editorial: Dr. Agnes M. Mühlgassner

25.02.2015 | Politik

© Gregor Zeitler

Der ganz allgemein zu registrierende Trend – immer weniger Angestellte sollen die gleiche Menge an Arbeit (oft auch mehr) erledigen – macht auch vor den Ärzten nicht halt.

In den Krankenhäusern des Wiener Krankenanstaltenverbundes soll die Zahl der derzeit rund 3.200 tätigen Ärztinnen und Ärzten bis 2018 um zehn Prozent verringert werden. Das heißt also: In weniger Arbeitszeit (KA-AZG) sollen 382 Ärztinnen und Ärzte weniger die gleiche Zahl an Leistungen erbringen. Schon allein die demografische Entwicklung wird es mit sich bringen, dass die Anzahl derer, die eben diese Leistungen in Anspruch nehmen müssen, steigen wird. Ganz zu schweigen vom medizinischen Fortschritt, der in der täglichen Arbeit auch seinen Niederschlag finden sollte.

Derzeit wird – auf politischer Ebene – beschwichtigt. Lediglich Stellen nach Pensionierungen und bei Kündigungen sollen nachbesetzt werden. Und: Die Zahl der Turnusärzte soll reduziert werden. Fragt sich nur, ob sich die Generation Y eine solche Tätigkeit überhaupt antun will…

Nur zur Erinnerung: Schon jetzt beginnen nur sechs von zehn Medizin-Absolventen eine ärztliche Tätigkeit in Österreich.

Herzlichst,
Dr.med. Agnes M. Mühlgassner
Chefredakteurin

© Österreichische Ärztezeitung Nr. 4 / 25.02.2015