ist, ist auf den Lebensstil zurückzuführen: fleischreiche, ballaststoffarme Ernährung und geringe körperliche Aktivität sind Risikofaktoren für die Entstehung von Kolonkarzinomen.
Deshalb hat die WHO im Oktober 2015 verarbeitetes Fleisch – beispielsweise Wurstwaren und Schinken – als krebserregend (Gruppe 1) und rotes Fleisch – beispielsweise von Schwein, Rind, Lamm oder Wild – als potentiell kan