Mittlerweile ist mehr als die Hälfte der Karzinome im Oropharynx HPV-induziert, während die Zahl der durch Alkohol und Rauchen verursachten Karzinome in diesem Bereich stagniert. Das erfordert ein Umdenken in Bezug auf die Risikogruppen. Von Marlene Weinzierl
In Österreich werden laut Statistik Austria jährlich etwa 1.000 Hals-, Nasen-, Ohrentumore diagnostiziert. Die tatsächliche Zahl der Betroffenen dürfte höher sein, sagt Univ. Prof. Dietmar Thurnher von der HNO-Universitätsklinik der Medizinischen Universität Graz. Dies hängt damit zusammen, dass laut Thurnher „nur“ rund 80 Prozent aller Patienten von den HNOKliniken gemeldet werden; Haut-, Kieferoder Schilddrüsentumore beispielsweise werden meist von Spezialisten des jeweiligen Fachgebietes betreut. „Melanome im Kopf- und Halsbereich werden zumeist von Dermatologen, bei Metastasierung etwa in die Ohrspeicheldrüse hingegen von HNO-Ärzten behandelt“, erläutert