Nur jeder zweite Zeckenbiss wird von den Betroffenen überhaupt registriert. In der Inkubationszeit (durchschnittlich sieben bis zehn Tage; kann zwischen vier und 28 Tagen liegen) ist eine korrekte Diagnose anhand von allgemeinen Veränderungen des Blutbildes schwer möglich, bedauert Univ. Prof. Bruno Mamoli, Leiter des Kompetenzzentrums Neurologie im Wiener Rudolfinerhaus. In der anschließenden Prodromalphase (zwei bis sieben Tage) kommt es zu unspezifischen Beschwerden mit allgemeinem Krankheitsgefühl, Fieber und Kopfschmerzen. Danach kommt es zur eigentlichen Krankheitsphase, die „schwere Ausfallserscheinungen“ zur Folge haben kann, wie Mamoli betont. Eine kausale Therapie existiert bislang nicht. Auch lassen sich laut dem Experten nach drei Jahren Rehabilitation keine wesentlichen Verbesserungen mehr erzielen.
Die drei klinischen FSME-Formen 1) Meningitische Form (rund 50 Prozent der Fälle): 2) Meningo-encephalitische Form (rund 40 Prozent der Fälle): Schwerwiegendere Form mit cerebraler Beteiligung und konsekutiven Funktionsstörungen des zentralen Nervensystems 3) Meningo-encephalo-myelitische Form (circa 10 Prozent der Fälle): Gesamtmortalität der FSME: ein bis vier Prozent Quelle: Univ. Prof. Dr. Bruno Mamoli |
© Österreichische Ärztezeitung Nr. 9 /10.05.2016