650 Jahre Uni­ver­si­tät Wien: For­schung damals & heute

25.05.2015 | Horizonte

Zu ihrem 650-Jahr-Jubi­läum will die Uni­ver­si­tät Wien zei­gen, wie sich For­schung und Lehre von 1755 bis heute ent­wi­ckelt haben. Der­zeit wer­den im Natur­his­to­ri­schen Museum in Wien natur­wis­sen­schaft­li­che Objekte aus den eige­nen Samm­lun­gen der Uni­ver­si­tät aus­ge­stellt. Von Marion Huber

Objekte, die man sonst nicht zu sehen bekommt, wer­den zum 650-Jahr-Jubi­läum der Uni­ver­si­tät Wien aus den Archi­ven her­vor­ge­holt. Es sind natur­wis­sen­schaft­li­che Objekte aus den haus­ei­ge­nen Lehr- und For­schungs­samm­lun­gen, die der­zeit das Natur­his­to­ri­sche Museum in Wien beher­bergt; sie wer­den gemein­sam mit Objek­ten des Muse­ums aus­ge­stellt. Was viele nicht wis­sen: Die Uni­ver­si­tät Wien besitzt mehr als 100 Samm­lun­gen mit einem umfas­sen­den Fächer­spek­trum. „So eine Breite ist im deutsch­spra­chi­gen Raum sin­gu­lär“, betonte die Kura­to­rin der Aus­stel­lung, Clau­dia Feigl, vor Ver­tre­tern der Presse. Nun – zum Jubi­läum – soll der Öffent­lich­keit gezeigt wer­den, wel­che Schätze in den Spei­chern ste­cken. „Wir wol­len zei­gen, wie Stu­die­ren­den Wis­sen in der Ver­gan­gen­heit und heute ver­mit­telt wurde und wird“, so der Gene­ral­di­rek­tor des Natur­his­to­ri­schen Muse­ums Wien, Univ. Prof. Chris­tian Köberl. Nicht nur mit die­ser Aus­stel­lung, son­dern gleich mit einer gan­zen Reihe von Ver­an­stal­tun­gen in die­sem Jahr will die Uni­ver­si­tät Wien auch her­vor­he­ben, „wel­chen Stel­len­wert For­schung und Lehre gehabt haben und noch heute haben“, erklärt Univ. Prof. Heinz W. Engl, Rek­tor der Uni­ver­si­tät Wien, die Intention.

Zeit­leiste: von 1755 bis heute

Anhand einer Zeit­leiste – sie ver­läuft an den Wän­den des Aus­stel­lungs­raums – wird der Besu­cher chro­no­lo­gisch durch die Ent­wick­lung der natur­wis­sen­schaft­li­chen For­schung und Lehre von 1755 bis heute geführt. So bewegt man sich ent­lang die­ser Zeit­leiste, ent­lang his­to­ri­scher Infor­ma­tio­nen und betrach­tet dabei auch zeit­ge­nös­si­sche Objekte. Unter ande­rem wird gezeigt, wie For­schungs­ob­jekte frü­her dar­ge­stellt wur­den – dem gegen­über­ge­stellt wer­den aktu­elle Bil­der. Die aus­ge­stell­ten Objekte – Modelle, Instru­mente, Geräte und Prä­pa­rate – doku­men­tie­ren und reprä­sen­tie­ren als „Sach­zeu­gen“ die For­schung und Lehre der jewei­li­gen Zeit, schil­dert die Kura­to­rin. Zu sehen sind neben Vogel­ske­let­ten von Johann G. Ilg aus der Zeit vor 1815 oder Blü­ten- und Pflan­zen­mo­del­len von Robert Bren­del (um 1870) auch Glas­mo­delle von Mee­res­tie­ren. 46 die­ser Modelle, die Leo­pold und Rudolph Blaschka zwi­schen 1863 und 1890 geschaf­fen haben, sind in einem gro­ßen „Aqua­rium“ mit Licht­ef­fek­ten aus­ge­stellt. Ins­ge­samt sind 146 sol­cher Glas-Nach­bil­dun­gen, die bis in die Zwi­schen­kriegs­zeit in der Lehre ver­wen­det wur­den, im Besitz der Uni­ver­si­tät Wien – es ist der zweit­größte Bestand im deutsch­spra­chi­gen Raum. Die Brü­cke zur aktu­el­len For­schung bil­det schließ­lich ein vir­tu­el­les Quan­ten­la­bor, das 2015 an der Fakul­tät für Phy­sik ent­wi­ckelt wurde.

Was, Wann, Wo:

„Das Wis­sen der Dinge“
Bis 31. August 2015

Natur­his­to­ri­sches Museum Wien
Maria-The­re­sien-Platz, 1010 Wien
www.nhm-wien.ac.at

© Öster­rei­chi­sche Ärz­te­zei­tung Nr. 10 /​25.05.2015